seit eric bee nur noch auf bajuwarischen trinkveranstaltungen rumhängt und sich r.k. in mainz mit blutjungen studentinnen bei angeblichen lehrstuhlaktivitäten vergnügt, müssen wir (auch geistig) zurückgebliebenen sehen wo wir bleiben. die jobs von herrn bee und herrn k. hat jetzt frau glück übernommen. sie hat sich zum programmieren einen alten sinclair zx81 besorgt. sie sagt, das sei authentischer. jetzt hackt sie abenteuerliche codes in die tastatur. wir haben ihr brille mit etwas heftpflaster zusammengeklebt. sie ernährt sich ausschließlich von pizza und schweigt zu allem. wozu brauchen wir da noch die beiden abwesenden herren. die schlösser haben wir schon ausgewechselt. endlich sind sie weg, die beiden. haben ja ohnehin nur schmutzwasser produziert und still vor sich hin gedampft. har har har har hust…
ich glaube ich werde mir mit dem mehr an spenunzen, das mir nun zur verfügung steht, einen breakdance-kurs bei eisi gulp finanzieren. im breakdance bin ich ja federführend hier in den slums der landeshauptstadt. breakdance ist mein leben. schon morgens bevor ich aufstehe zucken meine glieder zum rhythmus, den ich im blut mit mir (nach dem aufstehen) spazieren führe.
so. genug gelogen. schließlich ist bald weihnachten und unser unverschämter, rotzfrecher praktikant mister shrek hat gestern vorsichtshalber die vorweihnachtszeit eingeläutet. ich wollte damit ja wenigstens bis ende november warten, aber die jungen leute haben ja keine geduld. jetzt, da wieder die gruselige, dunkle nacht über mich und meine nachbarn hereingebrochen zu sein scheint, da hätte ich große, fast unmenschliche lust… man kann sogar sagen einen megamäßigen jiper nach einem mittelgebirge aus dominosteinen. scheiße, dass nacht ist. sonst lüfe ich schnell los und erwürbe mir weihnachtskonfekt. früher dachte ich immer mitternacht wäre um 1:00 uhr. ich könnte schwören das war auch mal so. früher war um eins mitternacht. da bin ich mir ganz sicher. damals gabs ja noch die geisterstunde, aber die wurde im zuge der sparmaßnahmen von seitens der regierungsbehörden 1982 abgeschafft. heute gruselt man sich doch nur noch angesichts horrender mietpreise oder man widmet sich in seiner ausufernden freizeit dem haarebügeln. wir sind verloren. ich hasse die obrigkeit.
miroslav mecir
wenn schon nicht adonis, dann aber vielleicht adorno? nein, auch nicht. es ist wieder nacht geworden. das überrascht mich jedes mal aufs neue. dass es tatsächlich am ende eines jeden, aber auch wirklich jeden tages nacht wird… ein kuriosum klassikum, wie ich es zuvor nie für möglich gehalten hätte. ich schaue mir im rahmen meiner total crazyen verschrobenheit immer die videotexttafel 175 (ehemals 182) im hessischen fernsehen an. dort werden die tagestemperaturen der jahre 2005, 2004, 2003, 1995 und 1905 aufgezeigt. nächstes jahr werden es dann die jahre 2006, 2005, 2004, 1996 und 1906 sein. und warum? darüber sollte man mal nachdenken. das erstaunliche jedoch ist, dass in meinem alltime favorite jahr 2003 die nächte um diese zeit viel kühler waren. und zwar sehr viel kühler. 14,8°C dieses jahr vs. 1,1°C im jahre 2003 (meinem alltime favorite jahr). da beginnt man doch an seinem verstand zu zweifeln. wie ist das möglich? da muss man dringend mal forschen.
das lied nummer drei auf der neil young cd macht mich rasend. gerade habe ich mir noch überlegt, dass ich den alten haudegen als musikant des tages eintrage, aber mit dem lied nummer drei hat er sich extrem weit aus dem fenster gelehnt. er kippt nach vorne über, doch seine schweren erdverkrusteten stiefel bilden ein gegengewicht. und ich habe ein herz aus gold. das kann man nicht anders sagen. was ich für ein konzilianter drecksack bin, das ist kaum auszuhalten. wie lieb ich die menschen doch immer wieder habe und ihnen stundenlang zuhöre, während sie mir top banana jammerfrikadellen mit feinstem senf aus der gefängnisstadt bautzen ans ohr schwatzen. das ist schon toll, wie ich bin. immer wieder bemerke ich das. fuck, sage ich dann, bist du ein abgefuckter motherfucker. von wem hast du bloß diese eigenschaften geerbt? von julius cäsar bestimmt oder von miroslav mecir (die katze) oder aber von inge meysel. ich weiss es nicht. manchmal habe ich das gefühl ich sei schon ziemlich lange auf diesem planeten vorhanden. schon so ca. 20. milliarden jahre, wenn?s reicht. ich bekomme gänsehaut bei dem gedanken. die finnin sagt immer entenhaut und hahnenwasser. entzückend. bei uns daheim sagte man zu hahnenwasser kranheimer hell. mir hamm schön kranheimer hell gesoffen und von hähnchenhautabreissmaschinen geträumt. da braucht man sich nichts vorzumachen.
so. ich werde jetzt noch eine olive verspeisen und dann erschaffe ich großes design für die münchner taschendesignerin, die sich von uns das große design doch so sehr wünscht. wir werden ihr diesen wunsch erfüllen. ausnahmsweise.
jason und medea
fernsehen macht dumm und müde. so. und jetzt weiss ich auch nicht weiter. ich bin müde. an die heizung gekettete männer machen mich aggresiv. kleiderschränke mit offenen türen machen wir angst. ich besitze keine kleiderschränke. kleider besitze ich persönlich auch nicht. die finnin sagt: ?kleiderschränke müssen sein, am besten aus kirschholz. kleider können, müssen aber nicht sein. ich rate dir vom kleid ab, es steht dir nur unzureichend.? da weiss ich ja was mir demnächst blüht. die finnin sagt noch: ?demnächst wird sich einiges ändern!? ich senke den blick und dann schaue ich verstohlen hinauf zum firmament und freue mich. änderungen sind chic. änderungen können das leben verändern. änderungen haben konjunktur. zum beispiel ändert sich manchmal das einkommensgefüge. manchmal ändert sich auch das was man so im fernsehen sieht. vorgestern habe ich die nachbaring gesehen, wie sie ihre filigrane und nach äußerster präzision verlangende kunst aufgestellt hat. drüben in der walkmühle, da kann man sich das anschauen. die finnin sagt: ?ich kann das nicht!? und ich sage: ?finnnin, du kannst so viel, du bist ein prächtiges girl, wer weiss was wäre, wenn du das auch noch könntest.? die finnin sagt: ?grummel…!?. ich nenne die finnin natürlich nicht finnin. axel hacke sagt ja auch nicht paola zu seiner frau… oder doch?!
naja. man will immer das haben, was man nicht haben kannn. sagt man. ich kann das nicht bestätigen. ich will vielmehr nur das haben, was ich auch haben kann. sonst wäre das leben ja ein leben auf zehenspitzen. man bekommt wadenkrämpfe und dann übermannt einen die lustlosigkeit. solche auswüchse können mir gestohlen bleiben. ich hätte zum beispiel gerne ein kleines häuschen mit großem garten. ein palast mit 137 zimmern will ich nicht haben. in diesen kategorien kann ich nicht träumen. ständig würde ich mir eine kolonne von putzfrauen hinzuwünschen müssen und das wäre mir zu anstrengend. ein kleines häuschen mit großem garten ist hingegen niedlich und es fehlt mir zum glück nur ein rasenmäher. dann aber natürlich muss es einer zum draufsetzen sein, mit 3,8 ps. im spätsommer hätte man das aroma von fauligem fallobst zu verzeichnen. ich muss mir dringend zum großen garten einen obstpflüger hinzuwünschen. die finnin würde sagen: ?da steig ich doch selbst auf die leiter.? dann schwärmt sie von kirschkompott und apfelmus und ich träume heimlich von einer schwarzbrennnerei im keller. in meinem traum mache ich ?har har har!? so sind wir zwei. die finnin und ich. wie rotz und wasser, klaus und klaus, cindy und bert, antonius und cleopatra, dido und aeneas, troilus und cressida, venus und adonis… naja adonis vielleicht eher nicht.
pippi und die hosenmätze
moritz bleibtreu und oliver pocher plus fatih akin unterwegs in hamburg. ich habe den moment des erwachsensein irgendwo 1989 im nebel zwischen seesen und der innerdeutschen grenze verpasst. das leben ringelt sich irgendwann ein. davor bist du einen kurzen moment wach, wenn du noch um 11:00 uhr vormittags betrunken in einer bar in mitte sitzt. dass man beim nachhause fahren in der u-bahn nicht als penner demaskiert wird ist wunschdenken. und entweder geht es dann so weiter oder du ringelst dich ein oder du wirst erwachsen.
arglos und läpppisch bin ich oft. ich muss viel ertragen und ich trage auch viel auf. so ist das bei uns im büro. man muss sich meines wissens nicht das wohnzimmer der mutmaßlichen unterschicht nachbauen, um zu sehen wie das leben funktioniert, wenn man so ist wie wir bratwurstmatrixbewohner aus dem sedanland, wir wissen auch so noch wo die seele rumkrabbelt und jappst und keucht. ich glaube man ist normal, wenn man nicht drübernachdenkt. heute ist dienstag und r.k. weillt an der universität zu mainz um seiner neuen temporär ausgeführten lehrtätigkeit nachzukommen. deshalb sind wir auch grad so wie wir sind. wir sind wie butterblumen, wie häschen, wie kleine lämmer die meeh sagen und auch meinen. wir brutzeln hinter unserne monitoren 12 stunden am tag und zwischendurch reiten wir durch die digitale prärie und dann begünstigen wir wieder unsere befindlichkeiten. ein hohes gut. respekt haben. ich neige zu großen respekt ohne großen respekt zu akzentuieren. weil es dann nicht mehr ehrlich wirkt, weil es dann bemüht wirkt. not method, not real. respekt! könnte ich jedem einzelenen im sedanländchen ins ohre brüllen. tinitus. respekt. vor deren lebenswege. vor deren fähigkeiten, anpassungfähigkeiten, vor deren wissen, den konturen, ihren stimmen, blicken und absurditäten.
wir werden uns in naher zukunft wurzelholzamaturen in die schreibtische einbauen lassen. pfeile aus gold abschiessen und auf flauschigen teppichen lümmeln. wir werden zuckererbsen speisen. und erzgebirgische schaukelpferdchen reiten. mit den carbonrädern durch die unschuld des von menschenhand geschaffenen waldes fahren. moos riechen und bucheckern rösten. wir werden in unserer küche am ofen sitzen und ins klingklangklongvorirgendwasland schauen, wo es derbe schneit. kuchen aus reinem streusel werden wir backen. es wird lebkuchig, prätzig, schwül und lodrig werden. züngelig wird?s werden und der geruch von myhrre wird sich in den kirchabstinenten näslein verirren und verwirrung hervor rufen. es wird so schön wie wir es dann schön haben wollen. aber jetzt marschieren wir erstmal durch die matschherbstliche tiefebene, schwelgerisch oder unterkühlt, näselnd oder tapfer den marsch blasend, wie riesen und zwergelein vereint dem düsteren herbstag ein schnippchen schlagend. das sind wir. wenn wir das wollen.
a.n.n.a.
wenn man den herrn bee mal rötlich schimmern sehen möchte, dann habe man einfach mal ein wenig pixelspaß mit schlozzepino (www.schlozzepino.de). dort kann man herrn bee und seine gefährten beim entleeren von mexikanischen erfrischungsgetränken sehen. auf einigen bildern befindet sich auch eine junge dame im schlafanzug die sich dem partygewusel durch akzentuierte schlafvorbereitungen entzieht. gern begleitet dieses frollein unsern herrn bee zum beispiel samstag nachmittags, wenn er bei einem bummel durch regionale großmärkte die regale leer räumt. aber der schlafanzug darf nicht über ihre martialischen ambitionen hinwegtäuschen. glucksend vor freude nämlich, reisst sie menschen bei lebendigem leib die zähne raus und empfindet dabei auch noch spaß. erst also menschen quälen und danach ein leberkäsbrötchen, ein rahmschnitzel mit pommes, einen dönerteller, ein mc rib, spaghetti bolognese, ein mettbrötchen, ein glas gurken, eine schwarzwälder kirschtorte, eine schweinshaxe, wildschweinragout, ein ring fleischwurst mit senf, gebackener schafskäse, spundekäs, ein marmeladenbrot, eine tüte chips, ein salamibaguette, eine portion nudelsuppe, pita giros, ein halbes… nein ein ganzes brathähnchen, pommes rot/weiss, currywurst, bohneneintopf, grünkohl mit pinkel, spargelcremesuppe, blaubeer muffins, ein doppelwhopper mit käse, ein schmalzbrot, eine tafel schokolade, gebratene ente mit hoi sin soße, indisches lamm mit reis, enchiladas, rumpsteak mit bratkartoffeln, gefüllte auberginen, ein scampispieß, lammfilet, weisswürste mit süßem senf, ein paar nürnberger rostbratwürste und ein pfefferminzplätzchen. bumm.
older than hell
wir werden für immer untsterblich sein, singt der junge sänger in seinem lied. da hat er sicher recht. gerade jetzt wo die natur dahinwelkt, sind solche Kerngedanken wichtiger denn je. in anderen liedern auf der gleichen e.p. schweift der junge mann dann merklich ab und wird ernst. wegen eines liedes, so hat er neulich bei einem kleinen konzert in unserem schönen sedanländchen, anlässlich des daseins des herrn bee erzählt, habe ihne seine freundin verlassen. das muss ein singer und songwriter ertragen können. sonst ist es nicht authentisch.
jetzt ist es also herbst. die spülmaschine läuft im hintergrund des hintergründlichen sängers, während ich im vordergrund sitze. mitten auf einem orangenen bett und mitten in der nacht. im herbst macht das spülmaschinengeplätscher viel weniger spaß, weil es ja an draußen und an die fürchterliche realität erinnert, während es in heißen sommernächten für gedankliche abkühlung sorgt. der anfang eines liedes auf der cd des singer und songwriters erinnert an einen sketch des humoristenduos badesalz. geräusch nummer 4: am nordholländischen strand, region egmond. vielleicht war es auch geräusch nummer 5, aber das geräusch verkündet das öffnen einer getränkedose. beim sänger und liederschreiber vermute ich eine bierdose. oder… rock?n roll will never die: eine dose jack daniels/cola. eine dose mirinda währe dagegen verheerend für den ruf des musikers, noch schlimmer wäre nur noch schwipschwap. es muss schon bier sein. vielleicht am morgen nach durchzechter nacht eine dose coca cola. das ginge vielleicht noch, wenn am abend eine flasche schnaps entleert wurde, dann kann man das gelten lassen. eine kühle dose coca cola gehört für mich zu den wirksamsten heilmitteln überhaupt. wenn mir zum bleistift schlecht ist und ich dann eine schöne dose coca cola (lieder jürgen trittin, es muss leider eine dose sein, sonst funktioniert es nicht) direktemang in meinen von großer gier gepeinigten schlund gieße und dann rülpse, dann kommt mit dem schaum der coca cola auch die ganze übelkeit und schlechtigkeit, die bisweilen in mir wohnt, aus mir heraus gequollen, passiert das zäpfchen und zerstäubt krachend in der atmophäre. toll. was es alles gibt.
heute ist freitag. am abend werden mich die nicht mehr ganz blutjunge bremerin sabine h. und mein alter freund helm helmo besuchen. wir werden an unseren grauen haaren zupfen und alte geschichten aufwärmen. das macht uns besonderen spaß, weil wir nämlich sonst nix haben, als olle geschichten. wir haben dann uns und die geschichten, die wir uns um die ohren hauen werden. weil wir uns ja jetzt schon so lange kennen. von sabine h. weiß ich dinge, da würde der leserschaft der atem stocken und mit helm helmo habe ich schon trinkspiele gespielt, da war das ende der gefangenschaft nelson mandelas noch lange nicht abzusehen. der schauspieler der gerade anlässlich des kusturica-filmes in der badewanne sitzt, sieht aus wie der typ aus der serie ?freunde fürs leben?, die ich seinerzeit mit großer begeisterung zusammen mit helm helmo geschaut habe. damals wollten wir ärzte werden. doch schaut nur, was aus uns geworden ist… alt sind wir geworden.
marzipan/kirsch-schokoladenzeit
seit neulich, und dank herrn bee und der neuen regierung, bin ich ein neuer mensch. ich benutze das internet in seiner ganzen vielfalt. ich höre mir podcasts an, ich kommuniziere mit leuten, die um die ecke wohnen via chat und ich habe meine gesamte cd-sammlung in mp3-format umgewandelt und die cds weggeschmissen. falls das verboten ist, dann habe ich das natürlich nicht gemacht. bei den heutigen kopierrechten muss man ja vorsichtig sein, sonst kommt die polente und buchtet einen ein, eh man sich versieht. aber was solls hauptsache modern. lol. rofl…
man kann sich nicht aufs klassenbuch konzentrieren, wenn stromberg im fernsehen läuft. stromberg ist einer, so wäre ich gerne. stromberg kann man nur ertragen, wenn man sich die ohren zuhält und ganz laut lalalaalalallalalaa schreit. die webloggerin vom ende des eherings weist mich immer auf den sendetermin hin und dann schalte ich auch hin. ich bin ja wie ein lemming. ich mach alles nach. alles was man mir sagt, setz ich sofort in die tat um. das funktioniert natürlich nur im bereich unfug. da bin ich top of the pop.
joachim-ernst berendt interviewt thelenious monk. das programm kommt schon eher meiner vorstellung von guter unterhaltung nahe. die mütze von thelenious monk auch. und wenn ein sender etwas über jazz bringt, wie es gerade der swr tut, dann darf natürlich neil amstrong nicht fehlen. der war ja zusammen mit seiner trompete vor einigen jahren mal auf dem mond. nach deutschland ist er aber mit dem schiff gefahren, weil flugzeuge noch nicht so en vogue waren. verrückte jazzwelt.
die woche hat uns wieder. hurra. frau glück und r.k. sind zurück aus düsseldorf. die reise hatte offenbar ihren reiz. ich höre nur noch düsseldorf. herr bee berichtete sogar von umzugsplänen. wer hätte das gedacht? nächste woche fahren die beiden nach bielefeld. man darf gespannnt sein. wir sind jedenfalls auf der suche nach fun in unseren eigenen köpfen. wir sind ja immer auf der suche nach fun. das ist die hauptsache. manchmal platzt einem auch der kopf vor lauter fun. grunz. wir stürzen uns in die arbeit. das hört ja auch nie auf. scheinbar. wir blicken auf unser programm für die nächsten monate. von wegen knarrende salontüren. wir haben zu tun. man blickt ja kaum noch aus dem fenster. trotz des herbstes. man geht heim, klappt das powerbückelchen auf und arbeitet weiter. man rührt in kaltem kaffee. die bilder im kopf werden mehr. die verstrickungen, die drohende professionalität, die fehlende freie zeit, der vergangene sommer, marzipan/kirsch-schokolade, literweiße cola light, kamillentee, hirnstürm, reden, reden, reden und nebenbei das hier. das ist manchmal zu viel, das ist aber meistens die logische konsequenz dessen was wir seit jahren hier machen. 2005 the year that auftragsvolumen broke. das haben wir uns verdient. dann arbeiten wir uns halt dumm und dämlich. prost!
zwei nasen tanken supi
heute feiert unser kleiner, unser jüngster seinen einstand im sedanland. deshalb sind frau glück und ihr gatte r.k. ja auch verreist. sie haben sich für ihre flucht vor der ganzen feierei die weltmetropole düsseldorf ausgesucht. eine gute wahl. war der papst eigentlich weltmetropole? oder lech walessa? weitere polen fallen mir nicht ein. mit polen kenn ich mich nicht aus. ach quatsch… doch… die finnin ist ja auch polin. jedenfalls so herkunftstechnisch. die finnin hab ich lieb. andere polen nicht so, aber das kann ja noch werden. ich bin nicht pingelig. sie sind willkommen. die nordpolen genauso wie die südpolen. kommt alle rein. aber zieht euch die schuhe aus… eine ganze schlimme sitte. schuhe ausziehen, beim betreten einer wohnung. wohnungsinhaber: meistens vegetarier, buddhisten, zwangsneurotiker, geschlechtsrechtler und konsumenten von tannenhonig. meistens. nicht immer. ich leg mich nicht fest. ich nicht. aber meistens stimmts. schuhe ausziehen, bei mir stehen vor der tür ein paar mit atomar verseuchtem klärschlamm beschmierte gummistiefel, die müssen sich die gäste anziehen, bevor sie bei mir eintritt finden dürfen. die sollen dann manchen was sie wollen. da fällt mir ein, meine putzfrau ist schwanger. was soll nur werden.
gestern hat mir eine blutjunge dealerin erzgebirgischer volkskunst einen dicken mann auf den schreibtisch gestellt, aus dessen mund rauch kommt, wenn man in seinem darmtrakt ein feuerchen entzündet. so jedenfallls hat?s mir die junge dame erklärt. ausserdem präsentierte sie ein karussell, welches flöge, wenn man die kerzelein am fuße des karusells entzündet. die zum fluge nötigen flügelchen wollte die präsentatorin aber nicht an das karussell stecken. ich glaube sie hat etwas zu verbergen. die sympathische dame ist dann als ich sie wegen der flugeigenschaft ihrer volkskunst zur rede stellen wollte, hals über kopf aufgebrochen. dabei hat sie ein pfeifchen vergessen. das hebe ich auf für den nächsten besuch der präsentatorin. ich hoffe, dass das pfeifchen zum dicken mann gehört. sie hatte auch noch engelsfigürchen dabei. aber pfeife rauchende engel würden meine weihnachtsphantasien mit füssen treten. ich bin froh, dass ich am weihnachtsmann von coca cola, also dem weihnachtsmann keinen schaden genommen habe. pfeife rauchende engel wären der nächste abgrund für meine zarte seele. aber ich glaube ich kann mich auf das erzgebirge verlassen. für pfeife rauchende jahresendflügelfiguren stehen die erzgebirgler nicht zur verfügung. die ddr hat genug angerichtet in den erzgebirgischen köpfen. im jahre 1989 hatte ich mal einen job. ich baute im namen einer ladenbaufirma aus rheinhessen hl-märkte entlang der damals praktischerweise noch real existierenden mauer auf. dort konnten die bewohner der praktischerweise real exisitierenden ostzone ihr begrüßungsgeld für hygieneprodukte und bananen gleich anschliessend nach verlassen der ostzone wieder in den klingelnden kassen des güldenen westens lassen. so hatte (fast) jeder was davon. ein lukrativer job für mich und für die hygieneartikelhersteller, ein jammertal für die bananenpflücker.
das war damals in den hochzeiten der hygieneartikelhersteller. heute ziehe ich zusammen mit eric bee und dem gatten von frau glück, von gierigen banken eingeschüchterten inhabern von start-up-unternehmen das letzte hemd aus der tasche, indem wir bunte bildchen malen und sie zu höchstpreisen verhökern. har har har. man kann mit fug und recht sagen, wir haben die moralische wende noch vor uns.
vorher feiert unser bub erstmal seine royalisten party. leser dieser glosse sind herzlich eingeladen, es gibt kräcker mit fischsoße und wein aus dem tetra-pak. das muss genügen. ich werde nicht anwesend sein. meine yacht in abu dabi braucht mich.
saus ja, braus nein
mein name sei gantenbein. gerade tropft frisches nasensekret auf meine tastatur. ich hätte es mit der zunge auffangen können, doch dann war mir das zu unappetitlich.
doch nun zu etwas erfreulicherem: mir ist schlecht. ich wickle mich in lamahaardecken ein und winsele vor mich hin. das einzige fenster zur aussenwelt ist mein aim-fenster zur webloggerin am ende des glücks und zu frau ring. beide sind aber sehr beschäftigt und die liebe finnin, im fernen, unheimlichen münchen irrt im verlag herum und ahnt nicht, was sie verpasst. früher als frau glück noch zeit und die webloggerin vom ende des rings noch muse hatte, da hat das leben noch einen gewissen mehrwert zu verzeichnen gehabt, aber nun ist der alltag grau. grau wie das nasensekret vom ende meiner nasenspitze. und weil sich herr schlozzepino bei einem eimer capuccino das leben im nicht ganz so fernen koblenz gut gehen lässt und der junge sänger bjoern lieber ins eher ferner gelegene freiburg im schönen breisgau gefahren ist, da muss, und jetzt kommts ganz dick, da muss r.k. an alle klingelnde telefone gehen, die wir ins unserem schönen büro stehen haben. und während ich das sage, will doch tatsächlich ein weiteres teil des nasenschleimes aus der nase fliehen, doch mit einem kräftigen zug befördere ich den sekretenhaften schlingel hinauf in die nebenhöhle, wo er sich adagio in einen eiterpfropfen namens gregor samsa verwandeln kann. doch wenn r.k. einen solchen telefonstress hat, was macht dann unser ränkevoller designstudent? kann er denn nicht ans telefon gehen um unseren freund, chef, vater von elf rindern, ehemann, bruder, halbleiter, macho, kupferstecher, musikus und romancier in personalunion r.k. ein wenig zu entlasten? aber das kommt diesem selbstsüchtigen faulpelz natürlich nicht in den sinn. da kann man lange warten. während sich das telefon in sack und asche klingelt, lungert er mit dem alfmann und gilbert becaud an der trinkhalle herum und gibt großspurig mit seiner herkunft an. herr schreck, sohn eines afrikanischen stammesfürsten wurde anfang des 19. jahrhunderts von burischen schergen aus dem palast seines vaters gestohlen und nach europa entführt, wo er ein leben in saus, jedoch nicht ins braus führte um sich anschließend mit einer inzwischen milliardenschweren tellerwäscherei selbständig zu machen. ich verspüre den unbedingten drang die gesamte nasensekreterei in meiner zarten kartoffelnase mt einem ruck in ein läppchen zu schneuzen, wo sie dann verrecken soll. ich kann sie nicht mehr leiden.
na shledanou luttmillahrr
wir schnäuzen alle in eine karlsberger oblade, denn wir wollen sparen. man darf die ressourcen nicht unnötig strapazieren, so befindet sich der trauerschleim von herrn bee auch an meiner knollennase. ein schönes gefühl, das heute abend mit einem wodkahaltigen getränk hinunter in den tiefen schlund des vergessen gespült werden muss. ich meine den trauerschleim. frau lorenz können und wollen wir nicht vergessen. diese rotzfreche göre, die uns einen um den anderen tag das leben und vor allen dingen das design erklärt hat. wo wären wir ohne sie? vielleicht auf dem zenit, vielleicht aber auch im fegefeuer. nicht immer, eigentlich selten habe ich genau verstanden, was sie alles erzählt hat, sie war… ach mensch, sie ist ja auch immernoch abwechselnd so quirlig wie ein junges reh und dann auch wieder ruhig wie eine wanderdüne. man konnte es nie vorher wissen, aber dies ist mir ja nicht fremd. wenn man morgens das sedanland betritt, dann ist es immer ein abenteuer. die eigene firma hängt einem manchmal zum hals raus und dann wieder möchte man sie und ihre Geschöpfe mit ins bett nehmen. mal so, mal so. mal hüh mal hott. mal eis mal feuer. mal himmel, mal hölle. mal burger king, mal mc donalds, mal lammfilet mit thymian, mal heiße sojamilch mit aufgeweichten cornflakes. mal tschechien, mal slowakei. mal bimmel, mal bommel.
good bye ddr. jetzt müssen wir tapfer sein. schon die nächste praktikantin kann der letzte scheiss sein. bisher hatten wir ja glück, gut der patrikant hat lieber trashposter heruntergeladen, statt zu arbeiten, aber auch er war einer der in die zeit passte, denn haben wir damals nicht alle trashposter heruntergeladen und: was sind überhaupt trashposter? oder lüdia mai long, mit dem segelboot und alle segel geflaggt in die brüllenden vierzigern und dann kokosnüsse schlachten auf den kerguelen. oder bmw williams, die eines tages aufstand und das haus verließ und man später merkte, ihre praktikumszeit scheint abgelaufen. sie hat kein wort zu viel gesagt. die waren alle ein spiegel der royalen seele. alles zu seiner zeit. royalkomm auf dem weg erwachsen zu werden. wir bekommen heute noch mails und briefe die an frau williams gerichtet sind und besonders der aldi-newsletter ist uns sehr ans herz gewachsen. man wird also erst in monaten merken, was wir an frau lorenz hatten. wie wird es am montag sein? man hat uns die tschechische seele herausgerissen. ich gehe davon aus, dass r.k. uns vepro, knedlo, zelo und moravsky vrabec (mährischer spatz) zubereitet, sonst werden nie mehr lachen können.