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IMPERA(TOR)

ich hab’s ja schon mal gesagt, wir werden ganz groß werden und über die telleränder des verstandes schwappen, wie fette suppe auf die wachstischdecke der vernunft. hallo schauspielhaus bochum, hallo volksbühne berlin. hallo augsburger puppenkiste. hallo suppenkasperland. wir kommen.

r.k. und ich sind schon ganz zappelig. wir schmeissen unsere fernseher weg, kündigen das zeit-abo und verzichten auf den nachtisch. wir werden keine zeit mehr haben. also ich stell mir das so vor. nimm erstmal deinen kaugummi aus dem mund. ich miete mir die 23qm wohnung auf dem dach eines hauses im oberen teil der scharnhorststrasse. das haus hat fünf stockwerke und einen roman polanski aufzug mit schiebetür. knack. rappel. rappel. schon bin ich oben und es ist immer noch herbst. und aus welchen gründen auch immer liegt stets ein waschkorb voll gelber und roter ahornblätter auf dem dach achtlos herum, da drüben neben dem ziegelsteingrill zum bleistift. das geländer ist mindestens einen meter vom rand des daches entfernt und bombensicher montiert von der firma stiehl-objekte aus nieder-olm, sonst wird mir schlecht. drinnen tönt irgendeine high fidelity anlage. eine mit hans deutsch boxen, high-end röhrenverstärker mit ringkern ausgangstrafos von menno van der veen und einem transrotor plattenspieler. man muss ja nicht gleich übertreiben. die „l’ascenseur pour l’echafaud“ von miles davis dudelt rauf und runter, während ich in einem fünfziger jahre strandkorb sitze und eigenartige drinks zu mir nehme. es ist neblig, aber hell, jedoch nicht zu hell und irgendwann könnte es gerne auch anfangen zu schneien, dann aber muss es unbedingt dunkel sein, aber nicht zu dunkel, sonst sieht es scheisse aus. dann wird es still draussen und drinnen immer noch auf der high fidelity anlage mit den hans deutsch boxen, dem high-end röhrenverstärker mit ringkern ausgangstrafos von menno van der veen und dem transrotor plattenspieler, die „l’ascenseur pour l’echafaud“ von miles davis und zwar hinauf und dann wieder hinunter. plötzlich kommt ein weihnachtsbaum angeschissen und setzt sich direkt neber mich. dann wird’s richtig romantisch, denn ich verliebe mich in den baum bis über beide ohren und wir heiraten in einem land das mit dem buchstaben k anfängt. aber das alles ist top-secret, denn es ist ja verboten. und wenn r.k. morgen liest, dass ich sowas ins klassenbuch geschrieben habe, bekomme ich bestimmt wieder voll eine in die fresse. aber dann habe ich es auch verdient.

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