dass ich zwei einträge mit dem datum des 1. oktobers versehen habe, liegt nicht an meiner (durchaus faktischen) geistigen umnachtung, sondern an der unendlichen freiheit, die ich als autor dieser zeilen geniesse. ave maria. so siehts aus. freiheit die ich meine. vielleicht, aber das weiss ich jetzt noch nicht, schreibe ich auch diesmal 1. oktober, aber das kannst du vergessen. ich bin doch kein freiheitsüchtiger vollidiot.
an dieser stelle möchte der lieben und von mir sehr geschätzten und verehrten finnin einen gruß nach sing sing entrichten. dort sitzt sie in schwere ketten gelegt und fristet ein dasein als Gesetzesbrecherin. ich werde mir gleich im discountmarkt eine backmischung marmorkuchen, sowie eine feile kaufen. schon bald ist sie wieder frei. ich werde sie mit meinem Citroen Traction Avant am fuße der gefängnismauer abholen. ab da werden wir ein leben auf der flucht führen. aber auch eins was uns noch mehr zusammenschweisst. ein leben in saus und braus und gleichzeitig reduziert auf die liebe im einklang mit der landstraße. wir zwei. wir sind schon zwei. wir halten zusammen.
eben erreicht mich die nachricht von der webloggerin vom ende des rings, dass ihr flur so eng sei, dass man deshalb nicht in ihrer wohnung am freitagabend apfelwein trinken und talkshows schauen könne, sie habe schon blaue flecken davongetragen, so eng sei der flur. gleich will sie mir fotos schicken. jedoch nicht von ihren blauen flecken, sondern nur vom flur. die blauen flecken wären sicher pikanter in der anmutung gewesen. schade. aber dann schrieb sie mir, dass sie sich für diesen flur schämt. ich darf keine fotos veröffentlichen. daran halte ich mich. ich bin ein ehrenmann. ich gebe ihnen mein ehrenwort, ich wiederhole, ich gebe ihnen mein ehrenwort, dass die gegen mich erhobenen vorwürfe haltlos sind. so ein ehrenmann bin ich. wenn das der vater der webloggerin vom ringende sieht, entfährt ihm bestimmt wieder ein ?niedlich!?. da mach ich mir nichts vor. wir niedlichen hier. wir kleinen süßen frätze. wie wir hier im sandkasten hirngespinsterburgen aus wahrnehmungsstörungssand bauen. heisa. ich höre popmusik. ich glaube pop hat mehr für die menschheit getan, als johannes brahms und die ganze klassische musik zusammen. heisa. ich glaube schon. popmusik hat schon sehr viel angerichtet. man denke nur an weihnachten vor 1985 und seit dem. last christmas hat schon viel angerichtet. man kann es finden, wie man will. weihnachten ist tot. wir laufen in langen mänteln durch den schnee und spannen unseren besten freunden die freundinnen aus. anschließend setzen wir uns vors kaminfeuer und ertränken die wahrhaftigkeit in colarum. das ist die kopfweihnacht seitdem. seit den ewig währenden achtziger jahren. verfluchte achtziger jahre. man schaue sich nur an, was sie uns gebracht haben: dreiecke, kindermilchschnitte, rainald goetz, den prenzlauer berg, das lied last christmas und einen zu engen flur.
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