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SCHEINKRAMPF

früher auf müllhalden, da war noch was los. ich persönlich habe einen großen teil meiner jugend auf müllhalden verbracht. es war eine schöne zeit im überfluß. heute sitze ich gelangweilt in einem designbüro und träume von einem leben als holzschnitzer in der kammer einer schwedischen lehmhütte. und von mit ventilatoren gesäumten alleen. und vom amerika der späten vierziger jahre. doch daraus wird nichts. heute abend, wenn alles so ungefähr passiert, wie ich es mir vornahm, als noch vorgestern war, da fahre ich mit den herrschaften aus der entwicklungsabteilung auf ein fest, welches voraussichtlich von sehr jungen menschen bevölkert wird und dann fühle ich mich alt… sehr alt…. sehr sehr alt. jemals als ich noch jung war… sehr sehr jung… in den pfrühen pfründen der achtziger jahre, da wart noch gespött und gehabe angesagt, angesichts so alter greise, als wie ich einer zu sein schein, jedenfalls innerlich. äußerlich wähnt man mich putzigerweise oft altertümlich für anfang der dekate, deren ende ich schon bald erreicht habe. das liegt in allererster linie daran, dass meine haut noch über enorm viel spannkraft verfügt. ich weiss auch warum das so ist, aber ich kann nicht darüber sprechen. nicht jetzt, nicht heute. vielleicht ruft man mich morgen an, wenn ich ausgeschlafen und mit einem schwindelgefühl auf meiner vom schweiss eingeweichten nerzenen colder liege und mich schäme, weil das monster lauert. sicher habe ich mich vor all den jungen spunten und spuntinnen dann blamiert, weil ich in meinem alter unentsprechend geglaubt haben werde, ich müsse ein klavierkonzert an einer holzbank geben um dabei stevie wonder zu imitieren. alkohol ist ein teufel, doch ich komme nicht davon los. prost!

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