es ist samstag abend. wenn ich hugh hefner oder rolf eden wäre, wüsste ich was jetzt zu tun wäre, doch ich fühle mich außerstande dem samstäglichen nachtleben einen positiven aspekt abzuringen. früher (also neulich) goss man sich mangels phantasie einen hinter die binde und soff sich die umwelt schön. doch einmal das gehirn eingeschaltet, ist der zauber vorbei. so lungere ich hier auf dem sofa herum, starre zum ruhme unserer kleinen firma auf den monitor meines powerbooks und werde gleich die literaturverfilmung „rambo eins“ schauen. die finnin hält sich derweil südlich von frankfurt auf. freunde habe ich keine mehr. in meinem alter hat man nur noch angestellte, kunden und feinde. wenn man glück hat. leider enthält der apfel, den ich jetzt mal grad lässig verspeisen wollte, zu wenig säure und ich hasse äpfel mit zu wenig säure. da gehts mir wie anderen leuten beim riesling. granny smith ohne säure ist ein verräter. inzwischen und nach nur wenigen minuten, wurde john j. rambo auch schon verhaftet und soll nun rasiert werden. wozu habe ich nicht mitbekommen… und da ist er auch schon getürmt. er mochte nicht rasiert werden, warum habe ich nicht mitbekommen, es hat aber glaube ich mit dem land vietnam und seinen einwohner zu tun. wie immer.
so flötze ich mich also auf unserem purpurschneckenfarbenen sitzmöbel herum und hasse meinen säurearmen apfel und seine familie, diese strolche, da fällt ein polizeiauto die böschung hinunter ohne zu explodieren. ein unrealistischer film. der held näht sich aus einer plane einen gehrock. ein schöner film.
früher da dachte ich mal, ich müsse mich umbringen, wenn ich mal einen samstag nicht am zweifelhaften nachtleben dieser stadt teilnehmen kann…. der held entzündet ein feuer, wie weiland der cro magnon mensch, welcher ja den neandertaler auf dem gewissen hat, und trinkt nun ein bier. ach so werbung. verstehe. naja, früher also war weggehen king. ich bin so oft weggegangen (wie man sagt), da müsste ich mich doch erinnern können. bestimmt bin ich mehr als 1.000 mal weggegangen in meinem leben, doch spontan kann ich mich an keinmal erinnern. was habe ich da bloß gemacht? wenigstens dimmt sich anfang 30 die erkenntnis, dass es einigermaßen albern ist und rechtzeitig ende dreißig leuchtet dann die lampe der erkenntnis, dass sich alles in seiner gedrungenen sinnlosigket wiederholt und man ist mit sich, einem buch und einer miles davis schallplatte zufrieden. und kinder, aufgepasst, auch wenn ihr bisweilen sätze lest wie „wir haben uns gepflegt weggelötet“, das unmäßige konsumieren von verderbendem alkohol in hohem maße sollte man nicht als gepflegt bezeichnen. man sollte sich lieber mal die großen poren auf der nase anschauen und das ganz absurde zeug, welches man so von sich geben muss, wenn man sich in hohem maße weglötet. so sitze ich also hier auf der purpurschnecke und beobachte den helden des filmes, wie er in eine plane gehülllt einigen blutrünstigen polizeihunden davon läuft. in wenigen augenblicken wird er sich dann eine schlucht hinunterstürzen und sich anschliessend mit einem rostigen nagel eine klaffende fleischwunde am oberarm zu nähen. ein großer actionfilm. man darf gespannt sein. ich widme mich wieder der ruhmesmehrung und skizziere einige aspekte des neuen erscheinungsbildes einer symphatischen firma, welche unsere kleine firma als neukundin gewonnen hat. so! und nun hat der held aus verschiedenen nachvollziehbaren, jeder menge nicht nachvollziehbaren, sowie einer handvoll nur für schwachköpfe nachvollziehbaren gründen, gepflegt eine kleinstadt in schutt und asche gelegt (habe ich jedenfals aus den augenwinkeln beobachtet) und nun ist hugo werbung und die finnin ist zurückgekehrt. inzwischen ist auch der sonntag angebrochen und ich kann den samstagabendstress ad acta legen. vielleicht löte ich mich gleich noch gepflegt zu und finde mich ganz großartig. zulöten ist besser als kleinstädte in schutt und asche legen. immerhin. das ende des filmes habe ich verpasst, weil ich der finnin einen augenblick zu lange in ihre entzückenden augen geblickt habe. ich habe sicher nichts verpasst. bald kommt ja der zweite teil. ich freue mich schon jetzt.
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