Artikel
0 Kommentare

TERPAUISCHE BLIESNITZEN

caramba, caracho ein whisky kann ich da nur sagen. heute hatten wir besuch aus der DDR. wir haben unseren brüdern und schwestern die vorzüge der dekadenten westkultur nähergebracht. sie waren sehr interessiert an bananen, i-pödden, kiwi-melonen-marmelade, unseren expressomaschinen und unseren fußballkenntnissen. wir gaben uns recht aufgeknöpft und ließen den besserwessi raushängen. dann präsentierten wir unsere puhdys-platten und machten disco bis um halb vier, da fuhren die ossis dann heim und wir holten den neckermannkatalog unterm tisch hervor und bestellten uns mischpackungen und obergefriestes. das war eine lust. frau glück erwarb ein knappchen in größe 11. das kiköhn war scharf auf zwei wunderschöne terpauische bliesnitzen und der schlozz bestellte sich gleich eine vierteljahrhundertpackung onzeln in den saisonfarben beige, hornhautumbra und neonschwarz. naja. so ging der tag dann auch schon vorbei. das kikoehn fuhr mich persönlich noch zum fisch frickel wo ich mir ein döschen heringstippse unter den nagel riss. und das ist ausnahmsweise mal nicht gelogen.

Artikel
0 Kommentare

prosopagnosie

hallo mitbewohner dieses von hitze- und trockenperioden heimgesuchten landstriches. mal wieder änderungen am design gemacht. schon seit tagen und immer nachts und neben der arbeit, welche uns ja ernährt, während das hier ja nur nervt. bringt ja nichts ein. ist ja alles für die katz. und der kapellmeister ist schon dermaßen händelsüchtig, dass es mir ganz anders wird. hier spielt sich eine zeitverzögerungsorgie ab, die sich gewaschen hat. der kapellmeister versucht zeit zu schinden. seit er das bomben arbeitszeugnis von der finnin erhalten hat, ist er wie ausgewechselt. er motzt, ist widerborstig, muckt auf, probt den aufstand und jetzt telefoniert er auch noch privat, während im hintergrund blattlauswerbung läuft. dazu muss man wissen, dass ich hier zwecks aufsicht und korrektur im technikraum sitze und die durchschüsse und das feintunig überwache. techniker sehen ja so schlecht. empfinden immer anders, als wir designer und hocherrschaftlichen pappnäsigen wichtigtuer. die techniker schmieren sich morgens bauarbeitermarmelade aufs weissmehlbrötchen, rauchen lucky strike, hören werbefinanziertes radioprogramm und verdrehen die augen, wenn unsereins den raum verlässt. die technik ist ein hort des grauens. da muss man nerven haben und ein selbstbewusstes auftreten. lieblingssatz der techniker, wenn man mal ein besonderes detail an einer website sehen möchte: ei, wie willst du das denn machen?! ja wenn ich das wüsste, wehte hier ein anderer wind. die herrschaften könnten sich einen job in der freien wirtschaft suchen oder mit behördenkram rumärgern. ich bin viel zu gutmütig. ausserdem habe ich heute von einer weiteren unpässlichkeit gelesen unter der ich leide: prosopagnosie. wer macht mit? selbsthilfegruppen wären allerdings ungünstig, man erkennt sich ja nie wieder, das schafft kein vertrauen zu einander. ich bitte um vorschläge.