zum glück hat man ja eine feudale wohnung mit lauter schönen sachen
drin, da macht die arbeit gleich zweihundert mal mehr spaß. das
rückgrat, das man sich mühsam aufgebaut hat, mackt noch etwas rum. zum
glück ist man dickhäutig, da kann man auch ohne rückgrat stehen. hust.
ach ich schweife ab. man muss aufpassen was man sagt. psst.
gestern hat’s nicht geschneit, noch nicht mal heute morgen. es schneit
einfach nicht. doch es scheint kalt zu sein. ich kann das ja nicht
wirklich testen mit meinem temporären krüppeldasein. kann mal ein paar
schritte vom schmerz gebeutelt im gärtchen auf und ab marschieren,
sonst bleibt einem ja nichts als armer tropf. also geschneit hat’s
nicht. ich schau noch mal raus. bewege mich dabei wie mein ehemaliger
klassenkamerad mohammed b. der arme hatte ein rückenleiden. wenn man
ihn unauffällig was fragte, zum beispiel während einer klassenarbeit,
dann drehte er nicht ebenso unauffällig den kopf, sondern er drehte
sich leidensbedingt immer komplett um, was dem lehrer nicht wirklich
gefiel. ach es war eine last. für alle beteiligten. dabei hatte er
immer alles gewusst. die moderne medizin hat ihn inzwischen von seinem
leiden befreit. doch was soll ich ihn jetzt fragen? ich weiss doch
längst schon alles.
ach quatsch. gar nichts weiss ich. mach nur spass. har har.
undankbar ist es am morgen mtv zu schauen. genauso undankbar zwar wie
am mittag, am abend und in der nacht, aber auch undankbar genug, dass
ich nun wegschalte. zapp. radio. jazz de paris. ein wesentlich
dankbarerererer radiosender aus… naa…? was mich an die gestrige
letzte (…) folge von sex & the city erinnert. la belle et la bad
boy. mc solaar kommt zu… äh… ehren in dieser amerikanischen serie.
komisch. die verpassen also so einer parisszene scoremäßig
französischen hiphop. ist das weitsichtig? stellen die sich das so vor?
ich glaube man ist auf einem guten weg im umgang mit dem alten europa.
das gute alte europa. ich hab’s so ja so lieb.