da, wo ich herkomme, aus den slums, da gab’s mal einen, den nannten sie
ralf rattenschwanz. der hieß natürlich nicht genau so, aber so ähnlich.
wie kann ich an dieser stelle nicht verraten, denn sonst schimpft er
mich noch aus und ich werde hernach von ihm verklopft. das muss nicht
sein. diese herr rattenschwanz fuhr stets mit einem fahrrädchen,
welchem die bereifung fehlte, durch die gegend. und da es dort wo ich
herkomme (slums) damals viele baustellen gab (bauboom der siebziger
jahre), da haben wir straßenkinder halt immer auf den baustellen in der
nachbarschaft (hood) gespielt. manchmal wurde jemand in einem erdloch
(earthhole) verschüttet, manchmal lief man durch frisch aufgeschütteten
beton oder man erwarb sich einen u-förmigen gegenstand aus eisen, der
ungefähr diese form hatte: ,–, naja so ungefähr. jeder musste so einen
gegenstand haben, wer keinen hatte war ein versager. um’s gleich vorweg
zu sagen, ich hatte einen. nicht dass da missverständisse aufkommen.
also, es waren unbeschwerte zeiten im schlamm (slum). bis man auf die
reifenspuren von ralf rattenschwanz aufmerksam wurde. sie waren
überall. zwei rillen verrieten das rad ohne bereifung. da wurde es
mucksmäuschen still und alle kratzen nervös mit den füßen auf den
boden. eigentlich hat er nie jemanden was getan, aber es ging eine
interessante messerstecherlegende um und so war man auf der hut.
um nicht auch in messerstechereien verwickelt zu werden und wenn wir
nicht auf baustellen spielten, dann spielten wir auf müllhalden. ich
erinnere mich, dass wir oft mit unseren klapprädchen zur müllhalde an
der mainzer straße gefahren sind, um uns dort im müll zu suhlen. das
war schön und weit und breit ward nimmmer ein ralf rattenschwanz
gesichtet. wir waren die kings of the müllhalde. und was wir alles
gefunden haben…