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das gör und der lässige hund

miles davis. ascenseur pour l’echafaud. es ist ja schon wieder nachts. wird zeit, dass es morgens ist, damit ich wieder in die hölle von dien bien phu gehen kann um mich dem exemplarischen gefühl auszusetzen, der herr über eine milllion fliegen und würmer zu sein. nein, das kann es doch nicht sein. da muss doch noch was anderes sein, da draußen. ich frag mal nach. gern bekomme ich hierzu auch dumme antworten. aber auch welche bauernschlauer natur, dann ebenso zahlreich eine gegenfrage als antwort. ich frag lieber doch nicht nach.
in meinen kreisen herrscht der stillstand in allen bereichen, aber besonders in den technischen. über jede technische errungenschaft wird endlos diskutiert, es bilden sich gruppen entschiedener gegner von zum beispiel anrufbeantwortern, computern, modems, mobilfunknetzen, elektrischen dosenöffnern, geschirrspülmaschinen, espressomaschinen, fernbedienungen, fernsehgeräten, eisernen lungen bis hin zur wirklich nützlichen atombombe. alles wird zunächst einmal abgelehnt, bis dann beispielsweise die einst größten mobiltelefonantagonisten inzwischen ihre komplette kommunikation mit der aussenwelt mit short messages abdecken, während sie selbstgebrühten espresso saufen und keine folge von „king of queens“ verpassen. und das weiss ich auch nur, weil ich sie dabei via webcam beobachten konnte. dementsprechend war ich auch bisher der einzige in meinem engeren bekanntenkreis, der sein ganzes leben eins zu eins im weblog der geknechteten menschheit darreichte. das ist seit vier tagen anders. ich bin nicht mehr allein. eine junge dame aus der nachbarschaft am ende des rings veröffentlicht nun auch ihre alltagstauglichen abenteuer im blog. so erfähre ich heute zum beispiel etwas über ihre Gräuel vor unterschichtenfernsehzuschauer in ranzigen discountmarktkassenschlangen oder über abgeknickte scheibenwischer. das wird sicher noch interessant. leider möchte sie ungenannt bleiben. ich werde vielleicht mal einen link nach rücksprache auf den blog legen. sie ist sehr schüchtern. sie ist aber auch sehr frech. rotzfrech ist sie. ihr sympathischer herr vater hatte sicher ein schweres leid mit ihr zu ertragen. so was ungezogenes. ihr vater hingegen, das ist einer… ein lässiger hund ist das. dass der eine so rotzfreche göre in die welt gepflanzt hat, ist aus meiner sicht ein wunder. sicher hat er sich oft gefragt was die gestirne ihm damit wohl sagen wollten. eines tages baute er sich ein boot aus zeitungspapier und kokosnüssen und versuchte zu fliehen, er ruderte sich die seele aus dem leib, doch das aufsässige mädchen band zuvor das fluchtbötchen am kai fest. so musste der arme, jedoch lässige hund bleiben und den rest seines lebens an der seite dieser winzigen, müpfigen und doch auch sehr bestrickenden range fristen. manchmal besuchen die beiden uns im sedanland. dann gibt es grüne soße und selbstgebrannten apfelwein und wir stoßen auf die alten zeiten an, als die junge frau noch die geliebte eines sehr berühmten rechtsanwaltes war. hab ich zuviel verraten? ich denke nein.

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