ich stehe unter dem einfluss des vergänglichen. das muss ich wohl einsehen. der zerfall ist offensichtlich. draussen ist ja der herbst eingekehrt und randaliert. der herbst, den ich ja so gerne habe. ich habe aber auch den frühling lieb und den sommer, wenn er trocken ist. wenn der sommer schwül oder verregnet ist, dann kann er heim gehen. dann brauch ich ihn nicht. der letzte sommer war ein lässiger hund. da haben doch die ganzen holländer, japaner, australier, ghanaer, trinidader und tobagoer gedacht hier wäre es immer so.
wenn ich nur wüsste, was ich ausser meiner bekloppten selbstbetrachtung noch so berichten könnte. berichten, das machen doch die anderen schon. ich finde den überbordenden kapitalismus kacke zum beispiel, das thema hört sich aber an, wie das viertelfinale der betroffenheitsweltmeisterschaft. blödsinn. oder setz mich ins wendland auf die gleise. ach leck mich doch. vielleicht mach ichs wie alle anderen hier und hör auf zu schreiben. jetzt nicht als drohung, einfach weil es nervt. diese bloggerdiskussionen, diese zwecklosigkeit. dieses auf missstände hinweisen, an denen damit nichts geändert wird. da schau ich doch lieber mich selbst an und die finnin, den schlozz, die ganze bande hier und wie wir uns den arsch aufreissen und doch matschies bleiben. fonzies im gebirge. heulsusen und trampolinspringer. kukk die ganze zeit in den himmel und warte auf ein zeichen. gaukle halbwissen vor. der mann aus potsdam ist auch so einer. wirft sibelius in die runde und kant und den ganzen anthropologischen scheiss. darin leben wir nicht, daran reiben wir uns nur. die regeln entstehen im moment und nicht in königsberg. ich bin nicht sicher ob das der richtige weg ist. ich wache morgens auf und denke mir, scheisse ich muss ca. 55 höhenzentimeter überwinden und es tut mir so weh, ich bin so genervt davon, weil ich morgens nicht will. nichts will ich. 20 minuten später ist das vorüber und dann beginnt das große glück einen beruf zu haben der richtig freude macht. mit richtig lieben fonzies, in richtige schönen zimmerchen, mit kamin und knarzenden foyerdielen. und mit den bildern vom groszmogul an der wand, mit den zauseligen sorgen der niedlowskaja und der freude auf – ja es ist wahr – plätzchenbacken und fröbelsterne basteln. und so. und ein paar funsorgen, die man braucht um den blickwinkel zu bewahren. wie die dinge sind und warum sie wichtig sind. ich kann das nicht ändern. wenn ich manchmal die tagesschau von vor 25 jahren schaue, dann merke ich, dass sich die problematiken kaum geändert haben. es ist so unkompliziert und kompliziert kann es aber auch sein, wenn man nur will. drück nur, die kacke kommt schon noch hinten raus. muss ja. der kleine schlozz emil bienenschlau scharte mit dem fuß auf dem teppich und sprach: „du kannst verdammt nochmal nicht verlieren!“ r.k. runzelt die stirn, das kiköhn sagt „kwi kwa kwuuuuuuk.“ und der kapellmeister spielt den song „nur draussen wo der regen wohnt, ist auch die sonne zu hause.“ ich kann das nicht erklären und will es auch nicht mehr. ach und noch was: die sauerkirsch-chili schokolade von lindt schmeckt kein bißchen nach chili. das werden sie mir büßen.
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