ich war ein kissfan von meinem 12. bis zum 14. lebensjahr. also sowas wie ein beatlesfan nur später und etwas… naja… von eigenartiger qualität beseelt. kissfans waren die schwuchteln unter den rockfraktionen. die anderen waren die ac/dc-fans. allesamt sitzengebliebene und camelraucher. wenn man heute gene simmons im fernsehen sieht, möchte man postwendend vor scham im boden versinken. ich muss allerdings gestehen, dass ich nicht nur 1979 unter der aufwendung allergrößter präpubertärer betrugs- und lügenhaftigkeit meine eltern dazu brachte mir zusammen mit meinem kumpel matthias einen besuch auf einem kiss-konzert zu gewähren, nein, ich suchte die band 1996 abermals in der berliner waldbühne auf. freiwillig und als erwachsener mann. dann war aber schluss mit kiss. aber in den jahren 1979-80 war es das größte der welt. es gibt eine reihe großartiger kiss-songs. detroit rock city, strutter, deuce, etc. einen ganz großen kiss-klassiker findet man allerdings auf der gleichnamigen platte love gun von 1977, deren cover als vorlage für alles mögliche diente: kiss – love gun.
AKS21 – PRINCE – THE BEAUTIFUL ONES
wie prince da am schluss rumschreit… der hammer. zwar befürchte und hoffe ich zu gleichen teilen, dass er schwer was an der waffel hat, der mann, aber ich kann mir vorstellen, dass man so sein muss, wenn man solche musik macht. oder sagen wir mal so: gemacht hat. heute ist das ja eher traurig, was der ca. 1,29m kleine mann so herstellt. damals zu den zeiten von 1999 und purple rain, die immer noch die besten prince-alben sind, da war man kaum zu halten. ich habe schon immer genre-übergreifend musik gehört und befand mich damals eher in einer gitarrengeprägten musikwelt die auf sogenannten independend-labels stattfand, aber prince geht immer. was mein alter kumpel andi bulla hier auf alle fälle bestreiten wird. das lied ist der hammer. fängt okay an und endet grandios. popmusik wie man sie besser nicht machen kann: prince – beautiful ones.
AKS20 – CHRIS MONTEZ – SUNNY
sunny gibt es in ungefähr 17.000 versionen. ungefähr 40 davon habe ich schonmal gehört. diese hier ist die beste version – wie ich finde. wobei auch die von jamiroquai nicht schlecht ist, sowie die von james brown und dem dee felice trio. die ist auch schon ziemlich klasse. josé feliciano, leonard nimoy (…), manfred mann, marvin gaye, neil sedaka, sam baker, die bläck föös, bobby hebb (auch super), boney m. (schlimm), cher (noch schlimmer), ella fitzgerald (na was?), george benson (top banana), georgie fame (gut), helge schneider, wes montgomery, terrorgruppe, stevie wonder, oscar peterson, paul kuhn und wie ich sehe auch die 7 zwerge… alle haben sie schonmal sunny gesungen oder gespielt. sunny ist sonnig. ist ein jahrhundertstück, auch wenn es mein alter kumpel robert karliczek nicht mehr hören kann. die version von chris montez hat eine stelle, da könnte ich mich wegschmeissen. wie er ungefähr nach einer minute im stück YEAH! sagt, das ist das beste, was man aus yeah machen kann. ich habe mir das schon ungefähr 17.000 mal angehört. es ist immer wieder so, dass ich fast heulen könnte. oder kotzen. so geil ist dieser noch nicht mal eine sekunde lange part. YEAH! und weil ich jetzt alle leser aufgegeilt habe, es diese version aber nicht im itunes music store gibt hier die alternative: james brown & dee felice trio – sunny.
AKS19 – HEAVEN 17 – LET ME GO
ein großer tag. irgendwann im jahre 1982. dienstags kamen die englandimporte und freitags die aus usa. oder umgekehrt. es muss also an einem dienstag oder einem freitag bei schallplatten knie in der faulbrunnenstraße gewesen sein. let me go von heaven 17 war damals das fetteste ding auf erden. die maxi single für 16,95 DM, was damals wie heute ein stolzer preis war. es war die erste maxi für 16,95 DM, weitere sollten folgen. ich begann auf parties platten aufzulegen. heaven 17 ging immer. darauf konnten sich alle einigen. auch heute noch einer der bands mit bleibendem eindruck. kann man heute noch hören. das fette ding aus 1982: heaven 17 – let me go.
ZWISCHENDURCH
aus gutem grund und weil wir da mit den mainzern unsere unangenehmen erfahrungen gemacht haben, kann ich es nicht lassen und verweise mal auf den fontblog mit diesem beitrag.
AKS18 – BLUMIO – MEINE LIEBLINGSRAPPER
also, ich weiss ja, dass viele in meinem umfeld hip hop scheisse finden. noch dazu deutschen hip hop. das ist natürlich quatsch. das ist eine der innovativsten musikkulturen der letzten 50 jahre und hat ja nur am rande mit vollidioten zu tun, die sich in den nichtvorhandenen schritt greifen und frauen diffamieren. man sollte sich mal die rocksongs der letzten 400 jahre anhören, wenn man das thema sexismus ausgeprägt verarbeitet sehen möchte. hierzulande hat sich eine sehr interessante kultur ausgeprägt und wer den spruch von chuck d. hip hop sei das CNN der schwarzen anführt mit verweis auf die midclass-knaben von z.b. den fantastischen vier oder fettes brot, der kann ja mal nachts durch berlin-marzahn oder köln-kalk spazieren. dort kann man feststellen, dass es auch hierzulande alles gibt, was dem hip hop jene authenzität verleiht, die die kritiker scheinbar schmerzlich vermissen, auf die jedoch die protagonisten sicher gerne verzichten können. dass sich sido, bushido oder die agro-berlin posse so ausdrücken wie sie es gelernt haben oder wie man eben nur im stande war es ihnen zu lehren, weil mehr nicht ging im gescheiterten bildungssystem, ist sicher kein wunder. dass sich die herrschaften stattdessen an sequenzern, drum-maschinen und an den turntables inzwischen teilweise besser auskennen, als irgendein weichgespülter studi von der toningenieursschule kann da nur von vorteil sein. auch wenn mich extreme fremdbeschämung übermannt, wenn ich bushido im TV einen auf tight machen sehe und die ganzen sprüche von den knaben sind auch eher grausam, aber höchstwahrscheinlich hat mich… ach was solls: blumio – meine lieblingsrapper.
AKS17 – MILES DAVIS – DUAL MR. ANTHONY TILLMON WILLIAMS PROCESS
ach, ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich miles davis zum ersten mal hörte. das war so ähnlich wie bei zappa und oliven, ich mochte das nicht, aber in mir war eine tiefe überzeugung, dass ich das mögen muss, weil es im leben manchmal wichtig ist, auf qualität zu achten. das ist so bei gutem käse, bei johann sebastian bach, bei irischem whisky, bei häusern von oscar niemeyer und so. miles davis hat mal gesagt, er mache keinen jazz, er mache musik. er wollte diese einteilungen nicht. höchstwahrscheinlich ist das, was er macht jazz, doch das ist es, weil die seele es so will und nicht der kopf. das stück dual mr. anthony tillmon williams process oder gerne auch dual mr. tillman anthony (warum weiss ich auch nicht) ist von der platte waterbabies, welche für mich zusammen mit MILES IN THE SKY, BITCHES BREW, A TRIBUTE TO JACK JOHNSON und ON THE CORNER den höhepunkt seiner schaffenskraft darstellt. klar müsste ich noch die BIRTH OF THE COOL, ROUND ABOUT MIDNIGHT, ASCENSEUR POUR L’ÉCHAFAUD, KIND OF BLUE, etc…für meinen alten freund robby und mich war es immer der sesamstrassensong und ach es ist eigentlich nur so… du sitzt an einem frühlingsmorgen in deinem haus, die sonne sticht zum fenster hinein und macht einen auf film noir, dann beispielsweise spülst du gerade ab oder du liest ein buch oder du schneidest den bonsai, sowas halt und dann ist die trompete da und sie ist dein freund und erwärmt dein herz und schlägt dem kopf ein schnippchen. und die sonne wird gelb, der thymian macht sich an dir zu schaffen, die disteln spenden noch morgentau. ach wäre ich doch in der lage, das zu beschreiben.
AKS16 – NIGEL KENNEDY – 4 SEASONS WINTER
ja, es ist kitsch. nigel kennedy ist etwas aus den neunzigern. ich kann nicht beurteilen, ob sein violinenspiel wirklich virtous ist, ich kann auch nicht wirklich beurteilen, ob ein château lafite rothschild aus dem jahre 2004 dem kenner mundet. ich habe von so etwas keine ahnung, jedenfalls würde ich es nie zugeben. ich verachte menschen, die ihre nase in ein im 45° winkel gehaltenes rotweinglas stecken und sich danach nachdenklich zurücklehnen. aber in den neunzigern, da ist auch was passiert mit mir. ich habe mir einen volvo gekauft und trug wollpullover auf hemd, sowie cordhose an wildlederschuh. ich wollte meine ruhe haben. ich habe kurz überlegt CDU zu wählen, liess es aber sein. immerhin zugunsten von rudolf scharping. die jahre 1989-1992 waren ein kreatives desaster. aber auch egal. muss ja nicht immer. ich habe mir also 1991 einen volvo gekauft, sowie einen PC und ein cd-player fürs auto und das vier-jahreszeiten-album vom briten kennedy. beinahe hätte ich es nicht gemacht, weil man ihn klassikpunker nannte. punker. weil man glaubte, jetzt passiert was, weil er nicht aussah wie einer, der als kind in den weichspüler gefallen ist. er sah anders aus, mehr aber auch nicht. das gerede über ihn war unerträglich. dennoch war das rock’n’roll. dieser teil des winters. wie man sich verbiegen muss, wenn man sowas spielt. wenn man das so spielt. die übergänge gesprungen und nicht geschliffen. der ansatz wie eine säge und dann im abgang wie sich vivaldi das gewünscht hätte. sag ich jetzt mal, als jemand, dem es unangenehm wäre, wenn man ihm kultur vorwerfen würde. nigel kennedy – the four seasons, concerto no. 4 in f minor (l’inverno) RV 297.
AKS15 – DURAN DURAN – THE CHAUFFEUR
melodien für millionen. duran duran waren großartig und sind es, wenn man es gut mit ihnen meint, auch heute noch. simon le bon. ein verdammtes wrack. eine alte sau, die mit den jungen dingern in schwülstigen hotelzimmern nummern schiebt und dabei eierlikör säuft. das kann man machen. duran duran waren helden in meiner prä-pub-post-verfuckten zeit als geisel der hormone und dann auch darüber hinaus. im käfer baujahr 02/1967 ausgerüstet mit einer 6-volt-batterie, welche entsprechend verbunden mit einem ghettoblaster die soundanlage darstellte. den käfer fuhr ich über 100.000 kilometer durch halb europa und zurück. nach 50.000 km war es dann so: ungefähr bei 50 km/h war die musik okay. fuhr ich langsamer lief die musik langsamer, fuhr ich schneller… na sie wissen schon. absurd. also trug ich den walkman beim autofahren, trank dosenbier beim aufofahren und erlebte jede menge abenteuer mit meinem somelier und haderlumpigen drecksackkumpel claus und duran duran – the chauffeur.
AKS14 – SHANNON – LETS THE MUSIC PLAY
kreischen. das ist es, was 1984 die beine und den arsch bewegt hat. punk ist bewegung, ist disco ohne die discoattitüde. und dann nochmal 1996 mit nina altschiller in der gräfestraße, weil der yaam-club zu hatte. wir und eine flasche wodka und shannon – let the music play. ich habe mich immer gewundert, warum sich meine nachbarn nie über den krach beschwert haben. ich glaube, sie waren alle betrunken.
jeder, der das jahr 1984 offiziell und in jugendbewegtem alter erlebt hat, sagt ja zur kreischenden maxi. sagt ja zur ich bin nur einmal jung einstellung, die man heute ja längst über den haufen geworfen hat. das ist heute nicht mehr so, in einer zeit, wo man nie erwachsen werden muss. wo man sich das aufhebt für später, wenn man 80 ist, in der hoffnung, dass es auch dann nicht mehr nötig wäre. erwachsen hat nicht nur was mit verantwortung zu tun, sondern mit der inneren haltung, mit den richtigen schuhe, mit der richtigen musik. es muss auf alle fälle richtig sein und shannon – let the music play ist richtig.