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SCHLUMPER

der eine treibt sich im geiste in der europäischen hauptstadt des
rauschgiftes herum und der andere rasiert sich zwei seiner vier beine
und fotografiert sich lediglich bekleidet in sogenannten
„schlumperhosen“. ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll. r.k.
war heute auf der universität um dort buchwissenschaftler in die
geheimnisse der erstellung von webseiten einzuweihen. boris k. frug da
zu recht, was ausgerechnet buchwissenschaftler eigentlich mit der
erstellung von internetseiten zu tun haben. ich wusste keine antwort.
frau glück trug heute zwei geradezu absurde schuhe mit keilabsätzen, in
denen sie von a nach b, von b nach a und hin und wieder von e nach f
stakste und eigenartige laute von sich gab. der kapellmeister trägt
inzwischen militärische frisuren und die finnin stöhnte auch heute
wieder laut und deutlich über ihren job am wiesenmühlen-katalog. wie
jeden tag. seit ende mai. nur ich bin normal, denke ich mir und
verspeise eine birne, die mir folgende geschichte erzählt: eines tages,
es war viertel vor zwölf, klopfte ein kleiner käfer an der tür des
sagenhaften zacki zohres. „wer da?!“ brüllte zacki unwirsch. „ich bin’s
gowinda, der käfer.“ „ja und?!“ fragte zacki zohres. „ich hab’s
vergessen!“ gab der käfer zu, schob eine ladung sprengstoff unter der
tür durch und verpisste sich. „bumm!“ machte der raum hinter der tür,
die durch den hausflur flog. weisst du, was ich dir damit sagen will,
fragte mich die birne. „nein!“ sagte ich und steckte mir die birne
komplett in mein gierig sabberndes maul.

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VOM LÖTEN & VOM TÖTEN

es ist samstag abend. wenn ich hugh hefner oder rolf eden wäre, wüsste ich was jetzt zu tun wäre, doch ich fühle mich außerstande dem samstäglichen nachtleben einen positiven aspekt abzuringen. früher (also neulich) goss man sich mangels phantasie einen hinter die binde und soff sich die umwelt schön. doch einmal das gehirn eingeschaltet, ist der zauber vorbei. so lungere ich hier auf dem sofa herum, starre zum ruhme unserer kleinen firma auf den monitor meines powerbooks und werde gleich die literaturverfilmung „rambo eins“ schauen. die finnin hält sich derweil südlich von frankfurt auf. freunde habe ich keine mehr. in meinem alter hat man nur noch angestellte, kunden und feinde. wenn man glück hat. leider enthält der apfel, den ich jetzt mal grad lässig verspeisen wollte, zu wenig säure und ich hasse äpfel mit zu wenig säure. da gehts mir wie anderen leuten beim riesling. granny smith ohne säure ist ein verräter. inzwischen und nach nur wenigen minuten, wurde john j. rambo auch schon verhaftet und soll nun rasiert werden. wozu habe ich nicht mitbekommen… und da ist er auch schon getürmt. er mochte nicht rasiert werden, warum habe ich nicht mitbekommen, es hat aber glaube ich mit dem land vietnam und seinen einwohner zu tun. wie immer.
so flötze ich mich also auf unserem purpurschneckenfarbenen sitzmöbel herum und hasse meinen säurearmen apfel und seine familie, diese strolche, da fällt ein polizeiauto die böschung hinunter ohne zu explodieren. ein unrealistischer film. der held näht sich aus einer plane einen gehrock. ein schöner film.
früher da dachte ich mal, ich müsse mich umbringen, wenn ich mal einen samstag nicht am zweifelhaften nachtleben dieser stadt teilnehmen kann…. der held entzündet ein feuer, wie weiland der cro magnon mensch, welcher ja den neandertaler auf dem gewissen hat, und trinkt nun ein bier. ach so werbung. verstehe. naja, früher also war weggehen king. ich bin so oft weggegangen (wie man sagt), da müsste ich mich doch erinnern können. bestimmt bin ich mehr als 1.000 mal weggegangen in meinem leben, doch spontan kann ich mich an keinmal erinnern. was habe ich da bloß gemacht? wenigstens dimmt sich anfang 30 die erkenntnis, dass es einigermaßen albern ist und rechtzeitig ende dreißig leuchtet dann die lampe der erkenntnis, dass sich alles in seiner gedrungenen sinnlosigket wiederholt und man ist mit sich, einem buch und einer miles davis schallplatte zufrieden. und kinder, aufgepasst,  auch wenn ihr bisweilen sätze lest wie „wir haben uns gepflegt weggelötet“, das unmäßige konsumieren von verderbendem alkohol in hohem maße sollte man nicht als gepflegt bezeichnen. man sollte sich lieber mal die großen poren auf der nase anschauen und das ganz absurde zeug, welches man so von sich geben muss, wenn man sich in hohem maße weglötet. so sitze ich also hier auf der purpurschnecke und beobachte den helden des filmes, wie er in eine plane gehülllt einigen blutrünstigen polizeihunden davon läuft. in wenigen augenblicken wird er sich dann eine schlucht hinunterstürzen und sich anschliessend mit einem rostigen nagel eine klaffende fleischwunde am oberarm zu nähen. ein großer actionfilm. man darf gespannt sein. ich widme mich wieder der ruhmesmehrung und skizziere einige aspekte des neuen erscheinungsbildes einer symphatischen firma, welche unsere kleine firma als neukundin gewonnen hat. so! und nun hat der held aus verschiedenen nachvollziehbaren, jeder menge nicht nachvollziehbaren, sowie einer handvoll nur für schwachköpfe nachvollziehbaren gründen, gepflegt eine kleinstadt in schutt und asche gelegt (habe ich jedenfals aus den augenwinkeln beobachtet) und nun ist hugo werbung  und die finnin ist zurückgekehrt. inzwischen ist auch der sonntag angebrochen und ich kann den samstagabendstress ad acta legen. vielleicht löte ich mich gleich noch gepflegt zu und finde mich ganz großartig. zulöten ist besser als kleinstädte in schutt und asche legen. immerhin. das ende des filmes habe ich verpasst, weil ich der finnin einen augenblick zu lange in ihre entzückenden augen geblickt habe. ich habe sicher nichts verpasst. bald kommt ja der zweite teil. ich freue mich schon jetzt.

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UND ICH SO, NEE ODER?!

die achtziger jahre sind alles was ich besitze. musste ich neulich eingestehen. hab ich mich auch gleich geschämt und meinem gegenüber eine geknallt, weil er das aus mir rausgekitzelt hat. in den achtzigern da gings mir noch gold. damals, als man (also ich) dachte das computerzeitalter sei ausgebrochen, da hatte ich grad mal einen läppischen commodore64 zum anfang und einen ebenso läppischen i386er p fucking c zum ende der decade. wie aufregend! obgleich man ja so gut wie nichts gescheites damit anfangen konnte. das internet in form von btx/datex-j kam ja erst später. also machte ich folgendes: ich wusch meine lieblingshose, meine eltern waren im urlaub und so hatte ich freie bahn, steckte sie eilig in die wäscheschleuder, klemmte einen fön in den schlitz zwischen öffnung und deckel und eine halbe stunde später war die hose trocken und es konnte los gehen. man (also ich) stieg in die linie 25, (vorher und inzwischen wieder die linie 23) und fuhr in die stadt. man (wieder ich) ist ja früher so oft in die stadt gefahren, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. in der stadt wars klasse. ab 16 war ich deswegen auch extrem street, während ich vorher ja eher weinberg, bzw. wald war. ich bin quasi im wald aufgewachsen. ich eigenartige ulknudel. der wald war mein revier. ich und der wald, sagte ich mir und ging hinein. angst hatte ich nie. die stadtkinder hatten allerdings sehr viel angst vor dem wald. besonders in den dunklen stunden. da war wald kein thema. „wald my ass!“ riefen die stadtkinder. ängstschisser dachte ich bei mir und schwieg, denn auch ich war ein ängstschisser. nur andersrum. also stadt. ich waldmensch und die stadtkinder. ich (also man) stand also mit den standkindern und unseren bmx-rädern vor dem kaufhaus karstadt und langweilte mich. es gab richtige hardocre-karstadt-steher, welche die in der stadt weltberühmt waren und es gab so leute wie mich. es gab waldmenschen, aber auch protestanten und es gab leute aus gutem hause, kinder die innerhalb strenger parameter aufwuchsen, welche die noch um die bedeutung angehender straßenbeleuchtung, deren nichtbeachtung und dem anschließenden tanz von haushaltsgegenständen auf dem gesäß wussten. meine eltern waren da eher lasch. „ich vertraue dir wie die sau, mein junge.“ sagte meine mutter. ich musste schmunzeln, denn ich wusste: mir kann man wirklich nicht trauen, ich bin hinterhältig und verschlagen und neulich habe ich  zwei neue getränke für mich entdeckt: batida de coco und blue curacao. so vergingen die jahre und man (also ich) wurde älter und älter, bis mir schließlich die haare ausfielen und ich altersdiabetis bekam. so sitze ich heute mit dem kinn auf den griff des spazierstocks gelehnt unter dem kastanienbaum und benehme mich sonderlich. die finnin strickt, ihr weisses haar fällt sanft über ihre schultern und wir blicken beide in den ungefähr 22.000sten gemeinsamen sonnenuntergang. an die achtziger können wir uns nicht mehr erinnern.

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DIE EINE-BILLION-EURO-MARKE

gerade las ich bei spon, dass die deutsche bank kurz davor steht, bei der bilanzsumme die eine-billion-euro-marke zu durchbrechen. da sag ich doch helau und weiter so. auch ich würde mit royalkomm gerne die eine-billion-euro-marke durchbrechen, warum nicht sogar mal die zwei-billion-euro-marke, gerne auch in 3-4 jahren die hundert-phantastillion-euro-marke. das hat aber zeit. ich hatte allerdings noch nicht das u von helau herausgebrüllt, da fielen mir wieder die vielen mitarbeiter des kleinen bankhäuschens ein, die jetzt sicher zu tausenden auf die straße gesetzt werden. es ist ja geradezu chic, nach bilanzsaltomortalen exzessen, den angestellten postwendend in den hintern zu treten. ich hab geld genug, um mir freunde zu kaufen, was brauch ich da lästige mitarbeiter, die den ganzen tag auf dem klo rumhängen und die aufzüge verstopfen. weg damit, denkt die deutsche bank dann sicher und recht hätte sie. ich würde es genauso machen. unsere mitarbeiter können sich schon mal warm anziehen, wenn unser steuermann den eine-billion-euro-marken-durchbruch verkündet. und den schmeissen wir dann natürlich im anschluss an die verkündigung auch raus. klar. damit musste man rechnen. ich nehme auch an, dass der schlozz, r.k. und ich uns künftig gegenseitig absägen. das setzt ein gutes gefühl für geschicktes intrigenspiel voraus. man müsste im vorfeld schon mal gerüchte streuen. und so. pfeif…
ach schau mal der schlozz… auf der postkarte mit einem motiv aus seiner heimatstadt bogel, findet man ja einen poststempel von den malediven. das ist ja allerhand und ich finde es enorm wieviel r.k. mit seinem job als gastprofessor der johannes-gutenberg universität verdient. das sind ja unsummen.

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SOJAHÖLLE NEUKÖLLN

komisch ist, wenn die ventilatoren aus den 30er und 70er jahren verstummen und auf einmal stille ist. so ist mir fremd im eigenen heim. im eigenheim. wegen mir könnts aber gleich weiter gehen mit der hitze und der glut und dem gleisen des gestirns. so. das wars. mehr fällt mir eigentlich nicht ein. tja. hmm. oh mann. wirklich nicht. vielleicht könnte ich ein gedicht schreiben, über meine zuvor im backofen aufgrund zu langen drinlassens, verkohlten türkischen paprika oder darüber, dass die finnin immer papriken sagt. papriken sagt sie und entenhaut, statt gänsehaut. hahnenwasser sagt sie manchmal. aber grad ist sie ja noch nicht mal da. sie ist mit meinem alter ego im kino und schaut sich einen piratenfilm an. ich glaube mit erol flinn. ich kenne mich mit kino nicht aus. verkohlte papriken sind ein graus. aber in angemessenem zeitraum geröstet, sind sie ein schmaus. dazwischen liegen oft nur wenige minuten. man braucht kein öl und auch sonst nur eine prise salz. sonst nix. ein sack davon kostet keine 2 euro und auch die veganistischen unter dem firmament empfinden einen leblosen euphorismus. ich persönlich zähle zwar zu meinem engen freundeskreis ein paar funvegetarier, aber veganer finden sich da nicht. verganer lehne ich aus persönlichen gründen ab. veganer sind müde, deprimierte spackos, die unambitioniert einer vagen zukunft entgegenblicken. sie sind sich nicht grün. seltsamerweise.
ich habe mal vor einigen jahren mit einem freund für ein paar veganer aus der brd ein essen gekocht. wir haben auf alles geachtet, sind für die sojamilch kilometerweit gelatscht. weil der freund aber im damals sojafreien neukölln wohnte, latschten wir also los ins sojaparadies kreuzberg, in welchem ich zuhause war. in kreuzberg war alles aus soja, sogar die kühe. dort kauften wir also sojamilch, die es heutzutage ja in jedem vergammelten discounter zu kaufen gibt und sangen ein loblied auf laktose. und dann buken und kochten wir wie zwei besessene indische köche ohne heimat und ohne verstand. na mit verstand schon. ich erinnere mich dunkel an einen „milch“-reis mit basmatireis, nüssen und rosinen und cardamon und zimt und so. aber die veganer blieben leblos und unversöhnlich mit sich, der umwelt und mit uns glaube ich auch. da holte ich eine tüte gefüllt mit dänischer fritierter schweinehaut aus dem fleischzimmer des freundes, lies den lieben gott einen guten mann sein und spülte die schweinehaut mit einem glas kalter milch, geraubt von in engen ställen gefolterten kühen hinunter und schämte mich. die veganer hatten gewonnen. moralisch jedenfalls. ich blickte zu boden und sah eine kakerlake entlangwandern, die ich augenblicklich mit meinen original vans hightops zerquetschte. draussen im backofen brannten die türkischen papriken lichterloh. ich nahm meinen zylinder und ging nach draussen, ein ort an dem in jenem moment die sonne aufzugehen schien, doch es waren nur die scheinwerfer eines busses, der mich mitnahm in eine andere welt, eine welt in der ich noch heute lebe und arbeite. schade, dass mir in dieser welt nicht einfällt was ich schreiben könnte.