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Genau jetzt

Hier im Dschungel und mit einem Glas feinstem Dingsbums, da beginnt der Tag gleich wie ein nimmersattes Raupentierchen. Der Balkon hier, der ist mein Freund. Ich würde ihn gerne mitnehmen, wenn wir dereinst fort ziehen. Bla bla bla bla… egal.

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Uh Ah, it comes!

Mitte Mai ist irgend rum, das haben Sie sicher jetzt alle bereits gemerkt. Mitte Mai sollte aber auch das Stijlroyal Magazin mit der Nummer 13 herauskommen. Das schaffen wir nicht mehr. So viel kann man jetzt schon sagen, ohne über hellseherische Fähigkeiten zu verfügen.

Allen, die aber jetzt schon sehnsüchtig warten, sei gesagt: der Plan ist, dass es Ende kommender Woche (21. KW) vom Drucker kommt und dann übernächste Woche (22. KW) ausgeliefert, bzw. versendet wird. Die Terminwahrscheinlichkeit liegt bei 91,13%.

 

Darüber hinaus kann man es auch am 2. Juni in der Yuma-Bar auf der Leseveranstaltung von Frédéric Valin aka @freval »Read on, my dear – der Lesebühne mit Spreeblick« erwerben. Dort lesen dann auch diverse Autoren dieser Ausgabe. Einer der Herausgeber wird anwesend sein und wie immer irgendwo herumsitzen und seltsame Sachen trinken. Genaues in Kürze.

 

Ab nächster Woche werden dann sämtliche Editionen und Sondersuperatomlimitededitionen, sowie T-Shirts und Plakatversionen im Stijlregal verfügbar sein.

 

Und jetzt bitte wieder raus in die Sonne gehen!

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Das Runde müsste in das Eckige

Am Samstag fand die erste FORMsquare-Party in Deutschland statt. Ich glaube sogar weltweit. Die Veranstalter, Boeing737 und Ecki Echt (Es gibt leider keine Bilder von den beiden), hatten zu diesem Zwecke extra die August-Koridass-Mehrzweckhalle in Wiesbaden-Naurod gemietet und rausgeputzt. Ich habe lange überlegt ob ich überhaupt hingehen soll. Weil man ja anders als auf Twitter, auf FORMsquare keine Follower hat, weiss man ja auch nicht wer kommt, weil sich womöglich auch gar keiner angesprochen fühlt. Die Tonalität auf FORMsquare ist ja auch relativ reserviert, die FORMschafter zögern noch mit wilden Liebesbekundungen wie man sie auf Twitter von @Schlenzalot, @sixtus, @SPIEGEL_EIL und @Silenttiffy kennt. Weil niemand Lust hatte mitzugehen (»Da geh ich nicht, die verwenden die Comic Sans«) fuhr ich alleine hin. Um 20 Uhr gings los. Es soll gegrillt werden, das wollte ich mir nicht entgehen lassen.

 

Ich war der erste Gast : (

 

Die Gastgeber indes liefen nervös mit riesigen Telefonen umher und fuchtelten mit ihren Fingerchen in der Luft herum. Es fielen Schüsse. Die Barleute standen gelangweilt herum. Es gab auschließlich Erdbeerbowle, die aus einer auf dem Tresen stehenden gläsernen Badewanne gereicht wurde. In der Wanne befanden sich ca. 50.000 Liter Bowle. Es könnte also knapp werden.

Hauptsache betrÜkne dachte und setzte mich mit meiner Bowle, die eigenartigerweise in einem Weizenbierglas serviert wurde, raus auf eine der Bänke vor die August-Koridass-Mehrzweckhalle in Wiesbaden-Naurod. Langsam kam Bewegung in die Sache. Von weitem, den Berg hinauf trabend, sah ich schon die Gräfin Alexandra. Die Gräfin Alexandra, die sich auf FORMsquare Die-Graefin-Alexandra nennt, erschien im Geleit von mehreren extrem jungen Mädchen. Alle, bis auf die Gräfin Alexandra, kamen im Classic Lolita-Style daher, trugen rosa Puppenstubenkleidchen und Plateauschuhe, manche trugen auch schwarze Kleidchen mit Pepitamuster und Schleifen allüberall. Die Gräfin Alexandra würdigte mich keines Blickes. Wie schon auf Twitterpartys, nur da dann ohne Lolitas.

Die Sonne schien mir auf die Kleidung, die erste Bowle ging runter wie Erdbeerbowle. Das sollte den ganzen Abend so weitergehen. Irgendwann schaute ich stundenlang unter dem Tisch einem vertrockneten Regenwurm zu, er war tot. Als ich wieder aufblickte war mir schwummi, zudem waren noch ein paar Leute gekommen. Eine handvoll 16-jähriger Buben waren von ihren Eltern aus Hamburg in einem Kleinbus angefahren worden. Eine Fraktion Würzburger FORMsquarer fummelten an ihren iPads herum. Die Gastgeberin schrie jedesmal hysterisch, wenn sie ein bekanntes Gesicht entdeckte und es waren viele, viele bekannte Gesichter, die sie entdeckte, manche hatten eigenartige Frisuren, viele jedoch hatten überhaupt keine Haare. Die Gastgeberin schrie wie am Spieß, was mich nicht wunderte, denn sie war ja die Gastgeberin. Ich entdeckte den Twitterer @Booldog, der mit einem Maßkrug mit Erdbeerbowle in der Ecke stand und seltsame Dinge auf eine Schiefertafel schrieb. Als er mich sah, kam er vorsichtig näher. »Erdbeerbowle im Maßkrug, das muss ich auch haben!« hörte ich mich schreien und lief aufgeregt hinein, wo ich mich in eine lange Schlange erdbeerbowlengeiler FORMschaftler einreihte. Auf einer Leinwand lief der Splatter-Klassiker »Braindead« ohne Ton. Da die August-Koridass-Mehrzweckhalle nicht so groß war, war die Bude ruckzuck voll und die rauschende Minderheit bildete draußen die rauchende Mehrheit. Es roch nach gegrilltem Springbock und verbranntem Fett. Ich kannte einige der Leute von Twitter (aber das habe ich ja nun schon 1000x erwähnt) und wegen der Nofollow-Strategie von FORMsquare kannte man die Namen nur ganz manchmal und das auch nur aus purem @Zufall. Ich bin ja auch nicht richtig angekommen auf FORMsquare und es war wie weiland auf Identi.ca. Das besuchte man eigentlich auch nur, wenn Twitter down war und konnte mit den Protagonisten dort auch keine Beziehung aufbauen. Hier war es ähnlich und wenn ich hier irgendjemanden kannte, kannte ich ihn oder sie von Twitter.

 

Aber: egal.

 

Später, als alle ihre rosa Kleidchen ausgezogen und sich mit Olivenöl eingerieben hatten, ging ich in den Keller. Dort gab es tatsächlich 3G (wie man bei uns iPhone-Jüngern sagt). Im Keller war ich relativ alleine, bis auf zwei andere komische Vögel. Der eine, er war der Schatzmeister der Piratenpartei (glaube ich), trug eigenartigerweise ein T-Shirt mit meinem Konterfei. Die andere Type war die @Piratenmarlene, die unbedingt Tango tanzen wollte. Neben mir befand sich ein Abflussrohr das lustige Geräusche fabrizierte. Das war so ungefähr das Beste auf der ganzen Party.
Nach 5 Liter Erdbeerbowle sieht die Welt ja gleich ganz anders aus. Wichtig ist, dass die Menschen in Büscheln daherkommen. Sie müssen an sich zupfen können, sie wollen sich wiedererkennen. Dann können Sie daheim was erzählen. Die meisten FORMsquarer sind Heimkinder, 76% haben einen höheren Bildungsabschluss, 65% sind Mitglied in einer Sekte, 117% haben einen Twitter-Account. FORMsquarer sind quadratisch, während Twitterer eher rund sind. Besonders ich. FORMsquarer sind im Gegensatz zu Twitterern bewandert in Theologie, lesen gerne Adorno und essen gerne Ahornsirup. Man sagt nicht ficken, man sagt bumsen. Man trägt gerne einen Spazierstock, bevorzugt im Hintern. Erdbeerbowle wird getrunken und gespritzt. Alle Squarer (Insider) besitzen mindestens drei Pferde, von denen genau die Hälfte unfruchtbare schwule Hengste sind. Die Tragik an FORMsquare-Partys ist die, dass es unheimlich schwer ist am nächsten Tag etwas davon zu berichten, weil die Mitglieder zwar Namen haben, diese aber nur unter ganz gewissen Umständen preisgeben. Deswegen sprechen sich alle mit ihren Twitternamen an, was das FORMsquare-Präsidium aber nicht gerne sieht.

 

Ich glaube, ich war somit schon auf zwei FORMsquare-Partys, nämlich auf der ersten und der letzten. Ich kann mit FORMsquarern nicht umgehen. Das ist mir echt viel zu strange. Wenn man nicht voll drin ist in der Szene, kommt man auch nicht mehr rein. Alleine dieser Dresscode. Was soll das?

 

Als ich gerade ging, kam @kosmar (im FORMsquare-Thirt), der erste FORMsquarer in Deutschland weltweit. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich noch fünf oder sechs Stunden geblieben.

 

 

 


(Schneckenbild von photocase.com / derthomasonline)