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eine samba-factory namens sed.four

vor einigen jahren, ich wohnte in einer miniwinzwohnung in berlin-kreuzberg
und alles was ich hatte, war ein kabelanschluss. deshalb schaute ich mir zusammen
mit der großartigen nina altschiller und dem heiratsschwindler und selfmademillionär
alexander s. eine sendung über das montreux jazz festival an. dort waren
zum beispiel die merkwürdigen versuche von miles davis zu sehen, wie
er mit seinen neu aus japan mitgebrachten synthesizern eine session oder ein
konzert oder sonstwas aufführte. bei allem respekt vor dem mann und auch
im hinblick, dass meine plattensammlung aus einer million miles davis platten
besteht und ich auch weiss warum und so weiter und so fort aber: schuster
bleib bei deinen leisten. aber worauf ich hinaus will ist ja folgende begebenheit,
die man eigentlich kaum beschreiben kann (ich höre helm helmo auch wieder
sagen: da musste dabei gewesen sein!). jedenfalls wurde da ein nina simone
konzert übertragen. sie saß am flügel. doktor nina simone.
mit aller würde und dem was sie so ausmacht und sie spielte einige songs
und sang und was weiss ich. dann aber während des konzerts stand ein
mann auf und wollte das konzert verlassen. sie bemerkte das. hörte auf
zu spielen und sagte… sie schrie nicht, sie brüllte nicht, sie rief
noch nicht mal… sie sagte dem mann, dass sie erst mit dem konzert fortfahren
wird, wenn er sich wieder an seinem platz gesetzt hat. da war alles klar.
das war dann halt so. respekt! haben wir gebrüllt, denn wir würmer
mussten ja brüllen. nina simone musste das nie.

nina simone „the other woman“
merry clayton „gimme shelter“

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