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Die Fußball-WM 2010 im Huckbook / Tag 5

Ich sage jetzt einmal Demokratische Volksrepublik Korea und dann aber der einfachheithalber Nordkorea. Für die politisch Korrekten.

 

Also hier, jetzt mal echt. Es gibt gar keine Favoriten mehr und die Brasilianer spielten in der ersten Halbzeit halbseiden und pomadig. Kein Bock. Wie immer, wenn die Leute glauben, sie wären auf der Sonnenseite der Brillianz geboren. Das geht zum Glück ganz gerne mal schief. Aber auch nicht immer. Naja. In der zweiten Halbzeit hat Carlos „o alemão“ Dunga den Jungs die Sambabeine langgezogen und dann standen die Brasilianer auf einmal fast durchgehend in der Spielhälfte der Nordkoreaner. Und als alle ein bisschen mit den Gedanken schon beim Jägerhundeschnitzel an Kim Chi waren, wachten die Brasilianer auf und Maicon bananenflankte das Ding ins Nordkoreanische Tor. Anschließend unkte die Twitterbande, der Torwart hätte jetzt ein Problem mit Kim Jong-il. Das kann natürlich sein, aber das war kein Torwartfehler, das war einfach schönes Tor. Das gebe ich nicht gerne zu, denn Brasilien ist mir im Allgemeinen zu pomadig (ich überlege mir noch, ob ich in diesem Text ein weiteres mal „pomadig“ schreibe). Aber sie spielen einfach besser, was soll man machen. Das ewige barfuß-am-Strand-Ding. Das 2:0 von Elano war ja dann auch ocheeso. Und als das Spiel und ich so vor uns hin dümpelten, da machte doch tatsächlich Yun Nam Ji den 1:2 Anschlusstreffer. Ach, die Nordkoreaner waren nicht schlecht. Sie haben sich bemüht, waren auch gar nicht so unsicher am Ball, wie man das von den Mitgliedern der Achse des Bösen im Allgemeinen erwartet und hatten am Ende leider Pech, dass die Brasilianer mal 17 wache Minuten hatten. Ich hoffe (wie immer) Fred sieht das (wie ja eigentlich nie) genauso.

 

Heute mittag, bei den Neuseeländern war’s irgendwie ganz lustig. Die Slowaken versuchten ein bisschen was so untenrum, hatten aber im Abschluss kein Glück und die Neuseeländer rackerten sich zum abschliessenden Ausgleich. Das ist immer so. Die „kleinen“ Mannschaften gehen vor wie der FC Weinheim gegen Bayern München in der ersten Runde des DFB-Pokals und der hat ja, ich erzähle hier nichts neues, seine eigenen Gesetze. Der Pokal, nicht der FC Bayern. Okay, der auch. Aber man muss den Sack aufzumachen. Der Drops ist vor dem Abpfiff noch nicht gelutscht. Das Runde muss in das Eckige. Die Null muss stehen. Vorne immer einer mehr als hinten. Manni Bananenflanke, ich Kopf, Tor! Es sind Worte gefallen. Jetzt werden Taten fallen.

 

Oder wie Erik Meijer mal treffend feststellte: Es ist nichts scheißer als Platz zwei.

 

 

 

 

 

(Foto von pneumatophor / flickr.com)

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