vielleicht muss ich doch die kommende woche mal in einen biergarten oder in eine kneipe gehen und dort fußball kukken. vielleicht lohnt sich da auch der schlachthof. seit ja inzwischen jeder fußball schauen darf der will, ist der durchschnittssachverstand in der gummizelle gelandet. jeder sagt was er will, und meistens ist der wille grausames nichtwissen. wissen ist nämlich enorm wichtig. wissen und natürlich namedroping. daten um die ohren hauen ist das größte, das machts ja erst aus. auch ganz weit vorne in meiner ehrerachtung ist, wer sätze sagt, wie z.b.: „mein erstes spiel im stadion war am 28. juni 1959 das endspiel um die deutsche meisterschaft, eintracht frankfurt gegen die offenbacher kickers“, „ich kannte otto nerz noch persönlich.“ oder: „ich bin fan von hessen kassel.“
solcherlei fußballerischen sachverstand findste natürlich selten. höchstens noch gedreadlockte hypermotoriker, die finden, dass es echt extrem chauvimäßig ist, für deutschland zu sein. kiffen hat eben, wie so vieles, vor- und nachteile. so schaue ich bewaffnet mit einem gottlieb widmann ventilator aus den 40er jahren, der so laut und so wirbelig ist wie ein startender düsenjet, lieber allein oder mit der finnin, wenn sie mal nicht arbeitet. und huch… da fliegt schon mal die kicker-stecktabelle weg.
sehr amüsant waren heute die begegnungen ghana vs. tschechien (2:0 tore) und USA vs. italien (2:1 rote karten), sowie die nachbetrachtung mit kloppo und dem schweizer popperschiri urs meier. auch als gast bei dieser veranstaltung war der unvermeidliche giovanni trapattoni, bei dem mir inzwischen immer die mitleidstränen in die augen steigen, weil er ja hierzulande nur als strunzkomischer clown in erinnerung geblieben ist. und alle warten auf eine fortsetzung, doch der mann erspart sich das und spricht italienisch. so vermittelt er heute väterliche wärme und verständnis, wenn er nach dem unvermögen der italienischen abwehrpsieler gefragt wird, wo er früher zu recht einen tobsuchtanfall bekommen hätte.
hocherfreut war ich auch über das 2:0 ghanas über tschechien. nicht aus mitleid mit dem armen afrika, dessen portagonisten ja heutzutage noch kein spiel gewonnen haben, sondern weil ghana taktisch und spielerisch einfach guten fußball gespielt hat. weil die herren aus ghana nicht einfach aufs tor gerannt und im abschluss unausgegoren agiert haben, wie in der vergangenheit, sondern weil sie einfach besonnen und trotzdem begeisterten und begeisternden fußball gespielt haben. hip hip hurra.
wieivel muss ich jetzt ins phrasenschwein schmeissen?
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