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AKS16 – NIGEL KENNEDY – 4 SEASONS WINTER

ja, es ist kitsch. nigel kennedy ist etwas aus den neunzigern. ich kann nicht beurteilen, ob sein violinenspiel wirklich virtous ist, ich kann auch nicht wirklich beurteilen, ob ein château lafite rothschild aus dem jahre 2004 dem kenner mundet. ich habe von so etwas keine ahnung, jedenfalls würde ich es nie zugeben. ich verachte menschen, die ihre nase in ein im 45° winkel gehaltenes rotweinglas stecken und sich danach nachdenklich zurücklehnen. aber in den neunzigern, da ist auch was passiert mit mir. ich habe mir einen volvo gekauft und trug wollpullover auf hemd, sowie cordhose an wildlederschuh. ich wollte meine ruhe haben. ich habe kurz überlegt CDU zu wählen, liess es aber sein. immerhin zugunsten von rudolf scharping. die jahre 1989-1992 waren ein kreatives desaster. aber auch egal. muss ja nicht immer. ich habe mir also 1991 einen volvo gekauft, sowie einen PC und ein cd-player fürs auto und das vier-jahreszeiten-album vom briten kennedy. beinahe hätte ich es nicht gemacht, weil man ihn klassikpunker nannte. punker. weil man glaubte, jetzt passiert was, weil er nicht aussah wie einer, der als kind in den weichspüler gefallen ist. er sah anders aus, mehr aber auch nicht. das gerede über ihn war unerträglich. dennoch war das rock’n’roll. dieser teil des winters. wie man sich verbiegen muss, wenn man sowas spielt. wenn man das so spielt. die übergänge gesprungen und nicht geschliffen. der ansatz wie eine säge und dann im abgang wie sich vivaldi das gewünscht hätte. sag ich jetzt mal, als jemand, dem es unangenehm wäre, wenn man ihm kultur vorwerfen würde. nigel kennedy – the four seasons, concerto no. 4 in f minor (l’inverno) RV 297.

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