Artikel
0 Kommentare

Nation of Prokrasti

Ach, über Ditsche kann man lachen?! Das habe ich bisher noch nicht feststellen können, aber vielleicht muss ich anders werden. Ditsche ist eine Sendung die irgendwann nachts irgendwo läuft und das in manchen Zeiten sogar jeden gefühlten Tag, bzw. gefühlt jeden Tag. Da steht dann ein vermeintlicher Komiker, der sich für einen extrem großen Schauspieler hält, im Bademantel in einer Imbisstube und trinkt Bier. Plaittüden geben sich die Klinke der Plattheit in die Hand. Blödes Gefühl. Ich wundere mich indes auch stark, dass ich mich noch wundere, dass ich mich wundere, dass so viele Menschen (70.000) aufeinmal ein Stadion besuchen um Mario Barth zu sehen. Das ist doch gar nicht möglich. Wenn man das mal stochastisch und empirisch ausschlachtet, dann müsste man das Ergebnis sicher wegschließen, weil das so ähnlich wäre wie in dem Buch Sakrileg oder solchen Berichten in denen es um Maria Magadalena und Gott und so geht. Es würde doch weltweit kein Mensch mehr einen Mercedes Benz kaufen, wenn alle wüssten, dass wir hier total bekloppt sind. Das wäre doch der Niedergang des Exportschlagerlandes Deutschland. Und wenn ich mir im Fernsehen betrachte, was für Gestalten da herum laufen und was die essen und wer das denen kocht und was diese Köche für Bärte und Buckel tragen, das ist ungeheuerlich. Ich denke oft… ich hoffe oft, dass das extrem geschauspielert ist, dass das ganz weit von der Realität entfernt ist und dass sich die Macher selbst auf die Schenkel klopfen, weil sie das zum Schreien doof finden. Die Wahrheit ist aber, das finden die nicht doof. Die meisten Fernsehmacher, sowie die allermeisten Werbefutzen sind extrem nah an der Hauptstadt des Landes Schwachkopfia beheimatet, ja sie sind dort sogar geboren. Anders ist es nicht zu erklären, man muss Ihnen eine gewisse Kränklichkeit attestieren, ansonsten wäre das alles ein Verbrechen an der Menschheit, was es ja auch ist, aber so muss man diese Menschen wenigstens nicht hin- oder herrichten. Typen mit Sonnenbrille und Hosenscheisser Outfit philosphieren über „das Leben“. Das kann einfach nicht sein. Das ist der letzte Dreck. Sonnenbebrillte Schwachköpfe mit lackentener Haupthaut in den Farben Rot und Rotbraun, mit engem Shirt und Jeans und am besten das Flip Flops. Das wär ja nicht weiter schlimm, Geschmacksache, aber diese Typen sind Bestimmer und dürfen ihre Standpunkte verbreiten, als wären diese durchdacht, fundiert und hätten irgendeine Substanz.
Eigentlich wollte ich hier darüber schreiben wie ich das Buch „Dinge geregelt kriegen ohne einen Funken Selbstdisziplin“ Sascha Lobo und Kathrin Passig, aber ich musste mich ja zunächt mal über den Fernsehapparat und seinen Inhalt aufregen. Ich bin zudem nicht mal in der Lage ins Bad zu gehen und zu schauen, ob der Titel wirklich genauso geht. Es geht um Aufschieben und Verschieben. Über das Thema machte vor 20 Jahren ja schon die Zeitschrift „Tempo“ groß auf. Ich wollte schreiben wie ich das Lesen dieses Buches über die Prokrastination prokrastiniere und wie das auch nur ein ganz billiges Ding ist, dass man das Lesen eines Prokrastinationsbuches prokrastiniert. Aber Jetzt will ich nicht mehr. Ich geh mal aufs Klo, danach mach ich mir einen Rettich-Blaukraut-Salat, danach ruhe ich mich aus und danach ist auch schon wieder Zeit Frikadellen zu braten.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.