Artikel
0 Kommentare

20.06.2010 Die Fußball-WM 2010 im Huckbook / Tag 10

Vormittags sind wir erstmal durch den schönen Taunus gefahren um das Pflegekaninchen Luzifer zurück in die Kaninchenrettungsstation zu bringen. Das war traurig. Zu Hause aßen wir dann Wurst mit Senf und waren rechtzeitig zurück und verfolgten gebannt und mit Senf beschmiert das Spiel Paraguay vs. Slowakei. Beide solide Fußballmannschaften, die schon auch was drauf haben. Das Ergebnis war offen. Die Slowaken mussten aber mitansehen, wie Enrique Vera das schönste Tor der WM schoss. Da waren die Slowaken irgendwie und zu recht traurig und verloren, zwar nicht alles, aber das Spiel.

 

Na egal, ich habe ja auch nur bedingt Ahnung von allem. Aber für das nächste Spiel braucht man keine Ahnung, noch nicht mal das. Italien vs. Neuseeland. Ich meine, wem gehören da die Sympathien? Die Italiener können Fußballspielen wie nicht viele. Sie sind taktisch gut beschlagen und sie haben auch gute Spieler, es ist also auch nicht ganz unverdient, wenn sie mal ein Spielchen gewinnen. Sie müssen aber dennoch nicht unbedingt schon wieder Weltmeister werden. Ich möchte sie nicht jubeln sehen. Ich sehe nicht gerne machistischen Muttersöhnchen beim Jubeln zu. Ich weiss nicht woher ich das habe. Ansonsten mag ich fast alles an und in Italien. Den Wein, die Autos, die alten Mamas und wie sie elegant daher kommen, die Dolomiten, das Eis, ligurische Oliven, Fenchelsalami, etc.

Von Neuseeland kenne ich sogut wie nichts, mag aber alles. Ich kenne gerade mal Peter Jackson, Frodo Beutlin und Wynton Rufer. Ja und das Auenland ist auch ganz schön. Ansonsten weiss ich von den Māori und wie man sie behandelt (Minuspunkt) und dass Rugby ganz ocheeso und Segeln der Hit ist, in dem Land, das den eigenartigen Vogel Kiki zum Nationalsymbol erhoben hat. Das ist sympathisch. Mit so einem flugunfähigen Vöglein würden sich doch 95% der Weltbevölkerung reichlich albern vorkommen, aber genau das macht die Neuseeländer doch so drollig. Also ist doch klar, dass mein Herz für Neuseeland klopft.

Und dann gehen die auch noch in der 7. Minute durch ein Tor des mir völlig unbekannten Shane Smeltz in Führung und ich denke: Abseits, aber egal und ein Spiel dauert 90 Minuten plus 4 Minuten Nachspielzeit und ich habe Angst. Das denke ich. Und so habe ich Angst und Angst und kann gar nicht hinsehen, weil die Italiener jetzt mal was ausprobieren, aber es klappt nicht. Es kommt nichts. Ganze 21 Minuten dauert es, bis durch eine leichte Berührung ein Italiener zu Boden geht und der Schiedsrichter (Telefon) Elfmeter pfeift. Die Pfeife. War ja klar. Und wie der Vincenzo Iaquinta dann so voll abgezockt und satt schmatzend den Ball ins Netz zipfelt, da musste ich ein bisschen verzweifelt weinen. Verdammt, denke ich 90-21+4… warte… gleich hab ichs… 73 Minuten das packen die nie. Und so beiße ich nervös auf Gegenständen herum und bin ganz zappelig, aber am Ende steht es immer noch 1:1, was Freude in mir auslöst. Scusatemi, liebe Freunde.

 

Ach und Brasilien ist dann auch erwacht. O Graus.

 

So ein bisschen Fußball WM war heute. So ein Gefühl es geht los. Da haben die Brasilianer mit Luis Fabiano nur einen Stürmer vorne drin stehen, wofür Dunga in den Medien kritisiert wird, weil das ja keine so offensive Taktik sei, aber das hat heute gut geklappt. Hinten alles unter Kontrolle und ab und zu mal die Fähigkeiten aufblitzen lassen. So hat Carlos Dunga das gewollt und so wurde es gemacht. Brasilien hat mit 3:1 gewonnen. Kurz vor Schluss hat Kaká dem Abdulkader Keita noch eine reingesemmelt und anschließend das Engelchen im Stall gegeben. Das kann ich ja nicht leiden. Danach gab es noch eine kleine Massenschlägerei und dann wurden auch die Ivorer wach und machten das Anschlusstor. Doch da wars schon zu spät.

 

Ich glaube, jetzt geht’s los.

 

 

 

 

(Foto von Frau Kiki Haas)

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.