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wurstsaft auf capri

ich war auch nicht bei der nva. soviel kann ich sagen. ich war auch nicht beim bund, höchstens beim bunt, wenn nicht sogar beim kunterbunt. mein chef sah aus wie james brolin in der serie ?hotel?. deswegen musste ich zum bleistift auch gerne mal… wie erkläre ich das jetzt? also: die rasenflächen des blindenheimes waren von einer betonabgrenzung umrahmt. eines tages musste mit einem küchenmesser einen ca. 3,5cm breiten und 7,0cm tiefen graben zwischen rasen und betonumgrenzung ausheben. das war vielleicht klasse. und wie wird es mir gedankt? man behauptet heute ich sei einer, der herunter geschmissene gurkenscheiben verspeise. vor einigen jahren bezichtigte man mich gar wurstwasser aus bockwurstgläsern zu trinken. das ist eine schlimme verleumdung. andererseits hat die hier aufgespielte empörung mit meiner sozialen konditionierung zu tun. in meinem gesellschaftlichen gesichtskreis gehört das verschmähen von wurstwasser zum guten ton. doch warum eigentlich? gerade habe ich das dringende gefühl einen kräftigen schluck aus der wurstwasserpulle nehmen zum müssen. leider ist mir dies aus verschiedenen gründen nicht möglich. demnächst werde ich aber beim einkauf im discountmarkt dran denken. bockwurst im zarten saitling. lecker. eben hat der sohn von horst buchholz wiesbaden gesagt. jetzt werden wir hier berühmt. vor einigen jahren habe ich mit einem freund in einem keller eine flasche ketchup gefunden, derren haltbarkeitsdatum zwölf jahre zurück lag. wir kochten also bockwürste im zähen saitling, verspeisten sie zusammen mit zwölf jahre altem ketchup und kamen uns vor wie der selige käptn haddock.
der weblogerin vom ende des ringes würde ich an dieser stelle empfehlen das nächste glas kapern einfach zu öffnen und sich direktemang in den schlund zu kippen. ein einmaliges geschmackserlebnis. lange jahre durchlebte ich ein kaperndrama, dass auf meine geradzu abgrundtiefe leichtgläubigkeit zurückzuführen ist. mein großvater nämlich kolportiere, kapern seien fischpopel. da ich auch nie zu den leuten gehörte, die popel verspeisen, auch nicht die aus der eigenen nase gepflückten, kam der verhärteter nasenschleim von fischen für mich nicht in frage. heute denke ich anders darüber. ein leben ohne kapern wäre für mich ein verlorenes leben. das kapern von schiffen gehört heute für mich zum alltag. ich bin sozusagen der roland koch der weltmeere. schon bald werde ich bundeskanzler sein und kurz darauf die weltherrschaft antreten. wenn sich nur nicht mein enterhaken ständig in meiner unterlippe verfangen würde… es könnte so schön sein.

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