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seltsam

herr bulla in modischem schick. r.k. mit bart. ruichy shimano war beim glatzenschneider,
lüdia mai long hat ein neues auto (einen 74er ford mustang)… nur ich
bin wie immer. seitenscheitel, rollkragenpullover, die brille mit augenfett
verschmiert, schuppen auf der schulter und angstschweiß auf der stirne
so heiß. ein seltsamer tag steht an. eben glaubte ich noch, ein seltsamer
seltsamer tag stünde an. minou und helm helmo schreiben nur zögerlich
aus ihren jeweiligen monolyten. vielleicht wird ja auch gearbeitet. im jeweiligen
monolyt. die wirtschaft will ja angekurbelt werden. wer weiss. vielleicht
ist sie ja schon angekurbelt. gestern abend bei frau christiansen schien es
so, als sei sie noch nicht angekurbelt.
die armen menschen in diesem armen land. so tut doch was. sonst müssen
alle darben und können sich keine dvd-player mehr kaufen. da sieht man
was man davon hat. ein leben jenseits der dvd-player ist für mich persönlich
unvorstellbar. mein leben besteht nur aus einem dvd-player und dem big-king
xxl mit käse. ein leben voller abwechslung. manchmal tropft sogar etwas
käse auf den dvd-player und ganz ganz manchmal fällt sogar eine
über und über mit mayonaisse und ketchup versehene tomatenscheibe
auf eine dvd. das ist dann ein großer spaß beim abspielen. dann
geht der dvd-player kaputt und ich kaufe mir einen neuen. prima, wie ich die
wirtschaft ankurble. noch ein bier bitte!

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horrorshow. draußen laufen leute vorbei, das glaubt man kaum. manchmal
muss man zweimal hinschauen, eh man sich dran gewöhnt. frauen mit umdieeckebrillen
zum bleistift, und zwar in rauhen mengen. mit glattem blondem haar und ausgewaschener
jeansjacke. wie auf den bildern über jay-low in einer für solche
zwecke entwickelten fachzeitschrift. ein blick ins leere. ob alle menschen
ähnliche organe in sich drin haben? oder gehirne. oder ein herz. es ist
das schiere grauen. grauenhaft. ich lüge nicht. stolzier. es ist die
zeit, da alle das gleiche an haben. zum beispiel kaffeefilterjeans mit spitzzüngigen
weissen stiefeletten. ein traum. träumt weiter.
ich kann nicht mehr. sehen meine ich.
260px
ich baue mir aus zwei spielkarten (französisches blatt) zwei scheuklappen
und orientiere mich am geschehen auf dem monitor. zum beispiel auf die never
ending story, die sich gerade im stijlroyal.magazin entwickelt. lüdia
mai long und bull bulla mühen sich nach kräften ab, während
mir das wort ja natürlich wie immer locker aus der feder schlüpft.
ich kanns halt. damit habe ich kein problem. die angst vorm weissen blatt
ist mir fremd. einfallsreichtum ist mein zweiter vorname.
und da wir hier die gefahr einer muslimisch motivierten machtübernahme
verdrängen gehen wir frohgemut ins wochenende und kaprizieren uns auf
das wesentliche: hackfleisch und wein.

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blauca macht blau

tapp tapp tüdeltü pfeif quietsch. so schallt es von den mäuerchen
und nur der blaue himmel ist das dach. so geht’s grad in der mainzer neustadt.
das weiss ich. und das ist gut so.
ich bin auch schon mini in den april geschickt worden. ein ganz klitzekleiner
aprilscherz von der tochter einer frau die immer „gell“ sagt, aber
in der tat kein kleines hutzelmännchen ist. das kann man beileibe nicht
sagen. die ganze familie neigt ja eher zum aufrechten gang und zum klaren
blick. da wäre der verdacht auf hutzeligkeiten ja fehl am platz, dort
drunten wo der föhn weht.
und ob ich jetzt in den aprilschickphantasien habe… ja das weiss ich doch
nicht. selbstreflektion war doch noch nie meine stärke.
ich sitz doch einfach nur da und starre die wand an oder lüdia mai long
oder r.k. oder meinen monitor. sitz da und starre, dass man mir die augen
mit einem stock abschlagen könnte. manchmal muss ich selbst lachen. obwohl
ich die situation ja gar nicht reflektieren kann, muss ich lachen. einfach
so. hahaha hahahahahaha hust. so geht es den ganzen lieben langen tag. man
kommt ja zu nichts mehr nur zum lachen. immerhin ist das ja gesund. es stärkt
die abwehrkräfte und macht fit. das jahr ist schnell vorbei. die offizielle
zeitrechnung im sedanland begann ja vor einem jahr. vor einem jahr, es war
ein montag, war auf einmal alles anders. es schien das glück und die
sonne in unsere herzen und bis auf ein paar gemütsterroranschläge
war alles in butter.
wir kämpften um unsere position auf dem designermarkt und schmiedeten
feiste pläne. damals ja noch ganz und gar ohne praktikanten, dafür
aber mit (die legende lebt) love lovner, der ja nun inzwischen von uns gegangen
ist, genau wie (die legende bebt) der patrickant, der ist sogar von hinnen
gefleucht. dafür sitzen jetzt bull bulla und lüdia mai long im lande
und kümmern sich um text und bild. das darf man sich nicht entgehen lassen.
das ist einfach mehr als wir erwarten konnten. aber hier ist es wirklichkeit.
zum beispiel lüdia mai long. ist tapfer und geht mit erhobenem haupte
durch die heiligen hallen und dann kümmert sie sich auch noch ums flash,
ums geschirr, ums frühstück, ums design aller orten und um die befindlichkeiten.
so eine kann man lange suchen.
die lassen wir so schnell nicht mehr gehen. selbst wenn sie wollte. und ruichy
shimano, der brave krieger für den ausgleich und die gerechtigkeit. ein
mann der fröhlich im busch steht und erntet was er zuvor gesäht
hat. einer der uns zwei meter hohe sonnenblumen verspricht, wenn maximalbedingungen
herrschen (sic!). er hat uns gerade noch gefehlt. ein moderator zwischen den
extremen. ein hüter des gesetztes. ein rächer der enterbten. ein
guter autofahrer. ihn kann man nicht ärgern. und das muss man auch nicht.
sven wörner hätte an dieser stelle gesagt: ein guter mann, der kommt
in die suppe. so ist das jetzt im lande. uns steht die sonne bis zum hals
und manchmal scheint sie uns auch aus dem arsch.