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PROLL ON

die bloggerin vom ende rings (die ja mit richtigem namen jana eleonore renate patrizia zamojre heißt, was nur wenige wissen) hat mir heute den link zu einem filmchen geschickt, bei dessen betrachtung ich eine zeitreise in eine längst verdrängte zeit machte. mit welcher selbstverständlichkeit man sich damals via grottigen bewegungen, abstrusen haarprachten und kleidungskombinationen aus der welt tripgestörter borderliner zum affen machte, ist heute kaum noch nachzuvollziehen. da wäre man gerne kein teil einer jugendbewegung gewesen. was sind das für leute? kaum nachzuvollziehen. in etwa ist das ist die crowd die heutzutage plattformen wie wer-kennt-wen.de bevölkert. die kennen sich da alle noch und mit einem blick in mein umfeld damals, darf ich feststellen: ich kenne da niemanden mehr. ich bin weg. die achtziger haben mich fertig gemacht. 1990 war eine befreiung. oblgeich meine theorie ja die ist, dass die achtziger jahre schon 1986 vorbei waren. da war chernobyl und danach kam techno. das waren die neunziger in einer unbeholfenen form, das war nicht mehr das, was die achtziger jahre waren. die neunziger gingen bis 1995. danach begann das was wir heute gegenwart nennen und jedes mal hofft man, dass es davon kein revival gibt.
die leute die heute kleidungstechnisch die achtziger zitieren wollen, vergessen dabei oft, dass es eine gehörige menge mehr menschenverachtung und todesmut braucht, die achtziger wieder aufleben zu lassen. die achtziger jahremenschen haben sich geistig und ästhetisch nicht zur vollkommenheit entwickelt. sie sind in ihrer entwicklung stehen geblieben. sie ernährten sich von flutschfingern und raiderriegeln. sie mussten treets in sich hineinstopfen und sich mit peter illmann herumschlagen. sie schnitten sich große löcher in ihre sweatshirts, trugen stirnbänder und kombinierten weisse söckchen mit ballerinaartigen schuhen, sie hatten keinen sinn für farbkombinationen und sie nahmen haarspray in großen mengen zu sich. männer mit föhnfrisuren waren nicht selten. die mädchen sahen scheinbar alle gleich aus. es war ein dumpfes, liebloses zeitalter, in dem man sich verleugnete um dabei sein zu dürfen. nicht dabei gewesen zu sein, war das ende aller tage.
heute fragt man sich oft, ob das alles sein musste. hätte man nicht nein sagen können? hätte man das nicht verhindern können?

ich denke nein. seien wir uns lieber gewiss wie gut wir es heute haben. raider heißt jetzt twix, treets heißen eminem und ich bin froh, dass meine gesellschaftlerischen beziehungen nicht mehr von meinem gruseligen rollschuhfahrvermögen abhängen.

danke an jana zamojre, mendoza, oliver scholz, hoppe und alle äinschies dieser welt. ohne sie hätte ich es niemals geschafft.

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