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le freak

gerade in ländlichen, provinziellen gebieten wird das wort freak ja gerne noch benutzt. was bei uns urbanen checkern ja längst der vergangenheit angehört, ist hinter dem hinterwald tres chic und wird zu hintansetzungzwecken und aus lauter bosheit gerne mal verwendet. wenn einem also gar nichts mehr einfällt. wenn wirklich gar nichts mehr geht, wenn also noch nicht einmal mehr eine bildzeitung zwischen busfahrer und fahrgast passt, dann kommt das vollkommen überflüssige und oute wort friek zum einsatz. dann ist es wieder so weit. als wäre all die jahre nichts passiert. als wäre die mauer in den köpfen noch nicht gefallen. doch was ist geschehen? ich ein freak. wenn ich’s recht überlege… liegts an meiner samtenen haut? am herrschaftlichen auftreten? ich bin ein alter mann. ich bewohne eine wohnung mit garten im herrlichen westend und nenne das sedanland mein eigen. in jenem sedanland… jaaa da sitzen freaks. das kann man schon sagen: frau lorenz zum beispiel oder die aufmüpfige jana zett, ganz zu schweigen von r.k. über den hat man ja schon comics geschrieben, wie er mit seinen kumpels im vw-bus durch kalifornien fährt und dabei seltsame grunzlaute von sich gibt. aber ich?! nee. kann mich nicht erinnern. ich bin ganz normal. ich geh‘ doch in der masse völlig unter. ich bin gewissermaßen unsichtbar. eine graue maus. null acht fuffzehn. otto normalverbraucher. ein elvis presley des unterstatements. völlig unbekannt hier in der stadt der güldenen kirchendächern. stets im asphaltfarbenen gehrock gekleidet und unauffällig geschminkt, kann ich unbemerkt im peek & cloppenburg kinderjeans und nickipullover anprobieren, ohne dass auch nur irgendeine oberbekleidungsfachfrau auf mich aufmerksam würde. da kukkt keiner hin. das nimmt überhaupt niemand wahr. auch meinem beruf, dem der wurstfachverkäuferin, gehe ich unprätentiös nach. als kassenwart des kalbsleberwurstclubs vertraut man mir unsummen an und bei den thälmannpionieren hatte ich als kind eine menge freude, wenn mich der ortsgruppenleiter in einen eiskalten bergbach geschmissen hat. ich gehe selten weg und wenn dann auch nur zum briefkasten. wussten sie eigentlich, dass die ente alfred judokos kwak nach alfred biolek benannt wurde, weil er im gemeinsamen türkeiurlaub mit hermann van veen immer so eigenartig am strand rumgewatschelt ist? denken sie da mal drüber nach frau schulze. schnell geht man in die analen ein und hinterher wird geheult. das muss doch nicht sein. jetzt habe ich lust auf ein freakadellenbrötchen mit sempf.

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die bullen

noch schlimmer als ein sieg des fc bayern münchens, wäre eine niederlage gegen den in aller tradition gewachsenen russischen fußballclub fc chelsea am heutigen abend. denn wenn es jemand gibt, dem ich gerne mal mit ca. 125m anlauf in den eigens dafür vorgesehenen hintern treten möchte, ist es josé mourinho dem trainer des in aller tradition gewachsenen russischen fußballclubs fc chelsea. prinzipiell finde ich eine gewisse überheblickeit ja ganz schick. wenn man’s drauf hat… wenn man es wirklich drauf hat, dann ist dieser ganze understatementshit geradezu unerträglich, aber josé mourinho ist… ach das kann ich hier doch alles gar nicht sagen, da schimpfen die moralisten ja wieder. mourinho macht zwar extrem den glatten und inszeniert lässigkeit, aber, und da bin ich mir ganz sicher, er ist bestimmt ein hosenscheißer und muttersöhnchen vor und hinter dem herrn. nicht etwa ein sensibler mann, der ein gutes verhältnis zu frau und mutter hat, nein ein kleiner feiger rockzipfelkraller, einer der petzt. der als kind verschlagen und hinterhältig war und ständig geheult hat. er sieht genauso aus, wenn er mit seinen knopfaugen das unschuldslamm mimt. nee, geht gar nicht. noch weniger als uli hoeneß. sogar schlimmer als hartz 4… gibt’s eigentlich auch hartz 1-3 und was ist mit hartz 5? was soll eigentlich erst los sein in der republik, wenn erstmal hartz 5 in kraft tritt? das möchte ich nicht mehr erleben. dann möchte ich längst zusammen mit r.k., der finnin und noch 12, 13 anderen motherfuckern, auf einer insel nahe der molukken, mit dem 17″ apple powerbook auf dem schoß, in einer aus kolibrifedern geflochtenen hängematte liegen und kontaktboxen in ein von eric bee entwickeltes contentmanagementsystem einpflegen.

p.s.: gerade ereilt mich die nachricht von frau schulze aus uhingen (provinz), ich sei ein freak. ich muss doch sehr bitten. meine seele ist aus zartem blütenstaub, mein verstand ist wie wüstensand, mein geist geradezu gespenstisch. es ist eine ungeheuerlichkeit zu behaupten ich sei ein… grummel…

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camilla parker bowles

auf mehrfachen wunsch eines einzelnen und weil man mir nachsagt, ich führe tendenziell ein bildzeitungsesques dasein in diesem… äh…ding, möchte ich heute über eine frau berichten, die bei uns im hause fast jeden tag eine mehr oder minder große rolle spielt. eine frau die den besten apfelkuchen von ganz essex backt. eine die ihr leben lang in säureminen in verschiedenen säureminengebieten englands, wales und schottlands gearbeitet und 1979 dafür den friedensnobelpreis bekommen hat: camilla parker bowles. das ganze leben dieses hinterhältigen biestes ist genau so ärgerlich wie der sieg des vfb stuttgarts gegen schalke 04 am wochenende und weswegen ich mich scheue meinen geschätzten kollegen i-jay von teejaypeekay anzurufen, weil ich sonst wieder einen wutanfall bekomme. dieser sieg wurde bestimmt mit uli hoeneß abgesprochen. unsummen sind geflossen. daher auch der unermessliche reichtum, der in dieser spitzenregion angesiedelten. wenn der fc bayern münchen ein weiteres mal deutscher meister wird, lege ich mein mandat nieder.
ich schäume vor wut. das kann man daran sehen, dass sich meine gesichtfarbe von glockentoastumbra ins seelachsersatzrot gewandelt hat. zudem läuft mir eine grüne gallertartige flüssigkeit aus dem rachen. das macht aber nichts. das ist normal. ich bin eben ein ganz normales mädchen reifen alters. machmal habe ich einen schwipps, dann wiederrum neige ich zu trübsinn und freudlosigkeit oder ich gehe in die stadt und kaufe, kaufe, kaufe. das nennt man kaufsucht und ich bin auch schon in behandlung. es zieht sich hin. mein konto ist ausgelaugt, mein bankdirektor kennt mich schon mit dem vornamen. er hebt stets mahnend den finger, während er sich mit der anderen hand am vielen geld festhält, welches er durch zins und zinseszins verdient. er hat es gut. seine familie ist gesund, seine frau hat einen liebhaber und sein ältester ist neulich mit einem heißluftballon in die türkei geflohen. ein passables dasein. ich kann nicht klagen. mir geht’s gut. die sonne scheint. mein vorbild heißt sabine christiansen und ich sehe auch so aus.
dies zum thema camilla parker bowles.

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ich habe gelogen

ich bin dem druck nicht gewachsen. die ganze nacht lag ich wach. ich kann mit der lüge nicht leben. gestern noch habe ich behauptet, dass unsere freunde von teejaypeekay ruchlose gauner sind. doch das ist nicht die wahrheit. nichts davon stimmt. das gegenteil ist der fall. wir können froh sein, und sind es auch, dass sich die damen und herren unserer armen seelen annehmen. nicht nur, dass wir uns durch die tägliche lieferung von kartoffelpuffer und honigschnaps, von zwei bleichen und dürren gespenstern, in zwei kraftstrotzende spünde verwandelt haben, nein, wir schwelgen seither auch in unermesslichem reichtum. endlich konnte ich mir einen pinkfarbenen porsche carrera mit fliederfarbenem heckflügel kaufen. mein beinkleid besteht aus kostbarer elsässer leberpastete. ich trage einen hut aus straußenaugenlidleder und besitze die original ambossammlung von august dem starken. r.k. wohnt in einem schloss erbaut aus moldawischem kaviar und ist im besitz sämtlicher weltwunder der antike (die pyramiden von gregor gysi, die hängenden brüste der semiramis, das von alzheimer zerfressene gehirn des zeus, ein kaufhaus in ephesos, das mausoleum von robert lemke, mehrere fässer geharzten weines aus rhodos im regen, der leuchtturm von rügen und die brücke von arnheim). auch seine freundschaft mit uli hoeneß wurde vom fanatischen fan und besitzer des fc bayern münchen t-jay höchstpersönlich vermittelt. der gestern noch als als roboterhafter ausbeuter und verfasser von seelenlosen episteln diffarmierte i-jay von teejaypeekay ist in wirklichkeit ein fürsorglicher und väterlicher freund, der mich vor dem unbill der welt schützt und mit liebevoll formulierten mitteilungen bedenkt.
der grund für meine arglistige irreführung lag viel mehr im neid begründet. denn während wir hier in einem völlig unbekannten, erbärmlichen und sinnlosen bundesland unser heil in einer phanntasiewelt suchen müssen, leben unsere freunde dort unten in baden-württemberg in saus und braus. jeder von ihnen nennt mehrere ritterburgen sein eigen, deren mauern aus purem silizium gefertigt sind. auch pfannen und töpfe bestehen in weiten teilen aus silizium. die einwohner des idyllischen bundeslandes zählen seit den tagen des ehemaligen innenministers und späteren landesvaters lothar späth, zu den lässigsten hunden in der ganzen republik. man sagt sie könnten alles außer hochdeutsch. das unterscheidet sie deutlich von uns, die wir nichts können, noch nicht mal hochdeutsch. es ist nicht leicht, das zu akzeptieren.
auf dem bild unten kann man die belegschaft des royalkomm.designbüros bei der mittagspause in einem westernsalon, inmitten der mexikanischen wüste sehen. von rechts: die aufmüpfige jana zett, die als konrad lorenz verkleidete angehende designpäpstin ludmila el orenzo, der datenbank programmierer und stijlroyalist hosea che berthold, sowie r.k. und mich in typisch hessischer landestracht. gerade erfreuen wir uns an unserem sonderbaren leben und dass wir ein geistiges und emotionales zuhause in der obhut unserer lieben freunde von teejaypeekay (www.tjpk.de) und ihrer zauberhaften mitarbeiter gefunden haben. halleluja.

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ausgeliefert

ich denke, ja ich hoffe ja immer: nürtingen. aber es ist uhingen. auf gedeih und verderb. wir erinnern uns ja noch an zeiten, da kamen die ceos (hihihi) von teejaypeekay zu uns ins sedanland und sahen dabei aus wie jules und vincent aus dem film pulp fiction, nachdem sie die gehirnreste eines ihrer zahlreichen opfers von den sitzen eines kraftfahrzeuges gekratzt hatten. damals konnte man dort in uhingen noch anrufen. t-jay von teejaypeekay hatte noch zeit und lullte mich mit seiner sangvollen, sanften, erfolgsorientierten stimme ein, hatte immer ein offenes ohr für die sorgen und nöte von uns verratzten spackos und präsentierte gerne und oft sein hervorragendes geschick im umgang mit innerdeutschen dialekten. auch r.k. spricht noch oft von dem tag als er seinen verschollen geglaubten halbbruder p-kay von teejaypeekay erstmals nach 45 jahren in die arme schliessen konnte. die beiden extrembergsteiger, hobbytänzer und spaßgesellschafter wussten sofort, dass sie von nun nie mehr von einander lassen würden. es war bruderliebe, wie sie nicht bruderliebender hätte sein können.
wenn wir fragen zu einem projekt hatten, dann konnten wir sie jederzeit anrufen, die chefs von teejaypeekay, sie erklärten uns die welt und wir lernten zu sprechen und aufrecht zu gehen. dafür sind wir ihnen noch heute dankbar.
inzwischen ist alles anders. die zwei sind kaum noch anzutreffen. t-jay ist nur noch ein shadow seiner selbst. tiefe in den höhlen liegende augen, grau und stumpf blicken mich streng und müde an. selten noch spricht er mit uns und wenn, dann formuliert er nur noch seltsam murmelnde sentenzen, derren bedeutung wir längst nur noch erahnen können. mit fadenscheinigen ausreden (er ist in einer besprechung) versucht eine gruppe entseelter nebenmänner und -frauen den inzwischen fast bis zum skelett abgemagerten r.k. und mich in die ungeheuerlichkeit zu treiben. ein gewisser i-jay tut sich hierbei besonders hervor. unter dem deckname nikolaus erschleicht er sich das vertrauen von ahnungslosen um sie dann mit einer reihe kasuistischer elektronisch generierter briefe an den rande der verzweiflung zu treiben. ich habe als kind keine folge der erfolgsserie „nepper, schlepper, bauernfänger“ von und mit dem großen eduard zimmermann verpasst und dachte ich sei gegen die unheiligkeiten der welt gefeit, doch ich habe mich geirrt. längst sind wir finanziell und seelisch von teejaypeekay und ihren schergen abhängig. mit zittrigen händen, einem aufgedunsenen leib und grauem haupthaar sitze ich tag und nacht vor dem briefkasten und warte auf freudlose direktiven, die ich dann mühsam und unter schmerzen in die bejammernswerte tat umsetzen muss. r.k. hat inwzischen sein heil in der selbstentleibung gesucht und sich von einem tsunami wegschwemmen lassen. bis zu diesem augenblick dachte ich, es gäbe weder gott noch hölle. jetzt weiß und fühle ich, dass es beides gibt, und ich bin dem verderben ausgeliefert durch das gerechte urteil des allmächtigen.

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frühling in yorckshire

der morgen hat gebrochen. so singt es jedenfalls die katze stefan in einem ihrer songs. jetzt frage man mich bitte nicht "wer zum teufel ist die katze stefan?!" zurück auf pellworm. das bestellte inseltaxi ist pünktlich. da kann man von glück sprechen.
und: hurra! yorckshire wird immer schöner. draussen blüht die scharfsgarbe, die handwerker singen fröhliche lieder, es entstehen dabei eigenartige kratzgeräusche, die sonne scheint und alles ist eitel sonnenschein. ich bewohne ein außergewöhnlich schönes haus mit kupfernen abflussrohren und geschirrspülmaschine und parkettboden und bad und dusche und einem flur und einem schlafzimmer, dass nicht zu benutzen ist, da lauter krawall von knarrenden flügeltüren, schlagenden türen und hölzernen absätzen der mitbewohnerinnen ein leben in diesem raum unmöglich macht. man hält es nur im wachkoma aus oder als lebender leichnam. stoiker, echte buddhisten, betrunkene russen, tradionesbewusste japaner und gehörgeschädigte dürften auch keine probleme haben. ich jedoch schon, besonders seit ich es aufgegeben habe, jeden abend vor dem schlafen gehen eine flasche bauerndank zu trinken. das hat sich nicht bewährt.
aber mal was ganz anderes: was für ein grausames ritual ist es denn eigentlich, einem verstorbenen das herz rauszunehmen um es anschliessend mit der post in dessen heimatland zu schicken. habe ich da irgendwas nicht verstanden? ist mir da was entgangen? macht man das in polen so? wen könnte ich denn da mal fragen? es gibt einen, der sich in sachen katholizismus, religionswahn und spontanentzünndung bestens auskennt und zudem noch polnischer abstammung ist: bull bulla,. der weiss bestimmt bescheid. wer weiss, was der für herzen bei sich zu hause rumliegen hat. der ist experte in den verschiedensten sachbereichen. einige davon habe ich soeben angeführt, weitere folgen in den nächsten wochen. man darf gespannt sein.
darüber hinaus werde ich in den kommenden tagen pikante und bizarre details aus dem leben folgender menschen herausposaunen: r.k., jana zett, frau lorenz, kiki k., helm helmo, love lovner und grit böttcher.

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baut 2, 3, viele pontiacs

hey leserschaft. alles klar? alles im lack? alles fit im schritt? schon
mal drüber nach gedacht, dass sich manche namen im englischen besser
anhören als im deutschen? schon mal festgestellt, dass manche leute gar
nicht erst so aussehen, als würden sie jack, robby williams oder josé
heissen? zum bleistift josé drewermann. unvorstellbar. ebenso kann ich
mir nicht vorstellen, dass unsere mitarbeiter zum beispiel heidrun
zamojre heißen oder gisela lorenz oder gretchen… obwohl gretchen
schon. zumindest die eine, die kleinere. die könnte auch gretchen
heißen. oder könnte sich jemand vor stellen, dass r.k. mit vornamen
hyazinth heißt? ich schon. oder aber mein name sei corbinian, malte,
torben oder fabian. undenkbar. der lang- und ungezogene herr unten auf
dem bild heißt ja bekanntlich eugen und etwas anderes wäre kaum
vorstellbar. wenn er jünger wäre vielleicht corbinian, malte, torben
oder fabian. aber weil er frech war muss er eugen heißen, was extrem
cool wäre, wenn er in amerika lebte. man kann ja mal drüber nachdenken,
was das dann für die menschen in diesem land und in den nachbarländern
bedeuteten würde.

und.

schon wieder ist eine woche vergangen. eine woche in der es rund um die
uhr eine menge abenteuer zu erleben gab. jeder tag brachte neues und
unerträglich aufregendes. im fernsehen läuft auch nur tighter shit.
full kräss. was geht’n?! interessant zum beispiel ist, dass es leute
gibt, die „was geht’n?!“ sagen, obwohl sie doch längst wissen was geht.
erstaunlich. sie wollen verwirrung stiften. sie wollen mit unwissenheit
koketieren. sie wollen mit  geistiger abwesenheit glänzen. sie wollen,
sie wollen. sie wollen immer nur haben, haben, haben. doch muss ich die
ausführungen an dieser stelle leider abbrech

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timberland

der zweite von rechts, der mit dem kreuz, das bin ich. ich der ich mich nur von kräutern und äpfeln ernähre. ich armer tropf. schade, dass ich nicht dr. terror bin, dann gings mir gut. dann hätte ich erfolg auf der ganzen linie. aber so. als gefällter baum muss man sich in acht nehmen. in null komma nix steht das sägewerk vor der tür und will einen in bretter verwandeln. das kann ich nicht gebrauchen. zum schluss endet man als regalbrett und muss so sachen tragen wie diddelmäuse und bücher über zweckentfremdung. nicht mit mir. aua.
so. der papst und harald juhnke sind mit dem kanu über den großen fluss gefahren. ob sie ähnliche ziele haben? sie haben ja beide nicht immer alles richtig gemacht, waren aber durchaus sympathisch, weil sie sich selbst ähnlich waren. das zählt eine ganze menge. das ist mir gestern abend bei der helmut-kohl-dokumentation im ersten und dem gero von boehm interview auf 3sat auch wieder aufgefallen. der mann hat seine prinzipien. zwar ist er ein größenwahninniger spinner, aber dafür ein erdiger spinner. einer der noch bei sich zu hause wohnt. einer der seine eigenen wahrheiten definiert hat und sich strickt daran hält. ehrenwort goes weltherrschaft. und pikiert und abfällig war er zwischendurch (thema: ard) der helmut kohl der auch einer war, der ewig schien. aber als er zum schluss ganz kleinlaut versprochen hat, dass er auch jetzt nach dem tod seiner frau für sie da sein will, da war ich sogar ein wenig gerührt und hätte ihn gerne umarmt und gedrückt. jetzt, beim heute weltweit beginnenden hans-christian-andersen-jahr, das sind märchenerzähler doch tres chic. jetzt soll er doch nochmal erzählen wie es damals war 1989, als er der größte war.

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papa john paul 02

ich bin semi-ergriffen von den vielen "gläubigen", die sich in diesen stunden auf dem petersplatz in rom tummeln. semi-ergriffen deshalb, weil ich, der ich kein zyniker sein möchte, sensationsinteresse vermute. aber auch… ach man möcht sie alle drücken, weil sie gar nicht wissen was sie jetzt hoffen sollen. soll er jetzt sterben, dann wäre sein leiden beendet oder soll er leben, weil man ja unbedingt leben muss. das scheint um jeden preis das erste dokma der christlich motivierten zu sein, wie man in diesen tagen am unfassbaren umgang mit terri schiavo feststellen muss. eigentlich eine privatangelegenheit wird nun das sterben dieser menschen in den medien mit brennpunkten und sondersendungen bis zum exzess zelebriert. der höhepunkt heute morgen: der unsagbare cherno jobatey gewinnt die betroffensheitsweltmeisterschaft und laviert sich in zdf-hafter sachlicher dümmlichkeit durch eine hoffentlich-passierts-während-der-sendezeit-sendung zum thema sterbender johannes paul II. da gewinnen die gewaltphantasien oberhand und ich muss dringend umschalten. da lob ich mir peter klöppel von rtl. der nämlich hat es fertig gebracht, trotz einer nahezu an die perfektion heranreichenden betroffenheitsmine, sachliche und faire berichterstattung abzuliefern. gar nicht ertragen könnte ich in diesen stunden johannes baptist kerner, ulrich wickert und jürgen fliege. danke.

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ralf rattenschwanz

da, wo ich herkomme, aus den slums, da gab’s mal einen, den nannten sie
ralf rattenschwanz. der hieß natürlich nicht genau so, aber so ähnlich.
wie kann ich an dieser stelle nicht verraten, denn sonst schimpft er
mich noch aus und ich werde hernach von ihm verklopft. das muss nicht
sein. diese herr rattenschwanz fuhr stets mit einem fahrrädchen,
welchem die bereifung fehlte, durch die gegend. und da es dort wo ich
herkomme (slums) damals viele baustellen gab (bauboom der siebziger
jahre), da haben wir straßenkinder halt immer auf den baustellen in der
nachbarschaft (hood) gespielt. manchmal wurde jemand in einem erdloch
(earthhole) verschüttet, manchmal lief man durch frisch aufgeschütteten
beton oder man erwarb sich einen u-förmigen gegenstand aus eisen, der
ungefähr diese form hatte: ,–, naja so ungefähr. jeder musste so einen
gegenstand haben, wer keinen hatte war ein versager. um’s gleich vorweg
zu sagen, ich hatte einen. nicht dass da missverständisse aufkommen.

also, es waren unbeschwerte zeiten im schlamm (slum). bis man auf die
reifenspuren von ralf rattenschwanz aufmerksam wurde. sie waren
überall. zwei rillen verrieten das rad ohne bereifung. da wurde es
mucksmäuschen still und alle kratzen nervös mit den füßen auf den
boden. eigentlich hat er nie jemanden was getan, aber es ging eine
interessante messerstecherlegende um und so war man auf der hut.

um nicht auch in messerstechereien verwickelt zu werden und wenn wir
nicht auf baustellen spielten, dann spielten wir auf müllhalden. ich
erinnere mich, dass wir oft mit unseren klapprädchen zur müllhalde an
der mainzer straße gefahren sind, um uns dort im müll zu suhlen. das
war schön und weit und breit ward nimmmer ein ralf rattenschwanz
gesichtet. wir waren die kings of the müllhalde. und was wir alles
gefunden haben…