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pippi und die hosenmätze

moritz bleibtreu und oliver pocher plus fatih akin unterwegs in hamburg. ich habe den moment des erwachsensein irgendwo 1989 im nebel zwischen seesen und der innerdeutschen grenze verpasst. das leben ringelt sich irgendwann ein. davor bist du einen kurzen moment wach, wenn du noch um 11:00 uhr vormittags betrunken in einer bar in mitte sitzt. dass man beim nachhause fahren in der u-bahn nicht als penner demaskiert wird ist wunschdenken. und entweder geht es dann so weiter oder du ringelst dich ein oder du wirst erwachsen.
arglos und läpppisch bin ich oft. ich muss viel ertragen und ich trage auch viel auf. so ist das bei uns im büro. man muss sich meines wissens nicht das wohnzimmer der mutmaßlichen unterschicht nachbauen, um zu sehen wie das leben funktioniert, wenn man so ist wie wir bratwurstmatrixbewohner aus dem sedanland, wir wissen auch so noch wo die seele rumkrabbelt und jappst und keucht. ich glaube man ist normal, wenn man nicht drübernachdenkt. heute ist dienstag und r.k. weillt an der universität zu mainz um seiner neuen temporär ausgeführten lehrtätigkeit nachzukommen. deshalb sind wir auch grad so wie wir sind. wir sind wie butterblumen, wie häschen, wie kleine lämmer die meeh sagen und auch meinen. wir brutzeln hinter unserne monitoren 12 stunden am tag und zwischendurch reiten wir durch die digitale prärie und dann begünstigen wir wieder unsere befindlichkeiten. ein hohes gut. respekt haben. ich neige zu großen respekt ohne großen respekt zu akzentuieren. weil es dann nicht mehr ehrlich wirkt, weil es dann bemüht wirkt. not method, not real. respekt! könnte ich jedem einzelenen im sedanländchen ins ohre brüllen. tinitus. respekt. vor deren lebenswege. vor deren fähigkeiten, anpassungfähigkeiten, vor deren wissen, den konturen, ihren stimmen, blicken und absurditäten.
wir werden uns in naher zukunft wurzelholzamaturen in die schreibtische einbauen lassen. pfeile aus gold abschiessen und auf flauschigen teppichen lümmeln. wir werden zuckererbsen speisen. und erzgebirgische schaukelpferdchen reiten. mit den carbonrädern durch die unschuld des von menschenhand geschaffenen waldes fahren. moos riechen und bucheckern rösten. wir werden in unserer küche am ofen sitzen und ins klingklangklongvorirgendwasland schauen, wo es derbe schneit. kuchen aus reinem streusel werden wir backen. es wird lebkuchig, prätzig, schwül und lodrig werden. züngelig wird?s werden und der geruch von myhrre wird sich in den kirchabstinenten näslein verirren und verwirrung hervor rufen. es wird so schön wie wir es dann schön haben wollen. aber jetzt marschieren wir erstmal durch die matschherbstliche tiefebene, schwelgerisch oder unterkühlt, näselnd oder tapfer den marsch blasend, wie riesen und zwergelein vereint dem düsteren herbstag ein schnippchen schlagend. das sind wir. wenn wir das wollen.

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