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YOU KNOW WHAT GOOD IS

weil ja heute ameisenbärentag will ich mit einer anekdote zum thema nicht zurückstehen. auf einer meiner reisen durchs wilde absurdistan hatte ich mal eine begegnung mit einem ameisenbär namens hans-günther. dieser bär war zuvor jahrelang mit einem deutschen komiker verehelicht, so sprachen wir beide die gleiche sprache: portugiesisch.
ich lief also so durch den busch und schlug mit meiner machete wie ein berserker auf das buschwerk ein, als ich plötzlich den ameisenbär lässig an einem baum lehnen sah, der im begriff war einen imbel zu quarzen. ich hielt inne und starrte ihn mit derart blutunterlaufenen augen an, dass sein fell rosa glänzte, was ja auch passte, denn er war von einem anderen ufer. „ouw? was gibts zu gucken?“ rief ich ihm zu. er sprach „wir sind zwei fonzies – und wie ist so ein fonzie?“ „cool?“  frug ich ahnungslos. „und genau so werden wir auch sein. wir werden cool sein.“ fuhr er fort und packte eine eine flasche chantré aus, die er sich alsdann hinter die binde goss. „auch mal kosten?“ sagte der ameisenbär und hielt mir die falsche hin. „aaah chantré. der weiche. mein lieblingsweinbrand. you know what good is!“ krisch ich aufgeregt, an den dichterfürst walter moers denkend und trank gierig die lauwarme schnapsene flüssigkeit aus. „ich erinnere mich an einen moment im jahre 1984 in london. es trug sich zu im corfu-hotel in der longridge road, nahe dem earls court. dort wollte ich meinen kumpels mal zeigen was ein richtiger säufer ist und trank ein 0,3 glas whisky mit einem happs aus.“ erzählte ich und fügte hinzu, „dann wurde mir extrem heiß, dann wurde mir schlecht, dann musste ich furchtbar rülpsen und dann war ich so besoffen, dass ich mich an den rest des abends nicht mehr erinnern kann. so ist es jetzt auch.“ mir wurde heiß, dann schlecht, danach ralps ich wie ein volltrunkener schiffsschraubenlackierer und schließlich konnte ich mich an nichts erinnern. später las ich in der zeitung, dass der ameisenbär ein lagerfeuer entzündete, sich zu mir setzte und die ganze nacht heiße rhythmen auf der klampfe zum besten gab. als der morgen hereinbrach verschwand er ohne eine message zu hinterlassen in die dichte des absurdistanischen urwaldes und ward nimmer mehr gesehen. er war der beste freund, den ich je hatte.

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