oh ein echtes japanisches restaurant. zieht eure schuhe aus.
zieht sie jetzt aber bitte wieder an. mir ist so schwummerig zu mute. ich
hoffe die fa. buch habel hat einen internetanschluss. ich möchte wissen
ob man uns dort lesen kann. ob man dort von uns weiss. man könnte mal
nachfragen. ich frage heute abend mal nach. ich könnte mich mal drum
kümmern. und um die mitarbeiterinnen dieses kleinen buchlädchens.
ich könnte aber auch kaffee saufen. kalten. von gestern. weil wir heute
keinen mehr haben. ich könnte das tun. und dann könnte ich noch
was ganz anderes tun. ich könnte eine stulle verspeisen. muss noch ein
schaf ausdrucken für das kleine töchterlein vom sabkeinorg. muss
noch was für die buchmesse machen. damit man dort an vertrauen gewinnt.
muss noch meinen freunden erklären, dass wir gar nicht zu wladimir kaminer
gehen können, weil dann ja radio ist. muss noch dem schorsch aus berlin
seine seite korrekturieren von den leiden des alltags und der verclaimisierung.
state of the art. du hast es dir bequem gemacht. plötzlich bist du aufgewacht.
in der wirklichkeit. komm schon baby, beweg dein arsch. nicht deinen arsch,
dein arsch. morgen ist erster oktober, dann ziehe ich in meine neue wohnung.
hihihi. ach nein lieber nicht. machen sie sich keine sorgen herr vermieter.
ich bin gut untergebracht. kauf mir noch ein stöfchen, damits schön
warm ist im herbst und kuschelig. gewöhn mich dran. erinnert mich an
die wrangelstrasse in berlin 1988. da zogs auch so. könnt ja die türen
schliessen. ein bißchen. man hatte kerzen und vegetarischen brotaufstrich
hatte man auch. träumte ich einst von französischen cornichons,
so habe ich heute genug davon. bin ein sedanlandiger und drin gelandet, wie
der frosch aufm seerosenblatt. schwappt ein wenig über. wasserläufer
torkeln aufgeregt umher. wir kassieren unseren lohn. unser honorar. die sonne
blinzelt herein. es ist ein neuer morgen. voller freude. bald schon machen
wir eine sendung mit robert smith und dann eine mit tom jones und dann wieder
eine mit feldern voller blumen. bleib wach. dann kannst du’s hören. bleib
wach, dann wirst du’s sehen. es geht immer weiter. irgendwie. irgendwie voll
klasse.
[riding my pony into the sonnenaufgang]
bloß nicht fragen. oder komm frag einfach. was los ist
zum beispiel. oder warum es so ist, aber nicht ganz anders. warum in amerika
und nicht auf dem mond. es ist aber ganz einfach. das alles in erfahrung zu
bringen. ich habe ergebnisse aus münchen mitgebracht. erkenntnisse. kenntnisse
vermittelt. nun bin ich wieder da. wir rattern hier vor uns hin. distelmeyer
singt. irgendjemand muss es ja tun. der patrickant behauptet distelmeyer sänge
wie peter maffay. der job des patrickanten ist erstaunlich unsicher in diesen
tagen. aber willige patrickantenausbeuter gibt’s ja wie sand am meer. noch
ein freches wort und er ist draussen. dann muss er sehen. der weltverschwörungspatrickant
dieser halunke, er muss noch zugeritten werden. aber danach ist er gold wert.
also so ist das am montag hier. die sonne scheint rein und herzerweichend.
will uns nicht verlassen. blökt rum und bittet um bleibe. ich gewähre
asyl in meinem herzen. die anderen auch. wir sind freundlich zu asylsuchenden.
immer schon gewesen. nicht viel brimborium drum herum. einfach asyl gewähren.
viel gehört dazu nicht. nur die brotkrumen teilen. nur den rest hergeben.
das wäre asyl. hallo sonne. setz dich. willstn kaffee? warte ich mach
dir einen. schwingo mc gyverstein hat mal vor jahren drauf geschworen, eine
prise salz in den kaffee zu streuen. er hat mir auch empfohlen beim bergan
fahren wild mit dem lenkrad hin und her zu routieren. wenn schnee liegt aber
nur. er hatte nicht ganz unrecht, der schwingo. er hatte noch nie wirklich
unrecht der schwingo. wir fuhren durch die eifel und beinahe wären alle
in einem maar ersoffen. weil die eisdecke schwach wurde. aufregung. aber alles
ging gut. abends teilte sich die gesellschaft in die techno- und in die gitarrenfraktion.
beides geht. elektronische musik hat ihre stärken im abgang. in der frickeligkeit.
nicht zwingend im rambazamba. zu letzteren thema kann ich den itunes-radiosender
dj. fm hard core empfehlen. ein massakker der guten laune. r.k. und ich lieben
es. besonders freitags. wenn schön alles erledigt ist und wenn’s nur
noch mal drum geht die ohren auf halbmast zu stellen. ich kenne auf anhieb
ungefähr 135 menschen, die uns dafür verachten. sollen sie. wir
könnens vertragen. wir sind die größten. wir kommen ungefragt
und gehen ungefragt. ahoi.
[pumpernikkels traumwandlung]
ricky king ist mein lieblingsgitarrist. wie er immer lacht wenn
spielt. toll! genauso fröhlich und unbekümmert gehen manche leute
mit umgefallenen aschenbechern um. ach war das wieder ein semidrama am freitag
abend auf dem fest des besagten. die menschheit ist doch der letzte dreck.
schmeissen einen aschenbecher um und gehen weg. eine katastrophe. ein fanal.
this is hardcore.
bisweilen aber muss man einfach mal fröhlich weitermachen.
es hilft ja nichts und wiederholt sich jahr für jahr. ein duftes fest
war’s trotzdem. beweisfotos hab ich keine. prost.
am samstag feierte die langeweile fröhliche urständ‘.
ich hangelte mich also einsam durch den tag und erfuhr am abend mein blaues
wunder. bull bulla hätte an dieser stelle gesagt: marburger vierfach-studentinnen
my ass. genauso war’s. in claudihausen hammers nicht gefunden. und dann war
der samtag schwupp di wupp auch schon verendet. zu zweit ist auch ein köstlich
himmelreich. besonders wenn man sich was zu erzählen hat.
und so tuffelte das wochenende so dahin. sedanland lag brach
im miesen mistwetter und zuhause ratterte uns die musikbox in altbewährte
fröhlichkeiten. statt immer diese aufregungen. immer diese larmoyante
suche nach dem ohnhin nichts. bleibt bei euch liebe kinder. liebt eure fünfminutenhaftigkeit.
poliert die oberfläche. regt euch ab. kauft euch einen neuen teppich
und legt euch drauf. ruht euch aus. kocht euch’n tee. schlürft bisweilen
hühnersupp. auf der samstagsparty gab’s neben der hauptkürbissuppe
auch eine kürbissuppe für veganer. man denkt halt mit. das finde
ich gut.
[gestern ist heute]
knick & knack zugleich. noch sekunden vor der gestrigen
radiosendung, wussten helm helmo und ich nicht, was wir sagen könnten.
immerhin ist radio. da muss man was sagen, sonst ist stille nacht. aber uns
ist noch rechtzeitig jede menge mist eingefallen. unter und über der
gürtellinie war’s angesiedelt und die gürtellinie sitzt tief. zum
glükk. und damit nicht genug, der herr unten (zweiter von rechts) spielte
so geschickt mit seiner absonderlichkeit, dass es uns heiss und obendrein
auch noch kalt den rücken runter lief. was uns da allerdings den rücken
runter lief, möchte ich nicht sagen. schaut ihn euch doch an. mit dieser
designerkopfbedeckung aus dem 13. jahrhundert. kränk sowas. und helm
helmo wie immer am kettenziggi rauchen. ach das ist immer wieder ein fest
mit den herrschaften. so jung kommen wir nicht mehr zusammen.
und heute abend schlendern wir in aufreizender aufmachung zu
ihm ihn. zu ihm mit der eleganten kopfbedeckung. man stelle es sich vor. 35
jahre ist er geworden. neulich. gestern sah er aus wie sechzig. gestern haben
wir noch gedacht, mensch, was will denn der alte herr hier im studio? kann
der denn überhaupt noch für stimmung sorgen, ist der noch fit? er
ist fit. und er kann für stimmung sorgen. soweit können wir uns
aus dem fenster lehnen. dafür stehen wir gerade.
er ist ein fabelhafter tüp, macht was her und er ist vor allen dingen
voll kräissääääää… rave on!
[taschkent]
ruck zuck ist wieder radio-tag und wir haben kein programm.
karim hat sich’s anders überlegt. rub rubner atmet auf. ich atme ruhig
weiter und helm helmo atmet sich an den details fest. wir machen heute was.
egal was, aber wir machen was. versprochen.
und heute morgen im scheine der sonne da war die gegnerische
stadt auf der anderen seite des freundlichen rheines ein freudenlamm. sah
aus wie weiland in kreuzberg. kalt, aber nicht zu kalt. blau der himmel und
behaglich die erinnerungen. du kommst ja nicht weg. und dann willste auch
gar nicht mehr. der herr lokomotivist bummelte sich minuten später in
den mainzer hauptbahnhof. so konnte ich flott die seiten wechseln. auch diesseits
des eisernen flusses war es mollig. am morgen ist es wie frisch gewaschen.
mir mangelt es wahrlich an nichts.
im lande sedan hing trübtassig love lovner an seinem überdimensionierten
arbeitsplatz und gähnte mich zur begrüssung an, dass sie mandeln
bimmelten. r.k. stapfte tapfer und zuversichtlich minuten später hinein
und tat wie ihm war. so basteln wir an unseren projekten. mir läuft der
kaffee aus den ohren. das kaffeewäldchen hat saison ende. schon längst.
mir recht. es spülmittelte auch ein wenig. ich erinnere mich nur noch
schwach. dann gar nicht mehr. es gibt kein leben im falschen.
[schlüsselerlebnis]
r.k. ist auf dem absatz umgedreht um humppabeibi von der ausgeschlossenheit
zu erretten. der gute r.k. hoffentlich wird man ihm all das eines tages oder
am besten jetzt schon anrechnen. wir verneigen uns vor seiner wesentlichkeit.
die suppe kocht. schmeckt vorzüglich.
in jenen tagen waren sie ausgelassen und hatten die zukunft
sozusagen in der hand. konnten sich an dinge erinnern, die sich in ihrer kindheit
abgespielt haben, davon partizipieren. kontext fehlt nicht. man ist bisweilen
auf seine erinnerungen angewiesen, weil man sonst nicht viel hat. oder man
sagt ja zur gegenwart. die es in diesem sinne ja nur ganz monumental oder
eben gar nicht gibt. was bleibt ist ein traum von der zukunft und bisweilen
die verklärung der vergangenheit. ich jedoch empfehle, das heute am besten
zu empfinden. es ist immerhin das einzige was es zu erleben gibt. ganz auf
breitbild, stereo und fünf punkt eins geht. maul halten geht auch. draussen
kracht ein laster um die ecke. die leute sind sehr vorsichtig beim überqueren
der strasse. es wird gekehrt und eingekehrt. die ausserirdischen werden zaghafter.
die leut stehen müde an der haltestelle. im sedanland ist’s frisch. riecht
nach kaffee. ich vermisse ganz finnland. das ist der heutige morgen.
viel glükk.
[happy birthday]
siehste ich habe recht gehabt. womit, ich weiss es nicht. dienstag
halt. wir schlurfen unseren weg. aber damit nicht genug. ein kleiner, im grunde
nachträglicher gruß geht nun auch nach münchen. im eifer des
gefechtes ist sozusagen das wiegenfest untergegangen. man schämt sich
bis weilen bis tief in die nacht hinein. hätte man um zwei uhr in der
nacht aber noch regeln können, fand ich. was meinst du? alles gute andrea
aus m.
und so richtig will sich mir der tag nicht erschliessen. r.k.
flucht den ganzen tag rum und rub rubner wartet auf den weihnachtsmann. ich
entdecke zwei mücken, die in meinem kaffee ersoffen sind. drinnen ist
es kühler als draussen. das hatte im hochsommer erhebliche vorteile,
doch sind insbesondere der patrickant und eben dieser auf den weihnachtsmann
wartende am schlottern. r.k. flucht sich warm. ich rühre die mücken
um. die sonne scheint zu scheinen. ich bekomme mails aus städten, in
denen es regnet. wir hören internationale ponys galoppieren und dieses
flatternde geräuche machend. wir wären sicher gerne auf dem land
aufgewachsen, doch nun sind wir real. street. check uns aus. wir hängen
am mittelstreifen rum und haben jeden aspekt stylistisch aufgearbeitet. lilli
kommt oder sie wartet noch. wir machen uns verrückt oder wir sind gleich
mehrere naive deppen. so machts auch sinn. oder weisste was: lach uns einfach
aus. wir lachen mit.
[vorweggenommenheit]
ja spinn ich. ich weiss ja noch nicht mal wie dieser bärlauchabend
ausgeht, aber ich habe mich entschlossen, den pseudogestrigen abend nun irgendwie
anders zu verbringen, als mit einem glas bärlauch pesto. schluck. die
frau im itunes radiosender hörte sich gerade so an als stünde sie
neben mir. sie steht aber in detroit herum. ist weit weg. zum glück und
schade in einem. also gestern werde ich dem bärgelauchten pesto entsagen
haben. futur II. ich werde mich entschieden haben ins sedanland zu radeln
und am tische der erkenntnis zu speisen. ich starre lieber in den monitor
und lasse mir zu diversen artworks was schönes einfallen. wenn es mir
denn einfällt. warte auf meinen belgischen kumpel de dirk und werde dann
steif und fest behaupten, ich hätte noch nie im leben alkohol getrunken,
was so nicht stimmt. interessanterweise ist ja eben, also jetzt während
ich das schreibe, noch freitag und der ist noch nicht zu ende, deshalb ist
es ja richtig, wenn ich den freitag zusammenfassend als was fast vergangenes
beschreibe, falsch ist jedoch, dass der freitag, den ich am möchtegernsamstag
so allumfassend erläutere noch gar nicht vorbei ist und es deshalb und
folglich auch noch nicht samstag ist. was also soll der scheiss?! vielleicht
schlendere ich mal rüber zu marco ins lokal und lasse mir einen von seinen
vibrationskaffees kochen, obgleich ich ja gar nicht müde bin. ich war’s
mal. beim auswählen einer typo am heutigen tage, nämlich immer noch
dem freitag, da sind mir die äuglein zugefallen und zum kampfe gegen
die müdigkeit bin ich dann mit love lovner zu michel bichel geheizt.
wir haben dort müslikekse gegessen und kaffee getrunken. da ward nimmer
müde, wer zuvor müde gewesen war. und hernach schmachtend ob der
sachlage und dem verweilen mir nahe stehender menschen in der bajuwarischen
landeshauptstadt, habe ich dann ein verhältnis mit meiner strukturtapete
begonnen. die strukturtapete in meiner temporär besiedelnden wohnung
ist sehr sexy und sympathisch zugleich. ich befürchte nur, ich muss sie
noch viel länger ertragen, als mir lieb ist. mein hof sieht aus, wie
dresden ’45. ich habe angst. aber nur ein bißchen. man hat mir dann
im laufe des pseudogestrigen abends das verhältnis mit meiner strukturtapete
untersagt. ich hab ja auch nur spass gemacht. ich bin ja doch eine alberne
sau. muss ich mir mal abgewöhnen. muss ich mir auf gar keinen fall abgewöhnen.
und bimmel ra bimmel. jetzt kommen also helm helmo und mein ehemaliger nachbar
b.b. hier im sedanland vorbei und wollen mich zum rausche verführen,
doch bleibe ich bis in die grundfesten ein eiserner kanzler. bedeutungslos
für das internationale hufeisentum, jedoch zur zeit ein ewiger graus.
mir graust.
morgen also in echt heute am samtag werde ich in der bajuwarischen
landeshauptstadt den dodge caravan von love lovner verlassen und mich ausserhalb
von oktoberfestgetümmel und landtagswahlenmassaker in bergnähe aufhalten.
das hat mir die finnin versprochen das geht. das muss gehen. dass die bayern
bitte nicht den herrn stoiber wählen sollen, kann ich mir an dieser stelle
wohl sparen. bayern wollen das alles so bleibt wie’s ist. das ist auch derren
gutes recht. nicht alle menschen die in bayern ansässig sind oder dort
entstunden sind so. das weiss ich und das freut mich. schöne zeit ich
wünsche.
[lötkolbenkaleidoskop]
schau mal der michel bichel musste jetzt heim, weil sonst ein
baum auf sein hab & gut gepurzelt wäre. das war aber doch bestimmt
nur ein vorwand. wer fällt denn freitag um dreiviertel sechs bäume.
so was gibt es doch gar nicht. vielleicht in indien oder in burma, aber hier
ist so was gar nicht drin. aber nun ist er dennoch entfleucht. wir konnten
ihn nicht halten. schade.
nun ist der frühabend herein gebrochen. schnell habe ich
mir noch dieses wundersame bärlauch pesto beim hazelnutladen gekooft
und nun sehe ich mal, was ich an einem freitagabend mit einem glas bärlauch
pesto alles anfangen kann. es wird bestimmt full krass. ich werde ganz unruhig.
mir ist gar nicht wohl. alles dreht sich. hach. aber ich…
[how green is the valley]
fragt nur kinder. grün sind wir hier bisweilen alle. bomm
bomm projektieren. und es surrt so leise vor sich hin. die rechner machen
ihre arbeit. bisweilen knarzt der sessel von r.k. ein zeichen, dass es angerichtet
ist. rub rubner und ich blicken mit sanftem lächeln in den weiss/blauen
himmel und auf das was darunter weilt. weil wir das lieben. weil wir damit
leben können. der großartige r.k. und der wunderbare patrickant
runden das bild ab. wir fangen jeden tag neu an diesen zustand zu lieben.
wenn es brummt. wenn die zeit davon rast. wenn man dann und wann zur besinnung
kommt und das eigentliche als fragment am firmament steht und unsere blassen
nasen in warmes licht taucht. so kommt’s tag für tag. bleibt und wird
uns an diese tage erinnern. wir halten einen augenblick inne und dann rollt
der zug wieder langsam an.
1. klasse. die fenster runtergezogen und die haare flattern im wind. so ist
das.