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Ein neuer Morgen

Wenn also ich das nicht hätte, diese Morgenzeremonie… Ich meine immer die Morgenzeremonie, also Kaffee mahlen, der Espressomaschine gut zu reden, dabei auf einem winzigen Stühlchen sitzen, wer wäre ich dann? Auflösung des Rätsels in der kommenden Dekade.

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Blog Spott

Gestern da war der Start der Ebay-Auktion des Blogs von Robert Basic. Toll. Totaler Schwachsinn. Wer kauft denn so ein Blog. Vollkommen ungeachtet dessen, wie man den jetzt speziell findet (ich konnte nie viel mit diesem austernpilzfarbenen Kram anfangen), ist es eine Farce. Egal ob das Blog jemand für die angestrebten 100.000 Euro kauft, das ist alles Humbug und da wird mit Geldern operiert, die prompt ihren ehrlichen Wert verlieren. Dann musste sich dazu auch in gleichbleibender und ausschließlich beleidigender und vollkommen unsachlicher Weise der unvermeidliche Blogbock Don Alphonso äußern und ach… das ist nicht die Welt, in der das hier je zuhause sein wird. Das hier gibt es seit 2002 und das ist wahrlich ein Blogalter, aber leider funktioniert es nicht nach den Regeln der Kunst. Es ist zum Beispiel glaube ich verboten, Sachen ins Internet via eines eigens dafür programmierten CMS zu schreiben und es dann Blog zu nennen. Wenn man da nicht auf einem der etablierten Systemen seinen Rotz absondert, dann geht das ja gleich gar nicht. Außerdem müsste ich hier über andere Blogs schreiben oder über das Internet oder über die Bildzeitung oder über Zombies oder über Berlin-Mitte, mindestens aber über irgendwas in Hamburg. Ich weiss es eigentlich gar nicht. Die Blögge die ich lese, die schreiben irgendwas über Taubenvergrämen oder so. Ich tue mich da schwer mit dem Dazugehören. Einfach ein paar Gedanken reinschreiben langt ja oft nicht. Und in diesem Moment fehlt mir jede Substanz einen Gedanken zu entwickeln, der es wert wäre, niedergeschrieben zu werden. Es ist wie so oft. Es ist wie immer. Es ist aber derart beschissen. Es ist nämlich so, ich bin zu faul einen… und genau das ist es. Oder ich bin zu dumm, das kann natürlich auch sein. Ich empfinde die Welt und die Matrix in der ich lebe, als etwas vollkommen absurdes. Es ist schön und es ist auch erlebenswert, aber es ist auch irgendwas mit Vollidiotie so zu tun, als könne man in so einer Welt, die weitesgehend zerstört daherkommt, die von Katastrophen und Hungernöten heimgesucht wird, von Kriegen in Schutt und Asche gelegt wird, als könne man in so einer Welt in Ruhe sein Lohasleben fristen und da dann überteuerte Joghurts auslöffeln oder Oliven für 8,00 Euro, weil sie extra aus Ligurien hierher geschleppt wurden. Ich besitze ein Flachbilschfernsehemonster, einen Beamer, eine Wii, ein Auto, ein Büro mit Kunst und Kamin, Frau, ein Kaninchen das twittert und ich mache Magazine und Websiten und schreibe jeden Tag Mails die sich mit der Gestaltung von Dingen beschäftigen. Ich habe einen Balkon am Haus hängen, ja ich habe sogar im eine Garage im Hof und empfinde es als stressig, die beiden Torflügel jeweils zu öffnen. Nicht, dass man das mal aus den Augen verliert, dass das schon eine Menge ist. Und auch nicht, dass ich naiv wirken möchte, mir ist schon klar, dass man in meinem Alter auch locker mehrere Autos mit mehreren Zylindern fahren und ein Haus oben auf dem Hügel haben könnte, aber das wär ja nicht ich. Da hätte ich ja diese Polliddigg betreiben müssen, von der alle immer sprechen. Aber jetzt sitze ich mit all diesem grotesken Kram in einer Welt, in der Kinder ihren Hafer von einer Tonne kratzen, was schließlich auch umsonst gewesen sein wird. Ich empfinde jede Erhabenheit als überflüssig. Alles was ich reflektiös behandeln könnte um es hier niederzuschreiben ist ein Luftballon. Nix wert. Nicht, wenn ich es schreibe, denn ich meine es nicht ernst. Ich meine so gut wie nichts ernst. Mir ist es ernst um meinen Job, Royalkomm, Stijlroyal, Frau und Kegelkaninchen und so ein paar Sachen, ich finde die Sprache wichtig und wie sie klingt, aber ich glaube jede Geschichte ist schon so oft durchgeleiert worden, dass ich sie nicht mehr erzählen möchte. Schließlich ist es egal ob Roland Koch oder der von mir favorisierte Torsten Schäfer Gümbel in diesem Haus am Kranzplatz sitzt. Wir müssen uns anstrengen, dass die Krisenherbeireder nicht recht behalten und denen das Maul stopfen und dann

Aber mal was ganz anderes, ist Ihnen schonmal aufgefallen, dass es draußen kalt ist? Das ist ja scheinbar für diese Jahreszeit eine Sensation. Die Menschen können sich noch wundern. Mann kann sich ja heutzutage nur wundern, wie wenig sich die Leute noch richtig wundern können. Ich meine so staunen und mit offenem Mäulchen. Das können die wenigstens, denn sie haben es ja alle schon immer gewusst. Wie soll man sich da noch wundern, wenn man im Prinzip ja auch so ein Teilzeit-Nostradamus ist. Aber Winter im Winter, das kann man ja wirklich nicht voraussagen. Wie kann man das wissen. Viel zu abstrakt. Deshalb sind die Smalltalks und die Treppenhausgespräche auch voll mit dem Thema. Das mag ich so an den Menschen. Ausgerechnet das Wetter, das ja schon seit langer, langer Zeit so wechselhaft daher kommt, über dieses Wetter kann man sich so herrlich unplausibel auslassen, wie der Speck in der Pfanne. Das Wetter ist mir scheißegal, außer es ist schön draußen. Schön kann viele Gesichter haben. Hauptsache schön, dann find ich das Wetter gut und freu mich. Der Rest ist eine Farce. Wie alles andere auch. Außer Lammfilet.

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Stritz und Stratz im St. Nimmerleinsland. Eine Bestandsaufnahme

Hey People, seid Ihr alle da? Ist mir ja eigentlich auch wurscht.
Das vergangene Jahr war okay. Ich weiss keine Steigerung, aber ich kann auch nicht meckern. Ich bin 2008 abgestumpft. Ich habe keine weiteren Gefühle mehr wenn es ums Befinden von Dingen und Sachtatbeständen geht. In mir fand sozusagen eine Schlozzisierung mit Anteilen von Kacperismus statt. Gleichgültigkeit ist die Zukunft, daran muss ich unbedingt arbeiten.

Neues Ziel: schmieriger Millionär werden. Noch lieber: verschrobener Millionär werden. So jemand, der im Wald wohnt und teuerste Whiskys mit Cola trinkt. Jemand, der zum Frühstück Lammfilet isst und Arbeit nur noch vom hörensagen kennt. Einer, der ab und zu mal einen Stratz tut und dafür Unmengen von Zaster rübergeschoben bekommt. So soll das sein. Ins Büro gehe ich nur jeweils an Tagen, an denen Weihnachten und Ostern auf einen Freitag fällt und natürlich regelmäßig am St. Nimmerleintag. Dann aber gerne und gleich mehrere Minuten am Stück. Ich bin ja nicht so. Das nehme ich mir fürs Jahr 2009 vor. Außerdem: Meine Frau zu lieben, zu ehren und zu achten, einen VW-Bus zu kaufen und mit ihm an den Fuß eines Berges zu fahren oder an den Rand eines Meeres. Dort kurz mal lucki lucki machen und dann schlafen gehen. Ich glaube, die Träume sind viel frischer und aufgeräumter, wenn man angehör rauschiger Wälder dahinschlummert, als wenn man sich über Menschen Gedanken macht, deren Seele irgendwo in einem Discoklo beim Händewaschen vergessen wurde.
So. 2009 werde ich Urlaub machen. Also nicht so ein Urlaub mit Krankeit (2008) oder Grübel (2007), sondern so richtig mit Wooooohoooo, Jiiiiiiihaaaa und Ocheesooh! Das bin zwar nicht ich, aber ich setze mir dazu sogar noch einen Cowboyhut auf. Nicht so einen schwulen mit knapper Krempe, sondern einen Stetson, wie ihn weiland der große J.R. Ewing trug. Nicht beim VW-Busfahren, aber davor und dann wieder danach. 2009 werde ich zudem meinen neuen USB-Plattenspieler ins Büro tragen und meine Platten. Da kann man die dann hören. Auch den Beamer und die Wii, werde ich dahin tragen, so kann ich mich gemeinsam mit dem Nichttwitterer am Abend bei einem Fläschen Bionade entspannt einem Spiel hingeben. Vielleicht auch siegbesessen, aber auf jeden Fall hingeben.

Wenn die ersten Sonnenstrahlen aus dem Himmel funkeln, will ich fortfahren in ferne Städte um dort eine neue Heimstatt zu suchen. Man muss nämlich wissen, dass ich finde, dass alles anders werden muss. Nicht, dass alles schlecht wäre, aber es könnte auch noch anders werden und man könnte dann nicht zwangsläufig davon sprechen, dass schlechter geworden ist. Die Chancen, dass es besser wird, sind nicht schlecht. Sie sind nicht überlebensgroß, aber sie sind da. Das ist aber auch jetzt mehr so eine Laune von mir. 2009 ist das Jahr, in dem ich eine gewisse Launenhaftigkeitseinsicht zum Besten geben werde. Nicht, dass die richtig Hardcorelaunebären jetzt einen Freibrief bekämen, aber… jaaaa… ich bin auch launisch. Für 2009 nehme ich mir zudem vor, mich ausschließlich von Steak und Salat zu ernähren. Am liebsten von Endiviensalat. Das wär mir das liebste. 2009 will ich dem Staat zudem noch mehr Steuern bezahlen, damit ich herannahende Hilfspolizisten beim Strafzettel verteilen besser beschimpfen kann, denn so kann ich sie ja quasi als mein Eigentum betrachten. Ich sage dann: „Wissen Sie niederer Wurm eigentlich, dass ich Ihre Arbeitsstelle finanziere?“ Und wenn der niedere Wurm dann aufmuckt, schmeisse ich ihm meinen Gummifedehandschuh ins Gesicht. Wenn der Wurm jedoch weint, bekomme ich Mitleid und tröste ihn mit der Wahheit. Ich bin ja kein Unmensch und will auch keiner sein. Behaupte ich es dennoch, so ist das gelogen. Ich will dann lediglich auf mich aufmerksam machen. Bitte verzeihen Sie mir.
2009 werden die Finnin und ich zudem in ein kleines Häuschen am Stadtrand gleichwelcher Stadt umziehen. Dort werden wir morgens sitzen und die Frühlingssonne tanzt glitzernd auf unseren Frühstückseiern. Wir werden Patty Smith hören sowie Morrissey, Paul Weller und Miles Davis. Vielleicht auch The Cure, aber nur freitags. Wir werden kupferne Pfannen haben und ein japanisches Bad. Ich werde mir meine Suppe, mein Stö und meinen Chili-Kakao mittels eines hölzernen Schälchens zuführen. Ich werde sämtliche Gerichte aus dem Kochbuch der spanischen Avantgardeküche, das mir die Finnin anlässlich des Weltschenkungstages Ende 2008 geschenkt hat, kochen und auch essen. Und wenn dadurch nun die Steak/Salatsache in sich zusammenbricht, so kann ich nur sagen, was schert mich mein Geschwätz von vor 3 Minuten.

(An dieser Stelle stand vor kurzem noch ein saulustiger, launischer Abschluss, der leider einem Systemfehler zum Opfer gefallen ist. Darin ging es unter anderem darin, dass ich Sie liebe Leser verunglimpft und zu absonderlichen Handlungen aufgefordert habe. Vielleicht wollte mich das System ja auch nur davor bewahren, dass ich ein weiteres mal mit Unflat & Diss auf meine manigfaltigen Verhaltensauffälligkeiten aufmerksam mache. Prost Neujahr!)