Artikel
0 Kommentare

Die Fußball-WM 2010 im Huckbook / Tag 9

In welcher Reihenfolge fanden denn die Spiele gestern statt, also wer hat wann gespielt? Ich kann mich schon jetzt nicht mehr erinnern, was ich da gesehen habe. Früher konnte ich während einer WM, und auch danach, alle Ergebnisse und meist sogar die Torschützen aufsagen. Diesmal ist alles anders. So egal und un-wm-mäßig. Irgendwie wird einem langsam klar, dass es wohl die Argentinier machen werden. Man spürt diese Angst vom bestiefelten Fuß hinauf ins Herz und dann muss man den Gedanken ganz schnell abwenden, dass vielleicht die Italiener die Meisterschaft gewinnen. Den Holländer würde man es gönnen, doch was sind die Holländer denn heute für eine Mannschaft? Vor zwei Jahren… aber ach! Ich spüre nichts. Ich schaue mir diese Spiele völlig emotionslos an. Auch als die Deutschen da am Freitagmittag rumgegurkt und schließlich verloren haben, da war es mir fast egal.

Ich habe meine letzte, nein, vorletzte Firma, also Royalkomm, am Tag nach der WM 2002 gegründet. Was für ein Ereignis und was war das für ein Frust am Vortag und was für ein Rausch die Woche zuvor. Diese völlig aus dem Nichts agierende deutsche Mannschaft mit ihren Protagonisten Kahn und Völler und Klose und ein bisschen Ballack und dem weißen Brasilianer Bernd Schneider, der im Finale die echten Brasilianer schwindlig spielte. Oder 2006, da war alles irgendwie hell. Die Menschen so fröhlich und voller Hoffnung. Und selbst als die deutsche Mannschaft auf dem Weg ins Loser-Finale war, da standen Hundertausende, ja Millionen Menschen Spalier und waren guter Dinge. Und wie dann der Regen einsetzte als die WM (im eigenen Land) zu Ende war und wie alles so irgendwie nicht mehr so war wie früher.

Ich meine das so: Einer der Hauptgründe für meine Fußball-Faszination ist dieses erstaunliche gesellschaftliche Ding. Dass die Menschen weltweit nicht mehr ganz bei sich sind. Dass hier ein paar Dampfplauderer jedesmal die Zeit des großen Nationalismus heraufbeschwören und die Menschheit warnen wollen, was ja okay ist, wenn man aufpasst, dass die Leut‘ nicht überschnappen, aber das ganze WM-Gedöns hat doch damit gar nichts zu tun. Aber das sag ich ja schon die ganze Zeit. Nun aber fehlt all das. Der Gleichklang der Vuvuzelas und dieses müde Rumgekicke oder diese grauenhafte französische Mannschaft, die bocklosen Engländer und dann hat sich ja bereits mit Kamerun ein afrikanisches Team verabschiedet. Irgendwie… ich weiss auch nicht.

(Foto von doug88888 / flickr.com)

Artikel
0 Kommentare

Die Fußball-WM 2010 im Huckbook / Tag 8

Ja leck mich am Arsch. Die ersten Spiele sind rum, jetzt gehts um das Würstchen. Und so spielten die Serben dann auch. Einer hat geschrieben »Deutschland steht vor einem Serbenhaufen«, was dann ja auch vor und insbesondere nach dem Spiel stimmte.

 

Und: Holger Badstuber ist an allem schuld. Ich dachte früher lange Zeit er hieße Bart Stuber und sei einer von 192 Holländern in den Reihen des FC Bayern München. Ist natürlich quatsch, dass Bart Stuber an allem schuld ist. Niemand ist an ALLEM schuld. Außer vielleicht Miroslav Klose. Und natürlich der Schiedsrichter, sowie Guido Westerwelle, der Vorsitzende dieser Splitterpartei.

So ein Spiel, wie das gestern, das offenbarte doch eine gewisse Schwäche im Abschluss bei den deutschen Herrschaften, aber das war auch schon beim Australienspiel so. Die Torausbeute analog zu den Schüssen in Richtung Tor war auch da nicht so toll, auch wenn das Ergebnis (4:0) dies ein wenig verschleiert. Da muss man was tun. Vielleicht hätte Jogi direkt nach dem Rausschmiss von Miro Klose einen torgefährlichen Mann bringen sollen. Toni Kroos, was ist denn mit dem? Naja, es hat nicht sollen sein. Und der kleine Philip Lahm, der immer so ulkig neben dem scheinbar 2,50m großen Nikola Zigic aussah war auch nur ein kleiner Teil der unsicheren Abwehr. Aber insgesamt war das jetzt auch nicht der ganz große Untergang. Die Serben spielen einfach einen besseren Fußball als die Australier und dann hat man halt mal verloren. Serbien ist die neue DDR. Wird schon.

 

Richtig uffreeschend war dann das Spiel Slowenien vs. USA. Das endlose Gedöse, dass die Amis nur mit einem Stock auf einen Ball eindreschen könnten und mit Fußball ja schließlich nichts am Hut hätten, weil der ja in der Rangliste der beliebtesten Sportarten noch hinter Fliegenfischen rangiere, ist ja nun Dingsbums von gestern. Beide Mannschaften wollten zur Abwechslung mal gewinnen und so ging das Spiel 2:2 aus. Warum es nicht 3:2 für die USA ausgegangen ist, habe ich nicht verstanden. Hat da jemand aufgepasst?

 

UND DANN

 

Natürlich ist es jedesmal idiotisch sein Herz an die Engländer zu verschenken. Sie erwidern diese Liebe ja so gut wie nie. Was für ein peinlicher Mist da auf dem Platz abgeliefert wurde, also jetzt mal im übertragenen Sinne, da wurde mir ja fast das Augenlicht fahl. Wahrscheinlich immer noch total fasziniert von der Tatsache, dass sie mal wer waren im nationalen Inselfußball, überließen sie das Spiel den Algeriern die aber auch nicht viel mit dem Ball anzufangen wussten. Ich würde es den englischen Fußballfans ja gönnen, mal wieder einen richtig schönen Titel zu gewinnen, die haben es ja auch nicht einfach mit ihrer verkniffenen Königin, aber dann müssten in den Mannschaften der Premier League vielleicht auch mal wieder ein paar Engländer mitspielen dürfen. Vielleicht also liegt es an der mangelnden Spielpraxis oder aber die Engländer, wie die Franzosen, haben einfach keinen Bock mehr. Vielleicht gibt es zu wenig Geld für einen WM-Titel, vielleicht wollen sie auch einfach nicht im unvermeidlichen Rampenlicht stehen, in welchem sie ja stünden, würden sie dann am Ende den Pokal in den Johannesburger Nachthimmel recken. Aber soweit wird es niemals kommen. Aufwiederhähnchen England, ich weine leise in mich hinein.

 

 

 

(Foto von only_point_five / flickr.com)

Artikel
0 Kommentare

Die Fußball-WM 2010 im Huckbook / Tag 7

Ach ja stimmt ja, es ist ja WM.

Das hat man schon alleine daran gemerkt, dass Maradona einen weiteren Gefühlsausbruch hatte. Higuain! Und wie süß der Maradona in der Pressekonferenz aussah mit seinem schnieken Bart. Die Argentinier haben sich empfohlen. Der einzige der Mainstreamfavoriten (Brasilien, Italien, Frankreich (muaha), Holland (klar!)) der mich überzeugen konnte. Mich, der aber, das sei an dieser Stelle abermals erwähnt, keine Ahnung hat. Maradona, der vor den Journalisten zunächst einmal klarstellen musste, dass er, obwohl er dauernd an den Rockzipfeln seiner Spieler hängt, nicht schwul sei. Na Gott sei Dank. Ein schwuler Maradona, das wär doch auch nix. Obwohl…

Dann noch ein Spiel. Das mit den Griechen bei der WM und Otto Rehhagel, das ist alles sehr befremdlich. Ich muss immer lachen, wenn ich den sehe, den Rehakles. Dabei nannte man ihn doch auch schon mal Otto Torhagel, weil er mal als Trainer von Borussia Dortmund mit 0:12 gegen Borussia Möchengladbach verloren hat, das war 1978. Was noch lustiger war: Otto Rehagel als Trainer des FC Bayern München. Oder noch besser: Ein Aufsteiger aus der Provinz wird Deutscher Meister (wichtig für die ganze Region) oder so: Rehhagel: „Ich beantworte nur noch Fachfragen.“ Reporter: „Herr Rehhagel, mit welcher Farbe muß ich zu Hause bei mir die Wände streichen?“. Ach egal, muss man dabei gewesen sein. Die Griechen sind ja auch immer für eine Überraschung gut, höre ich mich sagen, weil ich unbedingt mal ganz vorne sein will im Phrasendreschbereich.

Und dann warf quasi Mexico Frankreich aus dem Wettbewerb. Gewissermaßen. Wenn nicht noch ein Wunder passiert. Raymond Domenech hat hinterher in der Pressekonferenz geweint. Er war schockiert von der Spielweise seiner Männer. Die standen so rum und beobachteten die Mexikaner gelangweilt bei der Ballführung. Die Franzosen waren so schlecht, dass sogar die gar nicht mal sooooo guten Mexikaner wie gute Mexikaner erschienen. Das lag daran, dass die Franzosen sich untereinander nicht leiden können, nicht so richtig, aber eins vereint sie dann doch, sie können alle miteinander den Trainer nicht leiden und wollten ihn mal so richtig auflaufen lassen, aber mal so richtig. Jetzt haben sie es ihm gezeigt, dem Trainer, und sind so gut wie raus aus dem Wettbewerb. Eine kluge Taktik.

ABER

Ich bin so uneuphorisch und gar nicht im WM-Fieber. Das ist wie, wenn man auf einmal feststellt, dass man sich nicht mehr auf Weihnachten freut. Ich verstehe die meisten Spiele nicht. Wenn ich zu einem Schluss komme, schreibt garantiert irgendjemand was komplett anderes zu diesem Spiel. Sogar Mehmet Scholl hat mir neulich widersprochen und auch mein Kaninchen ist im Tippspiel besser als ich.

Dieses keine Ahnung haben. Das fing alles bei der WM 2002 an. Damals verloren alle Favoriten (bis auf Brasilien) und irgendwelche Fußballzwerge zogen in die Halbfinals ein. Aber war das nicht toll damals? Man saß um 8 Uhr in der Früh zusammen und schaute Fußball. Ich ging damals immer rüber zu den Nachbarn. Die Nachbarn, eine WG aus zwei Versicherungskaufleuten, tranken morgens schon Bier und sahen lustig aus in ihren Deutschland-Trikots. An der Wand hingen die Portraits des jeweils aktuellen Bundeskanzlers und des Bundespräsidenten, sowie ein Fahne im Deutschland-Look. Und so schaute ich mir zusammen mit weiteren Versicherungskaufleuten und einem Inder, der aus unterschiedlichen Anlässen immer „Wuuuull!“ rief, die WM in Südkorea/Japan an. Beim Tippspiel der Deutschen Beamtenversicherung, bei dem ich aus nachbarschaftlichen Gründen teilnehmen durfte, tippte ich alle Spiel falsch. Nicht ein einziges Ergebnis war auch nur annährend richtig. Aber als man mich wenige Minuten vor dem Spiel Deutschland vs. Saudi Arabien fragte, was ich denn getippte hätte, da sagte ich 8:0 und sie wissen ja wie dieses Spiel damals ausgegangen ist : (

(Foto von philippe leroyer / flickr.com)

Artikel
0 Kommentare

DUWEISSTSCHON13000

Die Nummer 13 des Stijlroyal Magazines wird erscheinen. Wir haben alle Kosten und Mühen gescheut, mussten sie aber dennoch auf uns laden und das Ergebnis wollen wir feiern.

 

Am 3. Juli 2010 hängen wir im Treibhaus zu Wiesbaden herum. Dort grillt man uns Dings, es gibt etwas zu trinken für okayes Geld, es gibt Stø, Menchen, die das mögen, liegen wie üblich fummelnd im Gebüsch, es gibt Fußi-WM an der großen weißen Wand, Freunde aus allen Teilen des Landes können sich weinend in den Armen liegen, @kcpr (im Stehen) und @stijlroyal (vom Sessel) erzählen Schwänke aus ihren Leben. Ihr könnt natürlich auch die Nr. 13 dort zum dws-Sonderpreis erwerben. Es wird einfach unfassbar supipopupi was natürlich auch an der Location liegt.

 

Kommt (fast, ach was… kommt) alle!

 

3. Juli 2010 / ab 18:00 Uhr bis ultimo

Treibhaus / Klarenthalerstraße 127 / Wiesbaden

 

Das DWS13M auf Facebook.

 

Traditionsgemäß könnt Ihr Euch unten in den Kommentaren über Mitfahrgelegenheitsgelegenheiten verständigen. Wer Übernachtungsmöglichkeiten braucht, bitte mail an info@stijlroyal.de Wir haben Tipps und vermitteln Schlafplätzchen mit oder ohne Frühstück.

Artikel
0 Kommentare

Die Fußball-WM 2010 im Huckbook / Tag 6

Bei Chile vs. Honduras gab es bei uns im Büro afrikanischen Pamp mit Karotten und Kochbanane zu Mittag. Da haben wir uns für ein paar Minuten wie richtige Afrikaner gefühlt. Ein paar Minuten mal nicht wie angestrengte Deutsche mit Deadlines, Befindlichkeiten und schwarz, rot, goldenen Außenspiegelkondomen.

Diese Beflaggung und jetzt die Bekondomung, das war ja vor Jahren noch so ein Nazischock. Wenn Leute in ihrem Garten die deutsche Fahne gehisst hatten, dann fand ich das schwierig. Im Zweifelsfalle waren das natürlich Nazis. Dann während der WM 2006 (im eigenen Land) dachte ich mir, dass mich eine Fahne, gleichwelchen Landes, überhaupt nicht anficht. Ich empfinde weder Ehrfurcht noch Stolz, auch keinen Hass, ich empfinde überhaupt nichts für eine Fahne. Es tut mir ja auch leid. Aber dann wird das Thema hochgekocht. In Twitter und Facebook lese ich immer wieder, wie schlimm die Leute das finden und wie chauvinistisch und weltgeneserisch und dass jetzt auch die „Bullenschweine“ ihre Kraftfahrzeuge beflaggt hätten und dass das ja dann nur noch ein kleiner Schritt zur SA sei. Alles Schweine und so. Ich habe heute ein paar dieser „Bullenschweine“ gesehen. Sie hatten sich diese hawaiianischen Kunstblumenkränze in unseren staatstragenden Farben um den Hals gehängt. Sie sahen dabei gar nicht aus wie Schweine, auch nicht wie Nazis und, viele wird das überraschen, auch nicht wie Nazischweine. Sie sahen aus wie zwei fröhliche Polizisten, die unseren Club (DFB-Auswahl) supporten und ansonsten ihrem Job nachgehen. Ich glaube diese Einschätzung ist realistisch. Ich würde mir jetzt keine Flagge an mein Auto hängen, die Frau fände das auch nicht schön, sagt sie, aber ich finde das okay, wenn andere das machen. Schließlich regen sich die Rechten ja über diese Volksbeflaggung ordentlich auf, was mir gefällt, wenn sie sich aufregen. Von wegen Entweihung von nationalen Symbolen und so. Nationale Symbole können mich mal. Wichtig wäre jetzt nur, nicht überzuschnappen und die Weltherrschaft anzustreben. Wir sollten lieber brav weiter unsere Autos bauen (vielleicht zur Abwechslung mal mit ökologisch sinnvoller Motorisierung) unsere Gässchen kehren, ordentlichen Wein keltern und gutes Bier herstellen und die Klappe halten. Das Anfeuern, mitfiebern, das schwarz, rot goldene Phänomen ist ja überhaupt nicht das Problem.

 

Als wir uns später Schweiz gegen Spanien reinzogen, da war ich froh, dass ich keine Ahnung von Fußball habe. Mir hat das Spiel Spaß gemacht, auch wenn es wohl unabänderbar ist, dass alle Italien sein wollen. Diese einschläfernde Rumstehen, hinten alles zumachen und dann schwupp die wupp ein Tor, wenn alle längst einen narkoleptischen Anfall nach dem nächsten haben. Weiß ich nicht. Das gilt bei Fachgreisen sicher als genial und gut gemacht, aber wie soll das weiter gehen? Als ob die Leute das nicht merken. Aber die Leute merken ja ohnehin so gut wie nichts. Die Leute wählen ja auch dreimal hintereinander Roland Koch zum Ministerpräsidenten. Am Ende hat die Schweiz gewonnen und Fred fand aber die Spanier top banana und ich habe ja eh keine Ahnung.

 

Und am Ende des Tages war ich dann traurig, denn die Urus schickten die Bafana Bafana mit 3:0 nach Hause. Also sie schickten sie nicht nach Hause, weil sie ja schon zu Hause sind. Sie ließen sie einfach zu Hause stehen. Noch nie ist ein Gastgeber bei einer WM ausgeschieden.

Aber es wird wohl nicht zu ändern sein. Das wird ja dann noch dröger da in Südafrika, alle spielen wie Italien und die Afrikaner sitzen zu Hause vor dem Fernseher. Ach herrjeh.

 

 

 

(Foto von ohaoha / flickr.com)

Artikel
0 Kommentare

Die Fußball-WM 2010 im Huckbook / Tag 5

Ich sage jetzt einmal Demokratische Volksrepublik Korea und dann aber der einfachheithalber Nordkorea. Für die politisch Korrekten.

 

Also hier, jetzt mal echt. Es gibt gar keine Favoriten mehr und die Brasilianer spielten in der ersten Halbzeit halbseiden und pomadig. Kein Bock. Wie immer, wenn die Leute glauben, sie wären auf der Sonnenseite der Brillianz geboren. Das geht zum Glück ganz gerne mal schief. Aber auch nicht immer. Naja. In der zweiten Halbzeit hat Carlos „o alemão“ Dunga den Jungs die Sambabeine langgezogen und dann standen die Brasilianer auf einmal fast durchgehend in der Spielhälfte der Nordkoreaner. Und als alle ein bisschen mit den Gedanken schon beim Jägerhundeschnitzel an Kim Chi waren, wachten die Brasilianer auf und Maicon bananenflankte das Ding ins Nordkoreanische Tor. Anschließend unkte die Twitterbande, der Torwart hätte jetzt ein Problem mit Kim Jong-il. Das kann natürlich sein, aber das war kein Torwartfehler, das war einfach schönes Tor. Das gebe ich nicht gerne zu, denn Brasilien ist mir im Allgemeinen zu pomadig (ich überlege mir noch, ob ich in diesem Text ein weiteres mal „pomadig“ schreibe). Aber sie spielen einfach besser, was soll man machen. Das ewige barfuß-am-Strand-Ding. Das 2:0 von Elano war ja dann auch ocheeso. Und als das Spiel und ich so vor uns hin dümpelten, da machte doch tatsächlich Yun Nam Ji den 1:2 Anschlusstreffer. Ach, die Nordkoreaner waren nicht schlecht. Sie haben sich bemüht, waren auch gar nicht so unsicher am Ball, wie man das von den Mitgliedern der Achse des Bösen im Allgemeinen erwartet und hatten am Ende leider Pech, dass die Brasilianer mal 17 wache Minuten hatten. Ich hoffe (wie immer) Fred sieht das (wie ja eigentlich nie) genauso.

 

Heute mittag, bei den Neuseeländern war’s irgendwie ganz lustig. Die Slowaken versuchten ein bisschen was so untenrum, hatten aber im Abschluss kein Glück und die Neuseeländer rackerten sich zum abschliessenden Ausgleich. Das ist immer so. Die „kleinen“ Mannschaften gehen vor wie der FC Weinheim gegen Bayern München in der ersten Runde des DFB-Pokals und der hat ja, ich erzähle hier nichts neues, seine eigenen Gesetze. Der Pokal, nicht der FC Bayern. Okay, der auch. Aber man muss den Sack aufzumachen. Der Drops ist vor dem Abpfiff noch nicht gelutscht. Das Runde muss in das Eckige. Die Null muss stehen. Vorne immer einer mehr als hinten. Manni Bananenflanke, ich Kopf, Tor! Es sind Worte gefallen. Jetzt werden Taten fallen.

 

Oder wie Erik Meijer mal treffend feststellte: Es ist nichts scheißer als Platz zwei.

 

 

 

 

 

(Foto von pneumatophor / flickr.com)

Artikel
0 Kommentare

Die Fußball-WM 2010 im Huckbook / Tag 4

Also ich muss ja mal erwähnen, dass ich persönlich der allerletzte wäre, der irgendeinen Ball in irgendein Tor befördern könnte. Höchstens zu Fuß, in der Hand und dann auch nur ganz langsam. Menschen, die mich kennen haben sich das sicher schon gedacht.

 

ABER TROTZDEM: SO NICHT MEINE HERREN

 

Wozu bezahle ich denn überhaupt Fußballgebühren an die Fifa? Wenn ich Kreisliga-Fußball sehen will, gehe ich runter zu Schierstein 08. Ich kann ja verstehen, dass einem beim ersten Spiel bei so einer Weltmeisterschaft ein bißchen das Herz in die Hose rutscht, aber… HALLO… Holland, Italien, Kamerun, naja Kamerun, denen darf ruhig auch mal das Herz in die Hose rutschen. Die Italiener haben irgendeinen Kram zusammengespielt und weil sie ja dann irgendwann doch ein Tor schießen, müssen Sie anschliessend auch so hysterisch herumfuchteln, als hätten sie grade das ganz große Ding gestemmt. Unangenehm.

 

Wahrscheinlich ist das heute alles so langweilig, weil die alle bei europäischen Clubs spielen, europäische Trainer haben und inzwischen alle wissen was Taktik ist und dass die Null stehen muss. Und dann morgen (15.06.) Brasilien vs. Nordkorea. Was soll denn das sein? Gut, Nordkorea hat 1966 Italien mal mit 1:0 geschlagen und nach Hause geschickt, aber sonst war da nichts, außer dass der Stürmer „die menschliche Abrissbirnge“ genannt wird. Da bin ich ja mal gespannt.

Bei den Brasilianiern sind alle Stars außer Form oder haben ein Alkoholproblem und sind außer Form. Das wird nichts. Die Nordkoreaner werden vom Geist des verstorbenen Kim Il-sung mit aberwitzigen Versprechen (was mit Paradies, Fischsauce und leicht bekleideten Damen) nach vorne gepeitscht, versagen aber im Abschluss und sind schießlich froh mit einem 0:0 im Rücken erschöpft aber glücklich ins Hotel fahren zu dürfen.

 

Heute war nix. Die Holländer haben keinen Stürmer. Die Dänen… äh…. was weiß ich, die Japaner haben ausversehen ein Tor geschossen und Paraguay hatte Roque und Fred kann das ja alles eh viel besser erklären.

Morgen setze ich alles auf Neuseeland. Wenn die ins Achtelfinale kommen gebe ich eine Flasche Lambrusco aus.

 

 

 

(Foto von ela2007 / flickr.com)