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Was drin ist im Kopf

Na ganz einfach, einigermaßene Leere herrscht vor. Das liegt zum einen daran, dass wir ungefähr 30 Projekte gleichzeitig am Laufen haben und zum anderen, dass sich ja nun heute in einem Monat eine Veränderung in Richtung Establishment vollzieht, die noch in der Planung ungefähr soweit fortgeschritten ist, wie die Flucht kubanischer Flüchtlinge auf einem Floß aus Autoreifen oder der Ablauf eines Aktes der modernen Piraterie. Wenn ich ehrlich bin, kenne ich mit den Planungsaufkommen in beiden Fällen überhaupt nicht aus. Wie mit so vielen Dingen. Tatsächlich bin ich innen hohl. Ich schreibe aber einfach weiter. Ohne, dass ich wüsste, was zu schreiben wäre. Das ist ja immerhin auch ein Prozess. Er kommt bisweilen ins Stocken. Das liegt sicher daran, dass ich mein Pulver in zahllosen Gesprächen rund um meine Aufgabengebiete bei Royalkomm.Design verschiesse. Jeden Tag erzähle ich so unfassbar viele Sachen, ich sehe längst aus wie ein Wels. Und natürlich ist auch Twitter schuld an allem. Das was ich früher ins Blog gepackt habe, schreibe ich nun bei Twitter nieder. Twitter ist ein Geschenk des Herrn. Wie konnte ich bisher nur all diese Jahre leben ohne binnen 140 Zeichen meine Eindrücke dem Nichts zu vermitteln? Ich klänge sarkastisch, sagt mein Gewissen, ich jedoch meine jede Silbe ernst. Viel Glück, sage ich mir oft, geh deinen Weg, murmle ich dann, dass nur ich es hören kann. Da bin ich mir selbst. Da bin ich eins mit mir. Doch auch weiterhin fällt mir nichts ein. Worüber soll ich auch schreiben? Vielleicht über Saftbären oder über meine neue MBP-Tastatur, die seit Monaten bei moois liegt. Soll ich über Nürnberg schreiben und wie wir letzte Woche bei strömendem Regen auf der Suche nach einer Wurstbude plötzlich vor dem Laden standen, bei dem ich seit 20 Jahren meine Quadratlatschen bestelle? Über moderne Piraterie oder wie ich den distinguierten Gerd Scobel vermisse oder dass ich ihn in Wirklichkeit gar nicht vermisse. Ich meine er stört mich ja nicht, eher finde ich ihn sympathisch, aber ich vermisse ihn auch nicht. Ich vermisse Leute, die ich aus dem Fernsehen kenne nicht. Da habe ich eine gewisse Distanz, wie ich überhaupt eher distantziert bin. Zum Beispiel zur Wahrheit, denn ich schreibe nur Schund und Lügen. Nichts von alle dem stimmt, was aber auch nicht stimmt, was auch nicht stimmt, was auch nicht stimmt und so weiter. Machen Sie sich selbst den Reim. Mir fällt ja auch nichts ein. Noch mache ich Witze darüber, aber sicher und schon bald, da fällt mir überhaupt nichts mehr ein. Dann ist in mir nur noch Baumhaus. Dann liege ich geistig und in echt in der Ecke und wenn ich Glück habe, bin ich dann erleuchtet. Jetzt werden meine dem eingebildeten Buddhismus verfallenen Freunde aber mitleidig schmunzeln. „Der und erleuchtet?“ werden sie aufschreien und „Niemals!“ werden sie rufen, aber ich bin ja längst erleuchtet. Man muss nur genau hinschauen. Gerade im dunkeln und nachts auf dem Klo kann man es deutlich sehen: Mir scheint die Sonne aus dem Arsch. Wie kann es anders sein?! Sonst befände sich ja hier kein kompletter Blogeintrag und das ohne, dass mir was eingefallen wäre. Das ist der Beweis.

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Ich Ich Ich selbstreferenziell

Auf Mogulus läuft Johnn Häusler, ich hätte gerne eine Einladung zu ping.fm, in Adium hat sich gerade Kcpr abgemeldet, das Häschen isst Salzstangen, die Finnin wühlt in ihren zahlreichen Taschen, im TV läuft was über Herbert Grönemeyer, @having Sun Rice Crunchy, Ventilator läuft, auf identi.ca ist nichts los (the next big thing of the internet von heute nachmittag), lobe den Tag nicht vor dem Abend, denk ich mir. Das Häschen sag „Muck!“ und wie immer habe ich zwischenzeitlich und wie so oft habe ich zwischenzeitlich den Ort gewechselt und sitze nun in meinem großzügig geschnittenen Büro, selbstreferenziell in der Nebensach und in der Hauptsache auf den Kunden wartend. Draußen ist es nun kühler. Das schönste am heutigen Tage, dass unsere Allzweckwaffe Kacper Potega sich verspätete, woraus resultierend die Erkenntnis abzuleiten wäre, dass er nicht perfekt ist. Das ist mir auch lieber so. Was soll man den Leuten denn sonst noch beibringen?! Immerhin hat er schon gestern beim Spagetti mit Tomtensoße-Einkauf schon gezeigt, dass er sich noch nie mit solch leidigen Angelegenheiten wie Einkauf mit Blick auf’s Budget herumschlagen musste. Da kauft man schonmal den allerteuersten Parmesan, die teuersten Nudeln und alles nur vom Feinsten. An der Kasse bezahlt sich die Ware ja wie von selbst. Gut, wir haben gerade Oberwasser, wir können es uns leisten, aber zu meiner Zeit (also damals / in seinem Alter), da lebte ich in einer Bruchbude unten bei den Säureminen von Tschokaski Glomm und da ernährte ich mich von Tiefkühlpizza Margeritha (Salami und Pilze konnten wir uns damals nicht leisten) und trank Kranheim Hell dazu. Ausschließlich. Manchmal abend ein paar Dosen Hansapils. Sonst hatten wir ja nichts. Das hat uns geprägt. Diese Zeit, kurz nach dem Krieg (Falkland). Das müssen diese jungen Spunte ja gar nicht mehr durchmachen. Da ist ja alles serviert. Parmesan – wir wussten gar nicht was das ist. Lange nicht. Bis neulich.