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Man muss…

Über Twitter schreiben ist ja jetzt total in. Ich hab auch schon öfter. Und ach, es erfreut mich ja auch. Das ist ja grad so die Sache. Als wärs nahtlos ins Leben übergegangen. Diese Leute, diese Orte, die Informationspolitik, der Sachwitz und schließlich kam die Idee teilzeitig nach Berlin zu ziehen. So. Das mach mal, anderes soz. Netzwerk. Das will ich sehen. Das haste nämlich nicht drauf. Und im Büro da reden sie schon auch von Wirtschaftskrise. Ich hab das ja verboten, aber ich musste unserer neuen Kollegin doch die Firma und die Zustände erklären. „Jasmin“ habe ich da gesagt, „Jasmin, pass auf, ich erklärs Dir jetzt mal ganz genau. Das hier sind die Toiletten. Eine Badewanne haben wir auch. Dienstags kommt die Biokiste und das ist Dein Arbeitsplatz.“ Da hat die Jasmin so komisch gekukkt und ich dachte, oh, das ist schon wieder alles zuviel. Ich rede auch immer so unglaublich viel in solchen Momenten. Will alles erklären, ein Erklärbär sein will ich nicht, bin ich aber. Und dann ist es mir rausgerutscht. Wirtschaftskrise. Und alle haben o_O gemacht. Wobei ich ja finde, das o_O so aussieht wie Donald Duck, als er Gustav Gans eine fingierte Schatzkarte hat zukommen lassen. Da hat sich Gustav Gans natürlich gleich auf den Weg gemacht um den vermeindlichen Schatz zu bergen. Und dann saß Donald Duck eines nachts am Küchentisch, kann nicht schlafen, aß ein Sandwich und machte sich Gedanken darüber, dass Gustav Gans zu Schaden kommen könnte und dann kukkt er halt so… also das Bild kennt doch wirklich jeder. You know what i mean? Natürlich, nee is schon klar. So in Bildern zu denken, ist nicht jedermanns Sache. Aber der @kcpr sagt immer, nee, das o_O ist was anderes, das ist so, wenn man… und dann zieht er eine Augenbraue hoch und macht ein Auge groß, während das andere klein bleibt und ich denk so, das kanns ja wohl nicht sein. Da hätte ich ja jahrzehntelang die Leute irrtiert, weil, wenn ich gedacht habe ich kukk mit gebrochenem Blick, so konsterniert und nachdenklich und die anderen sehen da aber einen skeptischen, grimmigen Typen in mir, ja wie sieht denn das aus? Da bringt ja nix. Da kann ichs auch gleich lassen. Das ist so wie mit hh hh h, was ja das hier bedeutet. Aber viele dachten, das wäre so etwas wie har har har har oder hrhrhr. Also wenn ich ein zaghaftes, verlegenes Lachen bringen will, man aber denkt ich lache höhnisch aus, dann ist alles total verloren. Deshalb denken die Leute auch so komisch über mich. Als wär ich ein total krasser Motherfucker, der die Menschen auslacht und verhöhnt. Dabei bin ich voll ocheeso zur Menschheit. Das wissen nur nicht viele und vielleicht ists auch gut so. Da kann man schön den Rallo machen. Darauf fahren die Weiber ja ab. Hoffentlich kommt nie raus, wie ich wirklich bin.

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Unkenhausen

Ich bin nicht @saschalobo, aber ich muss trotzdem einmal auf ein paar Dinge hinweisen.

das hier:

http://twitter.com/stijlroyal

ist die Basis von diesem hier:

http://www.twitkrit.de/2009/04/10/karfreitag-auf-twitter/

http://www.twitkrit.de/2009/03/12/ein-quantum-trost/

http://www.twitkrit.de/2008/06/26/der-splattertweet/

und hh hh h:

http://www.twitkrit.de/2008/05/28/feedback/

bissi auch hier:

http://www.twitkrit.de/2008/05/25/das-kurze-leben-des-grandprix/

und natürlich, wen interessiert das nicht:

http://favotter.matope.com/en/user.php?user=Stijlroyal

und

http://favrd.textism.com/person/stijlroyal

Â

Macht alle mit. Danke.

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Ich starre stur

Guten Morgen Frühaufsteher. Was habe ich früher gemacht, wenn ich nicht schlafen konnte? Gut hört sich an: ich las ein Buch. Das war wohl auch so. Dann aber kam schon die Phase, da schaltete ich den Fernseher an, war ich doch fernsehsüchtig. Nie hat mich jemand gescholten, ich sei buchsüchtig. Seit 1991 schalte ich den Computer an, seit 2001 ist der sogar rund um die Uhr an und dann starre ich da rein. Da reinstarren, das sagen meine zu tiefst analogen Freunde. „Starrst den ganzen Tag in den Computer“. Dabei habe ich gar keinen Computer, ich habe einen Mac. Einen Apple-Computer allenfalls. Naja gut, ich starre also in den Computer. Falls sich jemand fragt, was ich da starre, ich kanns Ihnen sagen: ich bin informationssüchtig. Das war ich auch schon früher. Ich las, weil ich informationssüchtig war, schaute fern aus selbigem Grund und nun starre ich in den Computer, weil ich Informationen erhaschen möchte. Was passiert auf der Welt der bösen Börsen, wer marschiert wo ein, was treibt der Schah von Persien, wie stehts mit der Eintracht aus Frankfurt, was denken Blogger, wer mit wem in Twitter, was könnte man machen aus Hackfleisch und Kohlrabi, wie stehen die Akazien und so weiter und sofort. Gerade ist ein gewisser @tristessedeluxe erwacht. Er schreibt: „Wach geworden. Vielleicht kommt ja was im Fernsehen?“ Dann aber veröffentlicht er ein Foto von sich. Das ist nicht hochwissenschaftlichinteressant, das ist so normal interessant, weil es die Welt ist, in der ich lebe. Die Welt in der ich lebe ist nicht nur, wenn ich abends in der Kneipe sitze (ich muss dazu sagen, dass ich nie abends in der Kneipe sitze) oder das mit der Finnin oder wenn Gäste kommen und die Arbeit, all das. Das ist mein Leben, aber das Leben im Internet und mit all den Geistern, das ist auch ein wesentlicher Teil meines Lebens, Oft dekradiere ich dieses Leben und tue so, als ob mich das nicht anficht, als sei das albern und… ich will ja nur mal kukken… ist aber weiter nichts mit „denen“. Ich kenn die ja gar nicht. In Wirklichkeit weiß ich über diese Leute mehr, als über meine sogenannten Freunde. Sie offenbaren sich, sie lassen mich wissen, wann sie traurig sind, wann wohl auf und in wie fern übergeschnappt. Das sagen sie nicht in aller Plattheit und so direkt, sie teilen es aus. Es ist diese massive Anwesenheit, die Konkretheit ihres Daseins. Und, nein, ich spinne nicht. Mal sehen, wann die ersten dieser Menschen mir beim Umzug helfen. Das ist nicht mehr fern und dann sind sie die aus dem Internet und dann sind sie nicht wertvoller geworden, nur analog. Vorher las ich ihre Blögge. Ich hatte Böcke. Zum Beispiel diesen hier von Katja Klein. Sie ist auf der anderen Seite @riot36 und wenn ich mir ihren Blog ankukke, dann ist das da näher dran an, als alles Geschwafel und wie man sein will. Ohne Worte quasi, nur mit Bildern. Doch davon konnten Sie sich ja nun selbst überzeugen. Das ist starren ins Internet. Ich kann gut auf die Erzeugnisse aus totem Papier von den Konsorten Spiegel, Zeit, taz, Welt, SZ und Spex verzichten. Man müsste sie nicht auf Papier produzieren um jeden Preis. Die Zeiten sind vorbei. Es ist mir gut im Internet. Nein, es reicht mir nicht, es ist besser als auf Papier. Haptik hin oder her. Ich starre so gern ins Internet und wenn ich dazu ein Lied von James Morrison hören will (und das will ich höchstselten), dann kauf ich mir das bei iTunes und dann hör ich es. Und jetzt könnte ich an dieser Stelle 1.000 Sachen aufzählen und erklärbärig werden, als hätten nicht schon 1.000 andere das an 1.000 Stellen gemacht, aber ich habe mich gut im Griff. Reflektionsvermögen ist noch verhanden und nimmt deutlich zu. Das kommt vom Starren in mein Macbook Pro 2,93 GHz Intel Core 2 Duo-Prozessor, mit 6 MB gemeinsam genutztem L2 Cache, 1066 MHz Frontside-Bus, 4 GB (zwei 2 GB SO-DIMMs) mit 1066 MHz DDR3-SDRAM, zwei SO-DIMM-Steckplätze erweiterbar auf bis zu 8 GB und einem 17 Zoll Monitor der irgendwie glänzt. Es ist 5:37 Uhr und die Finnin starrt in ein ähnliches Gerät. Sie verändert die Tonwerte eines von ihr mit dem Mobiltelefon aufgenommenen Bildes von einem Osterstrauß, das sie in Ihrem Strickblog posten wird. Ich werde mir gleich via Google-Earth eine Wiese aussuchen. Dort werden wir uns dann so gegen 12:05 Uhr lümmeln und in mitten von Fuchsbandwurm und Stechmücken ein Leben in barer Analogie führen. Ohne in den Computer zu starren, aber vielleicht mit einem Blick ins iPhone. Dann wird das voll ocheeso gewesen sein, dann wird das ein „schöner Tag“ gewesen sein und wären wir zuhause sitzen geblieben und hätten in unsere Computer gestarrt, hätten wir diese Auszeichnung diesem Tag sicher nicht verliehen, aber wir werden froh sein, wieder in unsere Computer starren zu können ohne lästiges Getier und gleisende Sonne. So wird das sein und ich komm da nicht hin mein Leben blöd zu finden, kann mir mal jemand helfen?

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Baby, es gibt re:is

Da willl ich mal versuchen meine Gedanken zum Event zu sammeln. Also re:publica, das ist die Social-Media-Konferenz in Berlin, die vom 1.-3. April 2009 zum dritten Mal stattfand und von der ich vor einem Jahr bei Twitter laß und mir irgendwie blöd vorkam, dass ich nicht dabei war. Ein Gefühl, was in mir ausgerottet zu sein schien. Dieses „dabei sein müssen“ muss ich nicht mehr. Aber da dachte ich, diesmal fahre ich mal hin. Und so packte ich das Kaschperle und die Finnin in meine Westernarzttasche und brach auf nach Berlin. Der Frühling und eine Grippe waren ausgebrochen und so gaben sich Glückseligkeit und Fieberwahnträume die Klinke in die Hand. Ich aß pharmazeutische Erzeugnisse und musste mir 851mal die Nase putzen, 512mal husten, hatte insgesamt 11 Stunden Kopfschmerzen und meine Stimme klang wie ein rostiges Scheunentor. Dafür hatten wir aber eine schöne Wohnung in akuter Hörweite der Zionskirche.

Und die re:publica? Die ging so: Immer wenn ich Johnny Häusler sehe, empfinde große Freude, denn er ist ein prima Entertainer und scheint ein guter Mensch zu sein, dessen schöne Ironie mit sich selbst und der versagenden Technik ein prima Bimmelbähnchen durch mein Zuschauergemüt fährt. Wir saßen in diesem Raumschiff Friedrichstadtpalast. Ganz hinten irgendwie links, je nachdem. Erwartungsgemäß musste ich mich in die Sesselchen quetschen, aber das wusste ich ja bereits, als ich diese Riesenpizza meine Lebens aß. Einige aus Twitter bekannte Menschlichkeiten traten an mir vorüber, ich wollte winken, doch ich tat es nicht, denn ich war zu diesem Zeitpunkt schon 42 Jahre alt.
Endlich saßen fast alle, da betrat eine gewisse Petra Müller die Bühne. Leider konnte ich nur erahnen, was sie mir sagen wollte, was ich aber nur sage, damit man mir keine Ignoranz zu Menschen vorwirft, denn ich konnte es noch nicht mal erahnen. Darauf folgte wieder Johnny Häusler und dann John Kelly. Da waren alle begeistert, ich natürlich nicht, denn was scheren mich die Blögge im Ausland, wenn ich noch nicht mal weiss, was mir die Blogger im Inland sagen wollen. John Kelly war aber okay. Inhaltlich… ach lecken Sie mich doch am Arsch.

Und so ging das weiter. Der größter Blogger aller Zeiten, flötzte sich rüpelig in seinem Sessel und blökte mehrfach durch den Saal, was ihm alles „auf den Sack“ geht, andere Superblogger hatten auch was zu meckern, aber letztlich gings jedem, glaube ich, nur um sich selbst. Und sicher ist das auch das ganz große Ding. Denn im Internet, das ja für alle gemacht ist und ein basisdemokratisches Werkzeug sein könnte, vielleicht auch ist, da ist die Freiheit, die man sonst nie hat, so zu sein, wie man will. Mehr als alles andere. Bewertungsmaschinen wie Technorati oder diverse Charts haben aus dieser Idee einen Wettbewerb gemacht, der dieser Sache nicht gut tut und schließlich gings ums Geld. Das ist allerdings der Weg, den alles Zeitliche segnet. Durch die Masse an Teilnehmern, die relativ frei agieren kann, ist eine Steuerung kaum möglich. Deshalb, und da waren wir alle einer Meinung, ist es die Tat, die zählt. Einfach machen, das jeweilige regelt sich von selbst. So ist das Internet und so funktionieren die sozialen Netzwerke. Es entscheidet kein Führer oder eine ausgeklügelte Technik, es entscheidet die Masse oder das Fernbleiben jener. Die zackig runtergerasselten Dos and Donts des Gerrit van Aaken, was man beim Blog- oder Webdesign tun oder lieber lassen sollte, waren mir ein Rätsel. What shalls?! Man sollte den Menschen die Möglichkeit lassen, ihre Erfahrungen zu machen.

Bei Christiane Link vom Blog Behindertenparkplatz ging es um digitale Indentität und was Facebook mit französischer Philosophie verbindet. Da wird schnell klar, dass Gehirn einschalten, soweit vorhanden, immer noch von Vorteil ist. Das ist so in der Welt da draussen und das ist natürlich auch bei allem Handeln und Darstellen von Dingen und sich selbst im Internet. Dieser Umstand wird oft mit großem Erstaunen als Mahnung formuliert. Menschen, die freiweilig bei wer-kennt-wen.de Bilder posten, auf denen sie in ihrem eigenen Erbrochenen das Ende der Party und der Menschwürde verpasst haben, sind bei all diesen Diskussionen ohnehin nie anwesend. Also mahlen die Mühlen nur ihr eigenes Korn. Und, dass man die Kirche im Dorf lassen sollte, wenn es darum geht, was der Arbeitgeber alles so im Internet lesen könnte. Bei allem Spaß und diversen abstrusen Äußerungen, fällt mir nichts ein, was ich je selbst ins Internet hineingeschrieben habe, das nicht aushaltbar ist und wer mich so nicht will, der soll doch bitte zu dem Typ da drüben gehen und dem das Ohr abkauen. Was das jetzt alles mit der französischen Philosophie zu tun hat, habe ich vergessen.

Und dann habe ich auch schon nichts mehr zu erzählen. Da muss man dabei gewesen sein. Der Rest ist stille Post. Und ich war ja auch noch krank und wir hatten Pflichten. Wenn ich heute, zwei Tage später darüber nachdenke, was geblieben ist, dann ist das in erster Linie die Sonne, die so zauberhaft am Firmament funkelnde und es ist der staubige Parkplatz, der in hervorragender Entfernung zum Veranstaltungsort das Zuhause unseres dezenten Fahrzeuges war. Und wieder die Sonne. Es war plötzlich Frühling. Da waren alle gut gelaunt. Und so kaufte sich jeder ein Poken und pokte wild durch die Gegend. Eine nette Idee, die natürlich, da wären wir nicht in Deutschland, gleich auch wieder vermiesepetert wurde.
Doch ich möchte kein Klagelied singen. Mir ist die Freundlichkeit der Teilnehmer in Erinnerung geblieben, der gute Geist der Häuslers, die Luft der Kalkscheune, das sitzen auf der Treppe vor dem Friedrichspalastes, dass Nils Bokelberg, man muss es leider sagen, ein guter Entertainer ist, dass Sascha Lobo obwohl er erfolgreich ist (viele können es gar nicht glauben), ein angenehmer unaufdringlicher Zeitgenosse ist, dass die taz einen besseren Kaffee kocht, als die Kaffeeköche des Friedrichstadtpalastes, dass @mspro unwirklich weiche Hände hat, dass die Menschen unser Magazin ganz schön uncool fanden, dass @PickiHH besser englisch spricht als ich, dass ich bisher noch nie einen Twitter-Follower traf, der letztlich dann doch unagenehm war, dass @Katti winzig klein ist, aber sehr freundlich, dass ich mich auf Berlin freue wie ein @HappySchnitzel und vor allem, dass solche Veranstaltungen in erster Linie dazu dienen Menschen zu treffen, die man im Internet kennengelernt hat um sich davon zu überzeugen, dass der echte, analoge Kontakt noch lange weiterleben muss, weil sonst alles nichts ist.

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re:tour

Das andere Schnellrestaurant macht auch ganz okayenen Kaffee. Wir befinden uns auf der A14, @kcpr schläft, @katti senkt den Kopf, die Finnin hat ihr Werkzeug entzwei gebrochen und ich tu so als sei mir langweilig.