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der anfang des gesangs in der kunst ist der tod

manchmal blättere ich in den archiven anderer blogs und frage mich dann erstens, warum der herr schlozz emil bienenschlau noch immer nicht unsere linkliste aktiviert hat und zweitens stelle ich mir dann und wann die frage nach dem sinn meiner blogaktivitäten. keine angst, ich frage mich das schon seit 4 jahren, denn ich neige zur überreflektion. aber dann denke ich mir, och, wenn dir doch was einfällt, dann schreib es einfach auf, es wird schon jemand lesen. politische themen klammere ich jedoch weitestgehend aus und lasse oft höchtens eine tendenz erkennen. meinen faible für die politiker schäuble, westerwelle, stoiber und natürlich den unvergleichlichen markus söder habe ich ja hin und wieder durchschimmern lassen. technische errungenschaften finde ich im großen und ganzen prima, stehe dieser und jener entwicklung jedoch nicht ganz unkritisch gegenüber. über die welt der technik berichte ich aus verschiedenen gründen also auch nicht. hobbies habe ich keine, jedenfalls keine über die ich hier schreiben sollte. vielleicht könnte ich mal mehr über den vw-bus berichten. vw-busse finde ich prima. wäre ich reich, hätte ich sie in den verschiedensten ausführungen. einmal vor sehr sehr langer zeit war ich mal im besitz eines vw-busses bj. 1968. ich schreibe aber nicht über vw-busse, das fände ich komisch. ein auto ist ein hilfreicher kumpel, aber keine geliebte. über handwerk oder -arbeit kann ich ebenso nichts schreiben. mein handwerkliches geschick ist für die katz. ich kann gerade meine schuhe binden und auf wundersame weise eine nähmaschine derart bedienen, dass hinten eine hose oder mit ganz viel mühe auch mal eine jacke herauskommt. darüber zu schreiben lohnt nicht. ich könnte über die kunst schreiben, aber ich kann nicht über die kunst schreiben. mein gehirn ist zu klein und läuft zudem auf sparflamme. schrübe ich über die kunst, rüfe ich kunstkritiker auf den plan. neulich hat mal einer, nur weil ich ein paar zeilen kunstgeschwätz abgesondert habe, auf seiner seite fotos von mir veröffentlicht und verworrene texte über mich geschrieben. ich habe dann rausgefunden, dass er schnell beleidigt ist. wenn leute mir gegenüber beleidigt sind, fällt ihnen sehr schnell auf, dass ich nicht unbedingt magersüchtig bin. diese erkenntnis vermitteln die leute mir dann auf ganz unterschiedliche, meist brüskierende weise. aber dafür habe ich verständnis, jeder muss mit seinen möglichkeiten arbeiten. mein verhältnis zur kunst hat nach sehr langem nachdenken und diskutieren mit anderen kunstreflekteurInnen einen argen wandel erfahren. ich wäre gerne mit der kunst alleine. einerseits. dann jedoch würde ich gerne kunst zeigen, aber nicht ausstellen. ich würde sie gerne aufhängen/-stellen und dem betrachter überlassen. ich meine, dass es keine interpretationen und erkenntnisse angesichts eines kunstwerkes geben kann, die anderen menschen mitgeteilt werden sollte. da mir persönlich z.b. keine kuratoren bekannt sind, die ein entspanntes verhältnis zu ihrer tätigkeit haben, kann ich eine zusammenarbeit mit jenen ausschließen. ein fast traumatisches erlebnis war die veranstaltung offene ateliers, an welcher wir im jahre 2005 mal teilgenommen haben. da waren wir dann ein teil dieser schwachsinnigen veranstaltung. wir kamen uns vor wie marsmännchen auf einem planeten von aufgeregten hühnern mit komplexvariationen. da hat einer zum beispiel kunst aus salzgebäck ausgestellt. das meine ich. da war ich halt eben ratlos, angesichts dieser kreationen und verließ den raum und die straße. ich will mir in zukunft ähnliches nicht mehr anschauen, basta! die kunst soll das ja. so sein, wie sie will und nicht wie ich will. aber, ach… darüber schreiben will ich nicht. „puuh!“, werden jetzt einige sagen, gut, dass er das auch so sieht. und „häää? wenn er über all das nicht schreiben will, über was schreibt er denn dann?“ ich schreibe über nichts. über mein unverhältnis zum innehalten. über mein unverhältnis zu allen dingen. über meine verhältnisse würde ich nicht berichten, das käme der inszenierung nicht entgegen. eine leserin dieses blog hat mal gesagt, man könne bei der lektüre des gesamtwerkes doch davon ausgehen, dass ich ein gutgelaunter spaßvogel mit marginaler tendenz zur funlarmoyanz sei. doch glaubt mir, ich bin innen hohl. ich bin substanzielles nichts. noch nicht mal ein zerrbild. einfach nur ein typ, der sich aktuell wünscht mal ca. 5 monate lang auf einem baumhaus in irgendeinem peruanischen wald zu leben, wobei darauf zu achten wäre, dass man das baumhaus nicht in google.earth verzeichnet ist.

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