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LOGEN OTHELLO

klar logo wiederhole ich mich hier. ist ja auch mein block. klar heißt das blog, ist mir doch egal. ich mach nur spaß. kwik. heute, als ich las, blögge müssen authentisch geschrieben sein, da hab ich sofort angefangen, und das tue ich noch immer, darauf zu achten, dass ich auch ja authentisch bin. dann wieder dachte ich, authentisch sein ist jetzt auch wieder unauthentisch und bemüht. nun da ich darüber schreibe, ist es da schon unauthentisch. ist unauthentisch, wenn ich reflektiere oder ist es doch einfach nur beheeft.
so. was anderes. ich hab extra kein fragezeichen dem vorhergehenden satz angefügt. ich möchte nicht belästigt werden mit einer antwort. es ist jetzt endlich mittwoch, der 12. september. endlich, ich habe sehr lange darauf gewartet, dass endlich der 12. september ist. jetzt ist es soweit. hätte man mich 1982 gefragt, wie es an diesem 12. september aussähe, ich hätte sicher „soylent grün“ gedacht, aber „fidel castro“ gesagt. naja, vielleicht nicht gerade fidel castro, aber immerhin hätte ich mir gewünscht johannes heesters würde noch leben. und so ist es auch.
einmal in meinem leben hatte ich zusammen mit zwei politschen genossen eine vision. es war am 12. dezember 1985. da saß ich mit den genossen axel und marco vorm fernseher, wir schauten der vereidigung joschka fischers zum hessischen umweltminister zu. „der marsch durch die institutionen“ dacht ich, sagte aber „geil!“ und dann sprach axel aus, was alle dachten: „stellt euch mal folgendes vollkommen absurde szenario vor: joschka fischer aussenminister in einem kabinett mit dem innenminister otto schily… wieher!“ wir mussten alle lachen. absurd oder mit anderen worten: antropophagus 2.
die zukunft hat bereits begonnen. ich sitze auf einem matratzenlager, welches die finnin und ich uns hier ausgelegt haben, weil wir uns seit MO NA TEN nicht auf ein bett einigen können. ich sitze vor (oder hinter) meinem MBP, am fuße eines ivar-holzregales im studentenstyle, die finnin schläft. neben mir liegt die fernbedienung, mit der ich den fernseher und die grüne lampe ausschalten kann. bücher von fjodor michailowitsch dostojewski, murakami haruki, michael moore, ottfried höffe (aufgepasst: stöckchen), linus volkmann, ernst jandl, bertold brecht, rem kohlhaas, wolfgang büscher, rocko schamoni, wolfgang müller, wolf haas, rainald grebe und… ach ich könnt ewig so weiter machen. vor mir steht ein herman miller-stuhl von ray und charles eames. gegenüber von mir steht das schleefscheefchen. ein bild von audrey hepburn hängt an der wand. ein von der der finnin gestrickter ärmel liegt feuchtgespannt auf einem puzzle für kleinkinder auf dem boden. im fernsehen tummeln sich delphine. lampe norm 69 hängt von der decke (aus). ein kleid von meelbiin hängt am kleiderschrank. das quietschentchen von unserer bankberaterin frau czeschlik steht auf der heizung. ich habe rückenschmerzen und einen brand(t) wie die spd. drum trinke ich noé quelle classic, ein mineralwasser in der polyethylenterephtalat-flasche von plus. ich bin viel zu wach für diese uhrzeit. meinem tagebucheintrag vom 12. september 1982 entnehme ich folgenden satz: „Mit der Julia wars nix sie is ja auch ein bißchen jung (sic!)“ und das ist noch der harmloseste satz in in jener woche im jahre 1982. pubertät ist eine ganz schlimme krankheit. ich wäre nicht gerne meine eigenen eltern gewesen. ich hätte mich sicher zu tode geschämt, wenn ich von mir gewusst hätte. mein tagebuch liegt gefährlich zugänglich hier herum. wenn die finnin aufwacht, bin ich geliefert.

ein typisches 2007-endzeit-szenario, das ich mir 1982 ungefähr so vorgestellt habe.

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