Artikel
0 Kommentare

TREULOSES TOMATENTUM

ich lass mich mal herab in dieses minderwertige ding ein paar worte reinzuschreiben. blog, sie erinnern sich vielleicht. das war mal anfang des jahrtausends so eine schnapsidee.
neulich las ich das hier auf spreeblick und da dachte ich mir: so ist das. so ist das mit allem. man muss nur drauf kommen. die dinge sagen guten tag und manchmal gehen sie zigaretten holen und kommen nie mehr zurück.
es ist sehr heiß hier in deutschland. ungefähr so heiß wie in china. ich bin mir ja nie so sicher, ob ich nicht ein alter opa bin. ich bin ja auch nicht seit 1956 bei twitter, sondern erst seit kurzem und ich hab ja grad neulich erst noch ein buch gelesen. ich hab mir sogar 11freunde abboniert. ich hab klavierspielen gelernt und ich war öfter mal bergwandern, dabei wär ich einmal fast abgestürzt. aber nur aus versehen, nicht weils unbedingt sein musste. lustig, was?! ich bin vielleicht einer. schluss jetzt. anderes thema. der ventilator in meinem rücken ist ein arme wurst. er bringt nix. dann hab ich mir einen gekauft, der sieht aus wie eine flugzeugturbine und was passiert? der hört sich auch so an. also wieder eingepackt. bring ich morgen wieder zurück und hol mir einen leiseren. und dann hab ich mir neulich einen langjährigen wunsch erfüllt. ich erwarb mir einen akkustaubsauger. denn wenn unser heeschen so hier rumhoppelt, dann klettert es auch ruckzuck auf unser hippiematratzenlager und kackt da hin. kleine knödelchen, die mich dauernd daran erinnern, dass ich mir mal wieder eine pizza mit kapern kaufen wollte. was man sich alle vornimmt. hab ja keine zeit. kann ja kaum noch denken. gleich mach ich weiter mit dem buch. als editorial designer, nicht als dichter, der ich gerne wäre, droben auf meinem baumhaus, das ich nicht habe. danach schlaf ich ein bißchen. dann ist donnerstag. am freitag in der früh ist deadline von allerhand sachen. da macht man sich manchmal gar kein bild von. das ist krass. ich sitze nachts hier rum und arbeite, nein, ich twittere, blogge, fanfoue, kukk mir elvisfilme auf arte an und denke darüber nach, was chinesen so denken. eine andere welt ist das, in das man jeden morgen hineinerwacht. ich lerne ja auch jeden tag dazu. vor drei tagen wusste ich noch nicht mal was !!!!!11111einself bedeutet. heute weiss ich es, dank diesem typ. so ist die welt am kreiseln und morgen, wer weiss, fahren wir nach nieder-olm und kaufen spargel oder wir trinken ein glas eierlikör und denken dabei an sauce hollandaise. bei uns daheim (…) hieß das früher immer holländische soße. jetzt sauce hollandaise. uuuh aaah! toll, französisch. wer mal nach hessen kommt, sollte sich mal anhören, wie die leute hier trottoir sagen. troddewah und so. da bin ich froh, dass es dies hier gibt. wer nicht twittert, wird es nicht verstehen. ich hab mir schon den mund franzelig geredet und am ende haben mich alle angekukkt, als wollte ich sie von der mitgliedschaft bei einer selbstmordsekte überzeugen. na dann halt nicht.

gute nacht. guten tag. guten abend. gude wie. mahlzeit. tschö mit ö.

Artikel
0 Kommentare

WÜRMERALARM

ich muss das mal ausprobieren. ich möchte, dass die menschen an unserem schicksal teilhaben:

eines tages werden wir hier alle unsere magazine veröffentlichen. für die fernwohnenden und für die, die papier kategorisch ablehnen. für die ist das. und wenn die programmierer und informatiker die sache in die hand nehmen, dann sieht das hier auch noch bissi besser aus. jetzt aber erstml so. anderwann anders.

 

Artikel
0 Kommentare

DIE ZUKUNFTSTECHNOLOGIE UND ICH

heute habe ich sonderbares vollführt. in meinem twitterfenster erschien folgende nachricht: PickiHH wir tun’s mal wieder: live. @mspro und me. http://www.ustream.tv/channel/pickidillicircus. für die 24 leser meines blogs, die noch zeitungen aus papier lesen und zum einkaufen das haus verlassen
sei erwähnt, dabei handelt es sich um eine aufforderung an einem zeitnahen videomitschnitt teilzunehmen, den die mir persönlich unbekannten twitterer @pickihh (strickt) und @mspro (heißt nicht markus sumpf), getätigt haben, als sie in einer kneipe in hamburg saßen um sich zu interviewen. in wirklichkeit habe ich zwei wildfremden menschen beim bier trinken und zigaretten rauchen zu geschaut, wurde zeuge, wie ein wagenburgbewohner werbung für eine minimaltechnodingensveranstaltung gemacht hat und lernte den twitterer @vh_ (valentin) vage kennen (arbeitet glaube ich als texter). der wagenburgbewohner hat arg genervt. wagenburgbewohner haben landesweit einen sprachduktus drauf, der mich derart aggressiv macht, dass ich schnell weglaufen muss, sonst passiert ein unglück. auf jeden fall wars dann so, dass der wagenburgbewohner irgendwann weiterging. da man parallel zum videostream noch chatten konnte, kam ich dann mit den beiden ins gespräch und erfuhr, dass nach berlin und hamburg frankfurt die nächste große und coole stadt in deutschland sei und dass wiesbaden nicht auf ihrer liste der städte, die nie besucht werden sollen, steht und dass pickihh wusste, dass es hier ein spitzenrestaurant namens gans von irgendwas gibt (ente von lehel) und dass wiesbaden schön ist und dass twitkrit eine kaderschmiede zum zwecke der weltherrschaft ist. ich kam mir blöd vor. so wurde ich erzogen. anschliessend dachte ich, das ist aber auch ein teil des seins. als wäre das internet nicht real. als spönne man sich durch die metaebene, das ist ja falsch. früher als ich einen anrufbeantworter hatte (2kg schwer und so groß wie ein schuhkarton), da sagten mir welche, sie sprächen nicht mit einer maschine. gut, dachte ich, sie sprechen in ein knochenförmiges ding aus bakelit, aber halt nicht mit einer maschine. so geht das ja immer weiter. sie stehen heute auf dem kranzplatzfest, weil sie „damals“ besser finden, als „heute“. da ist aber auch nichts ist. mit oder ohne maschine. und jetzt fragen sie kichernd was twitter ist. hihihi. wie lustig. als sei man verrückt, als hätte man es nicht kapiert, wie das echte leben geht. gestern waren das die blogs, morgen ist es mogulus, was zum spotte der anachronisten herhalten muss und da ist dann das wissende grinsen der unwissenden. aber ich mag es mich mit dem iphone in den wald zu setzen und solange an den gräsern kauen bis mich der fuchsbandwurm gefressen hat und ich mag mir da mit der tastatur einen abmurxen, bis ich endlich einen text geschrieben habe. ich mag die technologie und ich mag den wald und die kunst und sachen in den chili drin ist und so. die finnin mag ich, die schläft schon. kauderwelsch und lose gedanken mag ich auch. schlafen auch schon. eben hat die frau, die heute nachmittag in der kneipe in hamburg saß, mich ohne, dass sie das weiss, an ein buch erinnert, welches ich mal besaß und dann auf nimmerwiedersehen verlieh (wie immer). da dachte ich wer das alles komisch findet, der lese das hier oder das und vielleicht findet man das alles dann noch komischer oder halt, man passt auf bei allem was man so macht und macht es dann trotzdem oder auch oder man lässt es und geht aufs kranzplatzfest und sucht seine vergangenheit, diese ewige hohepriesterin der hoffnung, doch die ist rum. manchmal sogar colarum.

p.s.: unten stehendes buch haben wir mal für einen kunden gebastelt, es handelt von den produkten von apple, von den möglichkeiten der ipods, vom milkdesk und es kommt ein häschen drin vor. damit es so aussieht, wie bücher einem manchmal vorkommen, haben wir es hier hiermit behandelt. viel erfolg junge freunde.

Artikel
0 Kommentare

SEHEN SIE SICH DIESE KUNSTVOLLEN VERZIERUNGEN AN

wie heißt der sympathische wahlkampfhelfer von roland koch nochmal? der mit dem roten kleid. ach ja, tenzin gyatso. was der grad für eine tolle presse bekommt – sagenhaft. da müssen sich die hinterbänkler hierzulande lange in ukrainischen puffs aufhalten, bevor über die mal so intensiv berichtet wird. als ich vorgestern in einer kleinen runde mal anmerkte, dass man sich mit dieser ganzen china/tibet-sache doch auch mal zur abwechslung etwas allumfassender beschäftigen sollte, bevor man sein weltbild in stein meiselt, da war ich dann gleich so was ähnliches wie adolf hitler und man schnappte im todesgesamtzahlendroppingrausch fast über. diese gutsmenschen, die gar keine sind. wie werden wir die bloß los? vielleicht mit der gulagkanone. gulagwitze gehen oder welche über die große proletarische kulturrevolution. konzentrationslagerwitze darf man dagegen ja nicht bringen. höchstens ernst lubitsch oder mel brooks. auf jeden fall gab ich mich dann erst noch ein bißchen kämpferisch, bis ich es satt hatte den anwalt chinas zu spielen, der ich ja nicht bin und nicht sein will. sodann begann ich schnell was von dem köstlichen weisswein zu trinken, von dem ich bis heute nicht weiss, warum er so lustig prickelte und alle konnten auf ihren dünnen postionen verharren und sich voll gut fühlen mit ihren free-tibet-shirts und ihren hübschen hütchen, geflochten von zarten chinesischen kinderhänden.
mal scharf nachdenken, wie ich jetzt aus der politkacke wieder rauskomme, hier in meiner larifarikolumne. wer die wahrheit wissen will, soll al-jazeera kukken oder hr1-nachrichten hören. ulrich wickert gibts ja leider nicht mehr. schade. hier bei mir wird nur gefaselt. mein leben und ich. heute gabs zum beispiel einen salat aus grünem spargel. dazu habe ich den spargel kurz in olivenöl geschwenkt, dazu ein paar zwiebelringe, luftgetrockneten putenschinken und radieschen dran geworfen und das ganze mit balsamico-honig-essig benetzt. fertig. das ist meiner meinung nach schon mehr, als ich erwarten durfte, als ich mich der esel im galopp verloren hatte. andere leute schlafen auf matratzen aus blechbüchsen und decken sich mit papiertaschentüchern zu und zwar mit benutzten. zum essen gibt es fucking gar nichts. ich sollte dankbar sein. ja und was zum teufel, glauben sie, was ich bin?

Artikel
0 Kommentare

WIR IM KELLER

endlich unten angekommen. im untergeschoss bei buch habel in wiesbadens fußgängerzone (die mit dem grauen teppich der verlangsamung) hängen nun wir. wir baumeln am seidenen faden oder um es mal mit menschlich verständlichem wortwerk darzustellen: es gibt dort eine kleine plakatausstellung mit motiven aus 600 jahren stijlroyal.heimatmagazin, sowie jeweils einer miniserie über den michelsberg und über variationen von rippchen mit kraut. sehen sie und staunenpopaunen sie. die plakate kann man auch im laufe eines jeden tages im shop auf stijlregal.de bestellen. so ist das in wirklichkeit. doch die wirklichkeit will ja niemand wahrnehmen. ich zum beispiel kann mich an präsonnentage nicht mehr erinnern. ich bin davon überzeugt, dass es hier immer sonnig sein wird, bis in den herbst hinein, dann nebel, danach schnee und eis bis mitte januar, sodann frühlingsblühereien bis anfang märz und dann wieder sommerstyle. bitte glauben sie mir. ich weiss es.

Artikel
0 Kommentare

ES PRASSELT, DOCH ICH BLEIBE SITZEN

guten morgen liebe gemeindemitglieder. mir ist gerade aufgefallen, dass ich ja so gut wie gar keine blogs auf meiner seite verlinkt habe. das liegt daran, dass mich bleierne müdigkeit überfällt, wenn ich blögge anderer leute lese, sowie mein eigenes erst recht. selbst mercedes bunz, wirres oder 500 beine, die ich allesamt sehr schätzte, fand ich irgendwann schnöde und ich denke, so gehts den meisten auch mit meinem blögchen, welches sich ja nur um mich selbst dreht, was irgendwann ausgereizt ist, denn: wer bin ich denn?!
ums gleich vorwegzunehmen, ich habe eine entdeckung gemacht, welche ich der leserschaft mitteilen möchte und die heißt mister brightside, glaube ich. hier berichtet er von seiner antipathie zu partys und bis auf die avril-lavigne-nummer (ich habe tatsächlich avril lavigne auf anhieb richtig geschrieben, ich bin verloren) ist das durch und durch ein nachvollziehbares leben von dem der junge grävenwiesbacher da spricht. wer da nicht ein paralleluniversum in sich entdeckt, der ist ein mieser feigling und sollte sich schleunigst in behandlung begeben.
aber damit nicht genug, nicht nur die texte des offenbar blutjungen knabens sind lesenswert, nein, weit gefehlt, so man davon ausgeht, dass das schon alles gewesen ist, er hat auch eine liste von blogs auf seiner website verlinkt, da fallen dir die streusel aus dem kopf. unter russian literature findet man kleinöde wie das längst verlorengegangene kassettenmädchen und weitere hochlichter der kleinkünstlichen blogliteraturellen welt, die es zu lesen und als RSS-dingens zu abonnieren gilt. wer nicht weiss wie das geht, soll sich zum teufel scheren, ich habs langsam satt mit dieser unaffinität zum medium internet. und wenn sich r.k. noch einmal über mein verhältnis zum twittern lustig macht, schlage ich ihn zusammen. das etwas in die tage gekommene nächste große ding of the internet hat nämlich im gegensatz zu den meisten der 4 millionen anderen sozialen netzwerken einen für mich erschliessenden sinn. habe ich bei xing eigentlich jemals einen sinnvollen und für mein geschäftsleben orbitalen kontakt geknüpft? ich wüsste nicht. ich habe dort ein paar alte kumpels und kumpelinen, sowie ein paar gegenwärtige geschäftspartner verknüpft und das war’s (das wort orbitale gibt es in diesem zusammenhang so nicht, ist mir nur grad eingefallen). wenn ich jedoch beispielsweise von frau kristina e. etwas wissen will, rufe ich sie an und dann plaudern wir oder planen die zukunft, jedoch nicht mittels geschäftsplattform formaly know as openbc. was ich wirklich will, ist unterhalten zu werden. falls der satz so stimmt. im rahmen von 140 zeichen den moment zu beschreiben und so andere daran teilhaben zu lassen, finde ich schlichtweg grandios. darauf habe ich mein leben lang gewartet und man interpretiere in meine wort weder ironie noch schwachsinnigkeit. ich meine es ernst, bierernst. es kann gut sein, dass diese form der kommunikation in wenigen monaten ausgereizt ist, es kann aber auch sein, dass da einfach eine neue form der kommunikativen auseinandersetzung mit seinen gedanken entstanden ist, die mich zum beispiel nötigt mal auf den punkt zu kommen und am besten so, dass es für die follower noch in sofern interessant ist, als dass sie mein gesabbel nicht als spam empfinden. man muss nämlich immer ein bißchen druck ertragen können um auf der erde ein sinnvolles dasein zu führen. immer nur lasch und egal und mal sehen geht halt nicht… geht halt auch, ist aber auf dauer unerträglich. die von vielen prognostizierte oberflächlichkeit solcher kommunikationsformen ist vorhanden, tangiert mich aber nicht. meine von mir gefollowten twitterer suche ich schließlich sorgfältig nach für mich nachvollziehbaren kriterien aus, was die anderen den ganzen tag schreiben bekomme ich nicht mit und deshalb stell ich nun folgende bahnbrechende these auf… aber eigentlich wollte ich ja gar nicht über das twittern schreiben. ich muss meine twittersucht noch etwas kaschieren, damit ich hinterher nicht wie ein messi oder ein von drogen und beschaffungskriminaltität zerfressener drogensüchter beschaffungskrimineller daher komme. man will ja schließlich glänzen und vorbildlich leuchten, wenn man des morgens vom powernapping gestählt die büroräumlichkeiten betritt. vergessen sie also die twitternummer und folgen sie den links zu den blogs, von denen ich zu anfang meines geschwätzes so verheisungsvoll verkündete.

p.s.: ja, ich habe das wesen der ironie wahrgenommen und nein, ich weiss nicht ob der junge (?) blogger (siehe oben) wirklich in einem ort namens grävenwiesbach wohnt und ja, die möglichkeiten der inszenierung called verarschung, denen man beim studium des internetzes ausgesetzt ist, sind mir durchaus bewusst. es ist mir gleich. hauptsache das bild passt zu meiner herrenhandtasche.

Artikel
0 Kommentare

BRÜCKENTAGSLÄHMUNGSGEDÖNS

wir, die wir ja von unseren freunden aus diesem verwunschenen städtchen bei stuttgart gerne als unseriöse firma bezeichnet werden, nehmen uns manchmal die freiheit heraus brückentage einzubauen. unsere mitarbeiter bekommen dann einen urlaubstag geschenkt und wir alle haben das gefühl von vier tagen ferienüberschwang. natürlich ist so ein verhalten nicht nur höchst unseriös, sondern es gilt auch in der szene als naiv und uncool. gerade hier in wiesbaden, wo man gerne ganzheitliche kommunikationsstrategien entwirft, statt kunden und mitarbeiter zu einer kreativen gemeinschaft gleichsam respektvoll und antreibend in einklang zu bringen. es ist so eine sache sich im sumpf der unternehmensgewöhnlichkeiten zu behaupten. na wie dem auch sei. natürlich liegt hier ein berg arbeit. konzepte wollen erdacht und geschrieben werden, meetings vorbereitet, kundentermine geplant, layouts gestaltet und meine besonders in der ersten phase irrsinnig verwurschtelten texte muss ich noch bügeln. ich bin aber wie gelähmt. also twittere ich erstmal, koche mir dann tee, schau dem heeschen bei seinem unsinnigen dasein zu, schaue die simpsons, gehe mal raus und dann wieder rein, nochmal twittern, mal kukken was ipotega geschrieben hat (ach so, kenn ich ja schon). das ganze ist ja noch nicht mal originell oder irgendwie… ich könnte mal versuchen ascii-bildchen hier reinzubasteln, das funktioniert aber nur mit schriften mit einer festen laufweite. wir sollten unseren blog mal auf courier umstellen. nein, lieber doch nicht. immer wenn ich darüber nachdenke, was ich hier mal schreiben könnte… also mal unter uns, das ist für die katz. ins netz zu kritzeln meine ich. wenn ich jetzt wenigstens mal ein thema hätte, ja dann. über supermärkte wollte ich mal berichten, aber wann komme ich denn schon mal in einen supermarkt? ich kann doch nicht ewig vom rewe im westcenter und vom tegut in schierstein berichten. oder zum beispiel die drei kleinen schweichen in der hit’schen wurstabteilung, was gehen die mir auf den sack. immer schlecht gelaunt kukken sie stets an die decke und stöhnen und ächzen bei jeder bestellung. darüber könnte ich berichten, aber halt auch nur 7-8mal. und dann? über mitsubishi lancer kann und will ich nicht berichten. das auto fährt, eine liebeshochzeit war es nicht. ich könnte über mein privatleben berichten… ach das mach ich ja schon. naja. über thomas gottschalk und wie ich ihn verachte. über henryk m. broder und wie ich ihn verachte. über kai diekmann und wie ich ihn verachte. aber ich kann die ja alle nur einmal verachten und ich möchte auch nicht manisch rüberkommen. wie sieht denn das aus, wenn ich dauernd über solche leute schreiben würde?! über gute ernährung, übers kochen könnte ich berichten, jedoch schauen sie mich doch mal an. der bock zum gärtner. nichts da. übers heeschen zu berichten, doch das wäre dem katzencontent doch schon sehr nahe. man würde mich in einer abgrundtiefität verachten, dass es nur so kracht.
ach und dann muss man ja auch immer gut gelaunt rüberkommen, sonst laufen einem ja die kunden weg. man ist ja schließlich ein siegertyp.
politik läge mir am herzen, doch was glauben sie denn, was ich glaube, wer ich bin? wenn ich peter scholl-latour wäre oder wenigtens julian nida-rümelin, dann könnte ich darüber in vorzüglicher form eine dicke lippe riskieren, aber das möchte ich mir nicht zumuten und anderswelchen auch nicht. obwohl ich von politik voll den plan habe, ich tue ja hier nur so dümmlich, was sympathischer wirkt. hoffe ich. wirkt doch symphatisch oder? neulich bei der komischen AAA-veranstaltung (jetzt hätte ich beinahe kosmischen geschrieben) verirrte sich ein pärchen zu uns, das, so sagte man uns, sei total VERSTÖRT wieder aus unserer flips- und eierlikörausstellung heraus getorkelt. doch wie kann das sein? man hätte ja besoffen heraus kommen können oder mit trockenem mund von den vielen flips oder gelangweilt, das hätte ich ja verstanden. man hätte schläfrig angeödet, über das wir da geboten haben, heraus kommen können, aber doch nicht verstört. der weibliche part des pärchens, arbeitet in einer werbeagentur in wiesbaden, ich habe namen und adresse der agentur vorliegen und ich werde diese woche mal dort anrufen und die beiden bitten mir ihre gefühlswallungen nochmal genau zu schildern und ob es sich bei dem empfundenen gefühl tatsächlich um verstörung gehandelt hat. vielleicht laden wir das nächste mal die menschheit dazu ein, uns beim arbeiten zuzuschauen. wie wir da sitzen und unsere jeweilgen aufgabengebiete meistern und zwar meisterlich meistern. nicht so hingewichst und lustlos und voller phrasen im kopf, sondern richtig schuftend. noch abends, wenn die sonne längst im bett liegt, da bringen wir leistung und machen uns für den kunden und die welt da draussen echt richtig viel arbeit. das macht man ja heutzutage schon auch öfter, das muss ich wohl eingestehen, aber man macht das nicht so wie wir. wir gehen mit unseren kunden ins bett, wenn sie verstehen was ich meine und wir essen mit ihnen zu abend und wir bieten ihnen plätzchen und wurstbonbons an. von kommunikationsstrategien keine spur. ach, was solls – ich lege mich jetzt mal schlafen. morgen früh um 7:20 uhr schellt der wecker und dann stehe ich, für einen digitalen bohémian unentsprechend sehr, sehr früh auf. das darf man bei all der unkerei nicht vergessen. und twittern muss ich das auch noch, das braucht seine zeit. gute nacht.