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MENSCHEN, DIE NEU SIND

am wochenende ist es mir wie schuppen von den haaren gefallen: wir sind
gar keine blogger. wir schreiben nur sachen ins netz. irgenwie fehlt
eine softwarekomponente. ich habe vergessen welche und wenn man’s genau
nimmt, haben wir auch gar kein konzept in diesem blog
sachenschreibsystem. wir hamm uns aber alle lieb, glaub ich. das
schweisst zusammen. wobei der ostblogger vielleicht ja eher denkt, wir
hätten sie nicht mehr alle. menschen, die neu sind im cosmos.royal, die
verziehen manchmal ihr gesicht oder machen abwehrende handbewegungen,
das legt sich dann aber und schließlich trinken wir gemeinsam unser
blut und machen uns pullover aus unseren haaren. wir sind schon
komisch. ob sich der ostblogger wohlfühlt bei uns? ich werde ihn morgen
mal fragen. ob der ostblogger dann ehrlich ist? oder ob er denkt: „ich
bin froh, dass ich einen job habe, ich werde einen teufel tun und dem
dicken sagen was ich denke. dem dicken nicht, dem komischen kauz aus
dem nachbarbüro nicht und dem dünnen knaben mit dem stets
zerschlissenen beinkleid schon gar nicht, der ist ja wohl total panne.
ganz zu schweigen von der gestrengen tussi aus dem minibüro mit den
vielen telefonen.“ ich werde ihn morgen verprügeln, dann wird er schon
die wahrheit sagen. in ostdeutschland sind die menschen ja
stasimethoden gewohnt. stasimethoden lernt man dort schon im
kindergarten, spätestens aber zur jugendweihe. ich habe mal gelesen,
dass ostdeutsche aufgrund ihres atheistischen, ja heidnischen daseins
bei einer nahtoderfahrung nicht dieses licht sehen (also gott), von
welchem sie angezogen werden, nein, ostdeutsche sehen dann zombies. das
las ich in einer fachzeitschrift für nahtoderfahrungen. komischerweise
gibt es ja für alles eine fachzeitschrift. neulich als ich noch in
berlin wohnte, da bot ein zeitungsladen monatlich eine zeitschrift
namens „massenmörder“ feil. ich höre junge präkarianer schon sagen: „ey
alder, ich freu mich schon voll auf die neue massenmörder, ey!“ „krass,
ey voll, ich auch du wichser!“ diese herrschaften würde ich gerne mal
mit meinem bayerischen nachbarn bekanntmachen, damit sie ihm die neue
massenmörder mal so richtig um die ohren hauen, auf das er endlich sein
maul halte. ich muss ihn ja nur noch knapp 2 monate ertragen, dann sind
wir hier weg. der bayerische nachbar hat sich heute mit einem bekannten
auf die terrasse verzogen und den ganzen hof mit dailysoapesquen
monologen beschallt. manchmal hätte ich gerne die fähigkeit beschreiben
zu können, was für ein inferno der verblödung sich da vorbei an hammer,
amboss und steigbügel schlängelt um sich bei mir im gehirn einzunisten.
doch dazu fehlt mir die schriftstellerische tiefe. obendrein würde man
mir nicht glauben. man würde sagen: „klar, geh heim du angeber. so
einen nachbarn hat kein mensch. das ist total übertrieben und hat mit
der realität nichts zu tun.“ aber wenn ich glück hätte, würde man mich in einem atemzug mit franz kafka nennen oder mit
oliver sachs. erich von däniken. jules vernes. egon erwin kisch. julius
cäsar. homer. cicero. wenn ich glück hätte…

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