bei uns daheim sind die rollen klar verteilt. die finnin ist auf dem strickblogfreundinnentreffen in einer gaststätte namens teelirium, wobei ich am anfang immer delirium verstanden habe. da hatte ich noch eine sehr differenzierte vorstellung über den ablauf dieser treffen.
ich, der mann in unserer beziehung, weile währenddessen auf der webseite von eintracht frankfurt, mich freuend über den heutigen 4:0 sieg der eintracht über brøndy IF kopenhagen. das hat man als eintracht-symphatisant ja selten. manchmal schon und dann wie verrückt, aber selten. fast nie. nicht so wie bei den bayern, also beim fc bayern münchen. da hat man das oft, dann aber völlig leidenschaftslos. meisterschaft muss sein, danach wird dem sportreporter waldemar hartmann eine weizenbier über den kopf geschüttet, saison abgehakt, nächste saison. champions league rausgeflogen gegen den fc metz, naja. mir saan mir. gewinnt man halt das double. ja leck mich doch am arsch. wenn eintracht frankfurt mal deutscher meister werden würde, verlöre ich womöglich mein sprachvermögen oder ich fiele in einen hysterischen schlaf. manchmal denke ich ja, ich sollte schafshirte werden. jedenfalls so ein schafshirte, wie ich mir den in meiner säuselnden phantasie ausmale. ich habe inzwischen zwar intellektuell erfasst, dass es nicht so ganz ist, wie ich es gerne hätte, das dasein als hirte, doch sah ich neulich einen film über einen hirten aus der schweiz, der zog 6 monate mit seinen schafen durch gegend. er war immer bei den schafen. und nachts baute er sich eine art YPS-zelt aus einer LKW-plane auf und übernachtete dort. am feuer, welches sich allerdings vor dem zelt aufhielt. morgens kochte er sich auf der restglut einen kaffee in einer von ruß geschwärzten kanne und unterhielt sich mit einem seiner hunde. das fand ich prima. die finnin aber meinte: „schau nur, da schneit es ja. und der film handelt von den monaten oktober bis april. der friert sicher und vermisst seine familie.“ grummel, dachte ich und tat so als blätterte ich in einem buch über schafszucht. dann legt ich mich aufs bett und malte mir aus, wie es wäre, wenn ich nicht der wäre, der ich bin, sondern kanzler, kaiser, könig oder königin.
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