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ausgeliefert

ich denke, ja ich hoffe ja immer: nürtingen. aber es ist uhingen. auf gedeih und verderb. wir erinnern uns ja noch an zeiten, da kamen die ceos (hihihi) von teejaypeekay zu uns ins sedanland und sahen dabei aus wie jules und vincent aus dem film pulp fiction, nachdem sie die gehirnreste eines ihrer zahlreichen opfers von den sitzen eines kraftfahrzeuges gekratzt hatten. damals konnte man dort in uhingen noch anrufen. t-jay von teejaypeekay hatte noch zeit und lullte mich mit seiner sangvollen, sanften, erfolgsorientierten stimme ein, hatte immer ein offenes ohr für die sorgen und nöte von uns verratzten spackos und präsentierte gerne und oft sein hervorragendes geschick im umgang mit innerdeutschen dialekten. auch r.k. spricht noch oft von dem tag als er seinen verschollen geglaubten halbbruder p-kay von teejaypeekay erstmals nach 45 jahren in die arme schliessen konnte. die beiden extrembergsteiger, hobbytänzer und spaßgesellschafter wussten sofort, dass sie von nun nie mehr von einander lassen würden. es war bruderliebe, wie sie nicht bruderliebender hätte sein können.
wenn wir fragen zu einem projekt hatten, dann konnten wir sie jederzeit anrufen, die chefs von teejaypeekay, sie erklärten uns die welt und wir lernten zu sprechen und aufrecht zu gehen. dafür sind wir ihnen noch heute dankbar.
inzwischen ist alles anders. die zwei sind kaum noch anzutreffen. t-jay ist nur noch ein shadow seiner selbst. tiefe in den höhlen liegende augen, grau und stumpf blicken mich streng und müde an. selten noch spricht er mit uns und wenn, dann formuliert er nur noch seltsam murmelnde sentenzen, derren bedeutung wir längst nur noch erahnen können. mit fadenscheinigen ausreden (er ist in einer besprechung) versucht eine gruppe entseelter nebenmänner und -frauen den inzwischen fast bis zum skelett abgemagerten r.k. und mich in die ungeheuerlichkeit zu treiben. ein gewisser i-jay tut sich hierbei besonders hervor. unter dem deckname nikolaus erschleicht er sich das vertrauen von ahnungslosen um sie dann mit einer reihe kasuistischer elektronisch generierter briefe an den rande der verzweiflung zu treiben. ich habe als kind keine folge der erfolgsserie „nepper, schlepper, bauernfänger“ von und mit dem großen eduard zimmermann verpasst und dachte ich sei gegen die unheiligkeiten der welt gefeit, doch ich habe mich geirrt. längst sind wir finanziell und seelisch von teejaypeekay und ihren schergen abhängig. mit zittrigen händen, einem aufgedunsenen leib und grauem haupthaar sitze ich tag und nacht vor dem briefkasten und warte auf freudlose direktiven, die ich dann mühsam und unter schmerzen in die bejammernswerte tat umsetzen muss. r.k. hat inwzischen sein heil in der selbstentleibung gesucht und sich von einem tsunami wegschwemmen lassen. bis zu diesem augenblick dachte ich, es gäbe weder gott noch hölle. jetzt weiß und fühle ich, dass es beides gibt, und ich bin dem verderben ausgeliefert durch das gerechte urteil des allmächtigen.

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