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Stritz und Stratz im St. Nimmerleinsland. Eine Bestandsaufnahme

Hey People, seid Ihr alle da? Ist mir ja eigentlich auch wurscht.
Das vergangene Jahr war okay. Ich weiss keine Steigerung, aber ich kann auch nicht meckern. Ich bin 2008 abgestumpft. Ich habe keine weiteren Gefühle mehr wenn es ums Befinden von Dingen und Sachtatbeständen geht. In mir fand sozusagen eine Schlozzisierung mit Anteilen von Kacperismus statt. Gleichgültigkeit ist die Zukunft, daran muss ich unbedingt arbeiten.

Neues Ziel: schmieriger Millionär werden. Noch lieber: verschrobener Millionär werden. So jemand, der im Wald wohnt und teuerste Whiskys mit Cola trinkt. Jemand, der zum Frühstück Lammfilet isst und Arbeit nur noch vom hörensagen kennt. Einer, der ab und zu mal einen Stratz tut und dafür Unmengen von Zaster rübergeschoben bekommt. So soll das sein. Ins Büro gehe ich nur jeweils an Tagen, an denen Weihnachten und Ostern auf einen Freitag fällt und natürlich regelmäßig am St. Nimmerleintag. Dann aber gerne und gleich mehrere Minuten am Stück. Ich bin ja nicht so. Das nehme ich mir fürs Jahr 2009 vor. Außerdem: Meine Frau zu lieben, zu ehren und zu achten, einen VW-Bus zu kaufen und mit ihm an den Fuß eines Berges zu fahren oder an den Rand eines Meeres. Dort kurz mal lucki lucki machen und dann schlafen gehen. Ich glaube, die Träume sind viel frischer und aufgeräumter, wenn man angehör rauschiger Wälder dahinschlummert, als wenn man sich über Menschen Gedanken macht, deren Seele irgendwo in einem Discoklo beim Händewaschen vergessen wurde.
So. 2009 werde ich Urlaub machen. Also nicht so ein Urlaub mit Krankeit (2008) oder Grübel (2007), sondern so richtig mit Wooooohoooo, Jiiiiiiihaaaa und Ocheesooh! Das bin zwar nicht ich, aber ich setze mir dazu sogar noch einen Cowboyhut auf. Nicht so einen schwulen mit knapper Krempe, sondern einen Stetson, wie ihn weiland der große J.R. Ewing trug. Nicht beim VW-Busfahren, aber davor und dann wieder danach. 2009 werde ich zudem meinen neuen USB-Plattenspieler ins Büro tragen und meine Platten. Da kann man die dann hören. Auch den Beamer und die Wii, werde ich dahin tragen, so kann ich mich gemeinsam mit dem Nichttwitterer am Abend bei einem Fläschen Bionade entspannt einem Spiel hingeben. Vielleicht auch siegbesessen, aber auf jeden Fall hingeben.

Wenn die ersten Sonnenstrahlen aus dem Himmel funkeln, will ich fortfahren in ferne Städte um dort eine neue Heimstatt zu suchen. Man muss nämlich wissen, dass ich finde, dass alles anders werden muss. Nicht, dass alles schlecht wäre, aber es könnte auch noch anders werden und man könnte dann nicht zwangsläufig davon sprechen, dass schlechter geworden ist. Die Chancen, dass es besser wird, sind nicht schlecht. Sie sind nicht überlebensgroß, aber sie sind da. Das ist aber auch jetzt mehr so eine Laune von mir. 2009 ist das Jahr, in dem ich eine gewisse Launenhaftigkeitseinsicht zum Besten geben werde. Nicht, dass die richtig Hardcorelaunebären jetzt einen Freibrief bekämen, aber… jaaaa… ich bin auch launisch. Für 2009 nehme ich mir zudem vor, mich ausschließlich von Steak und Salat zu ernähren. Am liebsten von Endiviensalat. Das wär mir das liebste. 2009 will ich dem Staat zudem noch mehr Steuern bezahlen, damit ich herannahende Hilfspolizisten beim Strafzettel verteilen besser beschimpfen kann, denn so kann ich sie ja quasi als mein Eigentum betrachten. Ich sage dann: „Wissen Sie niederer Wurm eigentlich, dass ich Ihre Arbeitsstelle finanziere?“ Und wenn der niedere Wurm dann aufmuckt, schmeisse ich ihm meinen Gummifedehandschuh ins Gesicht. Wenn der Wurm jedoch weint, bekomme ich Mitleid und tröste ihn mit der Wahheit. Ich bin ja kein Unmensch und will auch keiner sein. Behaupte ich es dennoch, so ist das gelogen. Ich will dann lediglich auf mich aufmerksam machen. Bitte verzeihen Sie mir.
2009 werden die Finnin und ich zudem in ein kleines Häuschen am Stadtrand gleichwelcher Stadt umziehen. Dort werden wir morgens sitzen und die Frühlingssonne tanzt glitzernd auf unseren Frühstückseiern. Wir werden Patty Smith hören sowie Morrissey, Paul Weller und Miles Davis. Vielleicht auch The Cure, aber nur freitags. Wir werden kupferne Pfannen haben und ein japanisches Bad. Ich werde mir meine Suppe, mein Stö und meinen Chili-Kakao mittels eines hölzernen Schälchens zuführen. Ich werde sämtliche Gerichte aus dem Kochbuch der spanischen Avantgardeküche, das mir die Finnin anlässlich des Weltschenkungstages Ende 2008 geschenkt hat, kochen und auch essen. Und wenn dadurch nun die Steak/Salatsache in sich zusammenbricht, so kann ich nur sagen, was schert mich mein Geschwätz von vor 3 Minuten.

(An dieser Stelle stand vor kurzem noch ein saulustiger, launischer Abschluss, der leider einem Systemfehler zum Opfer gefallen ist. Darin ging es unter anderem darin, dass ich Sie liebe Leser verunglimpft und zu absonderlichen Handlungen aufgefordert habe. Vielleicht wollte mich das System ja auch nur davor bewahren, dass ich ein weiteres mal mit Unflat & Diss auf meine manigfaltigen Verhaltensauffälligkeiten aufmerksam mache. Prost Neujahr!)

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