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SAG MUTABOR UND DIE SACHE IST GERITZT

unser beruf ist kein ponyhof. besonders
wenn man im kopf so gestrickt ist wie ich. denn ich träume von meinen
jobs, träume von lösungen, logos, pantone farben und abgerundeten
ecken. neuerdings träume ich oft von gepunkteten linien. so wache ich
nachts schweiss gebadet auf und ändere schnell noch mal ein paar
spationierungen, ändere meine ansichten zur formgebung oder suche nach
fehlern. man findet ja immer was. auch heute nacht sitze ich wieder
hier und mache aus den stattlichen rocky mountains den harzer brocken.
von dem geld was wir damit verdienen laufen herr bee und ich dann
anschliessend rüber in die adelheidstraße und kaufen überteuerte
apple-produkte bei den männern mit den eingefrorenen gesichtzügen oder
wir kaufen im italienischen supermarkt artischocken in olivenöl und
hirschsalamis im pfeffermantel. uns geht’s gut. wir verdienen gut. wir
haben schließlich lange dafür geracktert. r.k. und ich am anfang ganz
allein. gewimmert haben wir am ende des monats ob’s für die miete
reicht und für ein mettbrötchen oder derren zwei. jetzt muss ich
allerdings weinen und die tränen verwiscmiddjff lopf gfjddskslö…
so.
neulich las ich eine niederschmetternde analyse bezüglich der
geistesverfassung von webbloggern. man habe sie nicht mehr alle, man
beliebe zu kompensieren. man täte so, als wäre man teil irgendeiner
bewegung, die jedoch so nicht stattfände. ich kann dem nicht folgen.
meinen die mich? als ich angefangen habe unsere erlebnisse den
benutzern von webbrowsern und gleichzeitigen besitzern von endgeräten,
zum modulieren und demodulieren der gewonnen erkenntnisse, zugängig zu
machen. da wusste ich ja nicht mal was ein weblog ist. r.k. hat dann
viele jahre später zu mir gesagt… er nahm mich quasi beiseite und
sprach: „hey du, das was du da machst ist schon alleine deswegen kein
weblog, weil du erstens nicht weißt was ein weblog ist, zweitens
verwendest du die falsche software und drittens sind die einträge nicht
rückwärts sortiert. geh bitte und komm nie wieder!“ und dann fügte er
noch an: „hey reisender, geh nicht, ich mache nur spaß, aber das mit
dem weblog, das meine ich bitterernst.“ dann ging er hinaus aus dem
raume, in welchem wir vor augenblicken noch gemeinsame sache machten,
stieg in seinen opel potzblitz und fuhr eilig durch verschiedene alleen
dieser sympathischen stadt. das war im jahre 2002 und ich war den
tränen niemals näher. aber ich weinte nicht. ich saß da, die ganze
nacht und wachte mit heißen trockenen augen über meinen verstorbenen
freund, einem homosexuellen indianer vom stamme der apachen. daran
erinnere ich mich jetzt, wo ich hier sitze und der verfluchte ipod im
zufallsmodus deutlich öfter sonic youth abspielt, als mir das im moment
lieb ist. der algorythmus ist ein verdammter motherfucker.

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