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ein schauer jagt den anderen. an diesem tage ist so gut wie gar nichts bewegendes in meine seele eingedrungen. ein paar beleidigte leberwürste im bus, die immer gleichen stoiker an der kasse im plusmarkt in der blücherstrasse und schwupp di wupp kartoffelsupp, ist es wieder nacht. davor und danach kümmern wir uns um die sorgen unserer kunden und erwecken so einen guten eindruck. das wäre auch ein kleiner tip an die nationale dienstleistungsgeselllschaft. mögt einfach mal eure kunden. die sind nämlich wichtig und können sich in diesen tagen, so sagt man jedenfalls, nur mühsam das kleingeld aus dem beutel zupfen. man muss lieb zu ihnen sein. das macht nämlich letztlich viel mehr spass, als sie zu verachten. ich zum beispiel kaufe nur noch bei leuten, die sich kümmern und nett sind. sonst kauf ich lieber überhaupt nichts. neulich stand ich in einem secondhandladen im wiesbadener westend. ich interessiert mich für eine ca. 150cm große homer simpson puppe. ich kenne viele, viele menschen, die hätten mich minutenlang gehuldigt und gelobpreist, wenn ich dieses püppchen zum wiegenfest auf den geschenktisch gestellt hätte. aber der ranzige mann am verkaufsportal unterhielt sich lieber mit seinem dosenbiertrinkenden kumpel über die schlechten geschäfte und über bescheuerte kunden, die nicht wüssten was sie wollten. wer weiss schon gleich in einem secondhandshop was er will? das ist ja absurd. ich stand also da und atmete lecker marlboro-zigarettengestank und den, entfernt an vanille erinnernden, „duft“ eines wunderbaumes ein. ich stand da. es war relativ finster in dem laden. so stand ich also da. türülüü dabadidi. es vergingen die jahre und da wo ich stand wuchs kein gras nimmermehr. und dann irgendwann 5.000 jahre später drehte ich mich langsam um und verließ das geschäft ohne homer jay simspon unter dem arm. und wahrlich ich prophezeie dem übelriechenden händler aus dem secondhandladen in der blücherstrasse im wiesbadener westend hiermit feierlich, dass sein laden das jahr 2003 nicht mehr erleben wird. denn solche und ähnliche praktiken führen allermeistens ins soziale abseits und direktemang in die firmenpleite. und so was nennt man dann gerechtigkeit.

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