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MONTAG

r.k. ist wieder da. überschwänglich erzählte er von paris, kraftwerk und konzertplakaten für 20 euro. ich bin neidisch und begeistert obendrein.

SIECH

krank war ich. grippe in ihr lag ich. das hat spass gemacht. frage mich gerade noch rechtzeitig, darf man eigentlich krank werden in dieser zeit des sinkenden dachses, der schwindenden konjuktur und der arbeitslosenmassen? ich fürchte mich sehr. vielleicht schmeisse ich mich selbst raus und zahl mir eine abfindung in millionenhöhe. gute idee. ich werde gleich mit meiner bank sprechen, ob wir uns das leisten können.

KRIECH

jetzt müsste der satz kommen und er kommt auch jetzt: es ist viel passiert. berliner besuch. wir sich das anhört. da ritt die berlinerin, die gar keine war, auf hohem rosse in die provinzhauptstadt ein und senkte kaum merklich ihr haupt. da gab ich dem ross, die peitsche und flugs gings ab zurück nach preussen und dem seine gloria. wir tranken derweil übersäuerte cocktails beim utt und benahmen uns ausnahmsweise nicht daneben. sangen auch keine lieder von heinz hönig und trotzdem gehen immer so 200 euro über den ladentisch. wenn ich bedenke, wieviele plastiksoldaten von atlantic man(n) hätte kaufen können, damals die packung für 90 pfennige bis zwei mark. je nach martialität. da hätte man vorsorglich schon mal den krieg im irak nachstellen können. und der geht folgendermaßen: amerikanische bomber fliegen über bagdad, sprengen 120.000 soldaten in die luft, nebst 230.000 kollaterale zivilisten, kinder, mütter, greise, gemüsehändler, oppositionelle, grafidesigner, bauern und eisverkäufer. dann fällt ein amerikanisches flugzeug vom himmel wobei zwei amerikanische piloten ihr leben verlieren. ein aufschrei von maine bis california uber alles. trauerfeiern, weltweite gedenkgottesdienste, entrüstung, weinende menschen, in der zu recht exklusiv als zivilsiert bezeichneten und gezeichneten welt, liegen sich in den armen. erst wenn der amerikaner stirbt, ist krieg auch wirklich grausam. danke onkel bush. das wird bestimmt lustig.

MARKENSALZIG

bei fritz in berlin hakt es. wir wechseln den sender. am wochenende habe ich den sender auch oft gewechselt. wie gesagt. im siechtum sich befindend. „sonnenallee“ war zwar albern und hatte mit der original DDR bestimmt wenig zu tun, auch die theaterkulissischen hintergründe und der dick aufgetragene kleidungskodex ging auch auf schwer auf die nerven, aber schön fand ich’s als märchen allemal. die sind aber auch verdammt cool rumgelaufen damals, in der DDR.

jetzt kommt im radio wieder dieses klimperlied von… oder zumindest mit den no angels. hach. wir schmelzen wie butter in einer pfanne, abgestellt auf einer schafsweide auf den kerguelen. die simpel gestrickten damen stehen im video allerdings auf einer null acht fuffzehn sonneninsel. man traut sich ja heutzutage nichts mehr. alle wollen auf sonneninseln und sogar einer meiner allerbesten freunde kündigte neulich an, er suche demnächst zwecks urlaubsverbringung eine sonneninsel mit fünf sterne hotel, sauna und (mir wird schwindlig) fitnessstudio auf. in solchen momenten wird die größte freundschaft auf eine harte porbe gestellt. auf einer sonneninsel wohnen oder arbeiten, finde ich zwar äusserst lässig, aber zum urlaub. o graus. und da ist ein himmelweiter unterschied. den muss ich ja hoffentlich an dieser stelle nicht erklären.

aber als christian krachts hauptfigur in „faserland“ davon träumte dereinst auf den kerguelen glücklich zu werden, da musste ich weinen. denn das will ich auch. umringt von kräutern, schafen und wind. und ganz ohne longisland-icetea schlürfende pappnasen mit stumpfem gesicht im nachtleben stehend und mich krank machend.

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