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Lesung überfallen, alles knust

Kinder, mir ist was aufgefallen, am Samstag den 6. Februar 2010. Ich mag Menschen in der Masse nicht und kann auch nichts mit ihnen anfangen. Ich nehme Sie als organische Masse gar nicht wahr und kann mich hinterher auch nicht mehr an nichts anderes erinnern, als an so eine Art Ziegelstein, der rumliegt und wenn man wütend dagegen tritt, bricht man sich die Zehen. Und das kam so:
Wir hatten eine Lesung geplant, der Herr Jan-Uwe Fitz und ich. Zu Marketingzwecken und weil wir auch mal zwei große Marketingspackos (Zwinker) sein wollten, rührten wir die Werbetrommeln in den Netzwerken Twitter und Facebook. Wenn man das macht, verkauft man seine Seele an den Teufel, denn dann schafft man es zwar, dass Unmengen von aufgegeilten People die Veranstaltung frequentieren, man hat aber unweigerlich ein Monster geschaffen: ein Twittertreffen.
Ein Twittertreffen ist sowas wie der Film „Zombies im Kaufhaus“, den man unter gar keinen Umständen „Zombis im Kaufhaus“ nennen darf, weil „Zombies im Kaufhaus“ nämlich in Wahrheit „Dawn Of The Dead“ heißt. Die Story ist aber „Zombies im Kaufhaus“. Schauen Sie sich diesen Film an, dann wissen Sie, was ich meine.
So war es dann auch. Ich hatte meine Chef-eines-Mafia-Bowlingteams-Position eingenommen und mir rechtzeitig diverse Stø in mich hineingegossen, so dass zwischen mir und den Gästen noch etwas Watte gepackt war. So war es zu ertragen. Ich konnte nicht richtig verstehen, was die Menschen zu mir sagten, aber es schien ocheeso zu sein.
Die scheinbare Realität sind minderjährige Comiczeichner in Ikea-Kinderzimmern und eine Lesung in einem Kühlhaus, aus dem nur wenige Minuten zuvor die Schweinehälften durch lesende Blogger und eine lesende Kunstwerk-Exilantin ersetzt wurden. Ich habe unterschiedliche Auffassungen von der Güte und der Aushaltbarkeit der Temperatur dieses Ereignisses vernommen. Natürlich subtil, so dass ich erst meinen inneren Profiler bemühen musste, um herauszufinden, also auch für mich, ob die Veranstaltung ein Erfolg war oder nicht.
Ich kann es schlichtweg nicht sagen oder kenne es nur vom Hören/Sagen, aber das Ereignis scheint gut angekommen zu sein. Menschen mit Einfühlungsvermögen berichteten mir von ca. 200 Menschen mit Schnapsgläsern in der Hand, die in Nischen herumlagen, um die Brüste und Unterleibsderivate ihrer Geschlechtsantigonen zu befummeln. Gut so! Derweil saß ich eingekesselt von farbenfroh begleiteten Jungsspüntinnen und rauchte Kette. Der Darmwind spielte einige Takte Tanzmusik zu mir herüber, es war fahl, neblig, laut und voller Liebe. Das konnte man spüren, wenn man, so wie ich, über dieses „Gefühle“ verfügt. Ich saß im Inneren des fliegenden Holländers und war Teil eines Twittertreffens. Es hätte genausogut ein Facebooktreffen sein können, da aber die meisten der Protagonisten ihr Geld als Wortspieler und Beziehungsstresssimulanten auf der Microblogging Plattform Twitter verdienten und Facebook nur zum Austausch von Körperflüssigkeiten benutzen, muss man das Ereignis dem Genre Twittertreffen zuordnen. Im Vorfeld ahnte ich schon, dass es voll werden würde. Es wurde dann auch voll. Junge Damen und verzweifelte Herren aus ganz Deutschland fanden sich ein und ich war froh, denn das nennt man Erfolg. Ich schreibe das gerne auf, auch wenn an dieser Stelle der Leser sicher längst Namen erhofft hätte. Klatsch. Ich bin ja der Michael Graeter von Twitter? Ich könnte es sein, ich habe viel gesehen in den letzten 2 Jahren. Ein Mensch muss das auch verkraften (HEULKRAMPF). Ich droppe mal Namen. Also @GelbeLibelle habe ich gesehen. Die gelbe Libelle, ich habe vergessen oder nie erfahren warum sie so heißt, muss dringend ihr Avatar mit der Realität abgleichen. Das meine ich jetzt voll positiv und mit gedingstem Blick auf die Realität. Das Frollein @Judetta ebenso, bitte die Kapuze abnehmen. Tja, wenn ich nur wüsste… Ich glaube alle waren irgendwie in einander verliebt. Meine Echtlebenkumpels bekamen von all dem derweil nichts mit und waren vertieft in Filmdiskussionen. Sie hatten es gut, da wo sie waren.
Darüberhinaus ist es seltsam mit mir und Zusammenkünften dieser Art. Ich finde es schön, durch eine Wand aus Misantropengelantine dem Treiben zu zuschauen, möchte aber selbst nicht Teil einer Jugendbewegung sein. Solche Zusammenkünfte sind nicht schlecht, sie sind ein wichtiger Bestandteil einer bestimmten Sorte Mensch, damit er mal rauskommt aus diesem Berlin und diesen unaufgeräumten Zimmern. Und das Allerbeste ist ja, man kann prima die restlichen, zu Hause gebliebenen Menschen mit Hashtaggierungen vergrämen und bis aufs Blut provozieren. Alleine das macht mir schon große Freude, wenn ich den Wutschaum und die Bekundungen derer lese, die mit einer fast pathologischen Vehemenz darauf hinweisen, wie froh sie sind, nicht dem Ereignis beiwohnen zu müssen. Ach, dieses Internet und seine Freaks und Freakinnen, köstlich! Dabei ist es für Menschen, die Menschen in ihrer massig, verschwimmender Individualität mögen, doch eine dufte Sache mit viel Potential. Ich möchte unbedingt Ausrichter der ersten Twitterhochzeit sein. Zudem möchte ich mir die Übertragungsrechte der ersten Twittergeburt sichern. Leider war ich schon bei der ersten Twitternotwasserung im Hudson nicht zugegen. Das hat mich gewurmt.
Wissen Sie, gestern abend habe ich das letzte Stück des hervorragenden Kuchens der bezaubernden @n303n gierig in mich hineingeschlungen. Das war nicht mal grad eben irgendein Schokoladenkuchen, nein, das war ein Kunstwerk mit puderzuckeriger Liebe erzeugt, und ein liebenswerter Mensch hat die sich darauf befindenden Kerzenbuchstaben so vertauscht, dass ich annehmen musste, ich sei erst 34 geworden. Ist das nicht schön?! Wie kann einem sonst so viel Liebe zuteil werden? Nirgendwo wird einem das sonst geboten. Deswegen macht man überhaupt sowas. Dass dabei mal ein, zwei Blogger im Keller erfrieren, meine Güte, wir sind hier nicht bei Farmville.

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10 Fragenpopagen

Drüben bei MC Winkel wurden 10 brisante Fragen gestellt und die will ich hier natürlich gerne beantworten.

 

Band: Invisibl Skratch Piklz

MusicVideo: Coldplay / Strawberry Swing
Movie: Lamas mit Hüten
Book: Stijlroyal 13 / Japan Edition
Designer/Label: Scherer & Gonzalez
Festival: #duweisstschon03
TV-Serie: Lost
Person: Kirsten M. Haas
City: Berlin
Land: Europa alles
Moment: Gründung von Stijlroyal Design & Magazin

 

 

Strawberry Swing from Coldplay Gramedia on Vimeo.

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Das Erste seiner Abart

Ein innerer Zwang mich immer ein bißchen auch zum Affen zu machen, zwingt mich dieses Foto von der wirklich allerersten Ausgabe des Stijlroyal Heimatmagazins aus dem Jahr 1984, ins Internet zu stellen. Na gut, es war 1994… oh ich hab mich versprochen, ich meinte 2004. Ich war auch damals schon alt und brauchte… ja gut, Geld brauchte ich auch damals keins. Ach lassen Sie mich doch in Ruhe. Gehen Sie weg!

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Authentic Travel Corporate Design und Webdesign

Das Reisebüro Authentic Travel in Wiesbaden ist immer auf der Suche nach besonderen Reisen für seine Kunden. So kann man dort komplette Hochzeitsreisen ebenso buchen, wie spezielle Events vom Fallschirmspringen bis zum Kochkurs in der Toscana. Je nach Angebot und Saison. Der Inhaber kümmert sich stets mit Hingabe um seine reiselustige Kundschaft.

 

Wir haben dem Unternehmen ein schönes Corporate Design verpasst und dann einen Webauftritt mit dem Content Management System Dynamo Royal. Außerdem Schilder, Banner, Aufsteller, Postkarten, Flyer und Reise-Gutscheine in Bronze, Silber und Gold, die lustig in der Sonne funkeln.

 

 

www.authentic-travel.de