frieden und haarschnitte. das könnten die beiden themen für 2005 werden. es könnte aber auch schlimmer kommen. irgendwann kommt der moment, da wäre man gern irgendwie anders und nicht mehr man selbst. damit nicht die selbsteintleibung als nächstliegende möglichkeit in betracht gezogen werden muss, hat uns der herrgott die frisur geschenkt. auch ich, der gewinner der uwe-ochsenknecht-frisur-gedächtsnis-preise 2001-2004, hatte schon von der möglichkeit eines wandels der haartracht analog zum weltgeschehen (ns-diktatur, 1968, die 80er jahre, techno, curt cobains tod) gehört. doch wo ist mein platz in der geschichte der gebrauchs- und evolutionsfrisuren? ich weiss es nicht und es ist mir auch egal.
was fasel ich da eigentlich?! letztlich war es doch einfach so: ich schaue in den spiegel von meelbiin und stelle fest, dass das vogelnest auf meinem kopf nicht zum zwirn am leibe passt, rufe aufgeregt und niedergeschlagen wie die protagonistinnen amerikanischer aufklärungsserien meinen friseur an (fast noch besser als MEINEN anwalt anzurufen) und ein vorweihnachtliches wunder ist geschehen, ich bekomme… bla bla man hat nicht so viele möglichkeiten wirkliche belanglosigkeiten loszuwerden. immerhin sind dies die notizen nichtvorhandener geschehnisse. was zu glauben seit ihr im stande? da schwadroniert man eben über frisuren. immerhin gefertigt von des herrn bürger, meister seines faches. immerhin. das konnte man ja nicht umgehen. schönschräg. als mache man werbung in eigener sache. schönschräg mit stets wohlgelaunten menschen, die einem bier, kaffee, apfelsaftschorle und erkenntnisse kredenzen. ich lehnte bier, kaffee und schorle ab und nahm ein schluck aus dem erkenntniskelch, welcher mir verzückt vom leben und dessen sinn berichtete. der kelch hatte viel zu erzählen. er war auch schon ganz aufgeregt. quak quak quak. und als ich den friseur stuhl um mitternacht verließ war ich ein anderer mensch. arm an blonden haar und reich an erkenntnissen. danket dem herrn, denn er ist freundlich und seine güte währet ewiglich. amen.
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