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1000 meisterwerke

eine aufgeheizte szene vermittelt dem zuschauer eine immediate spannung und zugleich fällt auf – obgleich im hintergrund – der grüne rasen.
davor ein älterer herr mit grauen schläfen, im hellblauen hemd mit unauffälliger krawatte. er wirkt angespannnt, scheint einzuwirken auf den sportler, der ihm scheinbar gegenüber steht. der mann oben links, mit geradezu seeligem gesichtsausdruck scheint die szene kaum zu kümmern. er gehört nicht dazu, sucht jedoch den kontakt zum aufgeschäumten pöbel. ganz vorne im bild links der erzengel gabriel in blauem gewand, scheinbar unbeteiligt, doch ist er im grunde einer der beiden säulen des bildes, von welcher die andere der junge mann im weissen kleid rechts unten zu sein scheint. zärtlich umspielt dieser den unterarm seines gegenparts. zusammen mit dem grünen rasen bilden sie den rahmen des bildes und schaffen es so die zanksucht der protagonisten zum rande hin in milde zu methamophorsieren, schier in sich aufzusaugen.
eine vielzahl von händen und armen suchen sich und schenken dem betrachter ein bild von zusammenhalt in einem scheinbar verzweifelten moment. nehmen dem bild die schwere.
die menge scheint eins oder einig zu sein. plötzlich fällt ein mann, ganz rechts oben, mit einer eigenartigen fast anachronistischen haartracht ins auge. er scheint sich zu wehren, sein blick böse auf den jungen mann mit geschürzter lippe gerichtet, zum rückzug bereit. doch dann verlieh der maler ganz zum schluss dem ganzen bild die entscheidende reform, in dem er, in seiner anmutung und perspektive einen geradezu grotesk wirkenden arm mit faust dem bild hinzufügte und so die ursprungssituation entscheidend manipulierte, welche dem bild schließlich den seriösen schein nimmt. der übernatürlich lange arm, im vergleich zu dem arm des mannes im vordergrund, soll dem betrachter ins auge fallen. er soll dem bild so den charakter des unzulänglichen verleihen und zum nachdenken anregen. nur der künstler allein, weiss um den gradsinn dieser szenerie, die so zur ausflucht verkommt.

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