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IGOR – DEIN SPUTUM

hallo urgestein, sage ich zu mir selbst und ein glasiger faden sputum rinnt aus meinem mund. das erinnert mich daran, dass wir früher öfter mal mit einer tüte gummibärchen dagesessen haben und lange spuckefäden erzeugt haben. nach dem verzehr von bären ist der speichel auffallend zähflüssig. und dann haben wir gemacht, wer hat den längsten faden. später im fortgeschrittenen stadium haben wir dann versucht mit unseren speichelfäden ameisen aufzupicken und vom boden wegzusaugen. wie die chamäleone haben wir dagesessen. wer mehr ameisen hatte, war sieger. regenwürmer für geld essen war auch sehr beliebt. ich kannte mal einen der bot an, sich für 10 mark in den mund spucken zu lassen, das ließen sich einige nicht entgehen. menschen erniedrigen für nur 10 mark und ohne risiko, da macht doch jeder mit. einer aus einem dorf im westerwald gab immer damit an, frösche aufzublasen bis sie platzen. ich selbst habs nie live gesehen, aber ich glaube ihm das. der war so. der ist heute noch so. oder im waldtümpel kaulquappen fischen und dann davon ca. 20.000 zuhause in die bowlenschüssel, wasser drauf und warten bis frösche aus der schüssel hüpfen. meine mutter hat ein paar tage später wind bekommen von der idee. die folge war ein genozid ? direkt ins klo. das war meine jugend. ich wollts nur mal erzählen, damit sich keiner wundert. anderer leuts flatulenzen anzünden und dabei die postpubertäre unterarmbehaarung absengen. superbeschäftigung. mir kommts manchmal so vor, als hätte das und nichts anderes über monate als monothematisches beschäftigungsfeld den hauptteil unserer aktivitäten ausgemacht. ich würde jedoch meinen kindern anraten, es genauso zu machen. es hat viele vorteile. erstaunlich ist, was aus den leuten so geworden ist. eine klare linie lässt sich da nicht herauslesen. da ist vom staatsanwalt bis zum tennislehrer alles dabei. die meisten haben heute autos im gigabytebereich, essen ihre panetone-kuchen auf panton-stühlen in pantone-farben. so hats das schicksal für sie vorgesehen. die trinken ihren espresso aus kleinen espressokochern, die auf dem gasherd stehen. damit die da stehen bleiben, mussten sich diese leute die kleinen eisernen kreuze kaufen, die man auf das kochgestänge legt, weil die kochstangenenden nicht weit genug in die flamme ragten. die sind teuer, die kreuze. ich glaube mich zu erinnern, dass sie teurer waren als die espresso-kocher. aus so einem urgesteinigen produkt haben r.k. und ich unseren ersten gemeinsamen kaffee getrunken und anschliessend royalkomm.design gegründet. zunächst wollten wir die firma kommunikationslager nennen, doch das wäre der sache nicht gerecht geworden. den ironisch-moralischen aspekt hätten die leute womöglich nicht verstanden. man hätte uns zynismus und menschenverachtung vorgeworfen. das wollten wir nicht.

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