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HANS HAS

es begab sich aber zu der zeit, da geschah folgendes: wir, die finnin
und ich, hatten mal wieder nix als flusen im kopp… quatsch, es war ganz anders. und es
fing am nachmittag an. helmo rief an und kündigte wii-spielen für
freitag an. da dachte ich mir, jetzt wird’s aber zeit den beamer wieder heimzuholen. dazu muss allerdings die wand gestrüchen werde, was action voraussetzt, zu der ich nur marginal fähig bin. also dirk anrufen. dirk kommt morgen früh und er braucht feinspachtel und farbe. also wir, die finnin und ich, in den baumarkt. wir fahren immer zu hornochsenbach, heute fuhren wir zu obi wan kenobi. dort war’s schön. frau o. lind, die auszubildende mischte uns die farben und alles war wie immer im baumarkt zu schierstein, am ufer des güldenen rheins. doch auf dem weg zur kasse wir aufeinmal so „och gumma wie thüüüth und gleichzeitig so arm dran!“ ein häschen, eigentlich ja ein zwergkanin, aber ist mir doch egal. hat zwei ohren, dann ists ein hase. meinetwegen bin ich auch ein affe oder ein bär. das, was wir sahen war ein farbenzwerg, wie der kaninchenexperte sagt. und dann wir so:
„och, ein kleines heeschen!“
„es ist ein kaninchen und wir befinden uns im baumarkt.“
„es ist aber auch ein so süßes heeschen, wir müssen es mitnehmen.“
„kaufen, wir müssten es kaufen. nur mitnehmen entspräche nicht den regeln von obi wan kenobi.“
„dann müssen wir es kaufen.“
„aber ein farbenzwerg aus dem baumarkt ist doch arg.“
„es ist doch aber so niedlich. wir müssen es befreien. bei uns hat es es sicher gut.“
„aber damit unterstützen wir die haltung von tieren im baumarkt.“
„ja, aber…“
„und wir eines tages stehen hier nashörner und giraffen und was dann?“
„sooo süüüß!“
„wenn das jemand erfährt, dass wir…“
„kukk doch mal, wie’s mit seinem näschen die welt erkundet.“
„…dass wir…“
„und die süßen kleinen äuglein. schau doch nur!“
„…aber ich… ach das süße heeschen.“
„siehst du, du hast es auch lieb!“
„könnten sie es uns einpacken. wir nehmen es gleich mit.“
„hurra, wir haben es befreit.“
„wir haben es käuflich erworben.“
„und dadurch befreit. es lebe die freiheit.“
und so fuhren wir also mit feinspachtel, weisser und brauner wandfarbe, sowie einer großen packung heu, streu, kaninchenfutter, zwei näpfchen aus ton, einem hasenhäuschen aus purem holz, einem ballen stroh und einem käfig, der so groß ist wie der gesamt obere stock unserer wohnung nach hause und mussten fast weinen vor lauter freude. das heeschen hoppelt nun fröhlich (wie ich mir einbilde erkannt zu haben) hier herum und steckt in alles, was rumsteht seine nase. zwischendurch macht es seine wohnung klar. ich frage mich, ob wir es wirklich befreit haben. obgleich seine wohnung ja jetzt größer ist als die vorher und zudem kann es hier überall rumhoppeln. es kann auch jede menge bücher lesen oder anknappern. auch musik ist reichlich da. diese tage werden wir ihm einen ipod kaufen. es braucht chucks von converse, sowie einen schwarzen anzug und einen werkzeugkoffer. es ist ja schließlich ein mann.

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